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Cumberland Nash (German Edition)

Cumberland Nash (German Edition)

Titel: Cumberland Nash (German Edition)
Autoren: catthemad
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den
Knien abgestützt. Seine Finger rieben aneinander, als wenn sie eine
Lösung offenbaren konnten. Die Augen des Jägers zeugten nicht nur
von physischem Schmerz und Schlagmangel, sondern offenbarten
eine Verzweiflung, wie er sie noch nie zuvor verspürte.
    Shane hatte das Gespräch mit Archie noch immer nicht recht
verdaut. Mit viel Fragerei, locken und zureden hatte er dem Haus die
Wahrheit abringen können. Was er dafür gegeben hatte, war das
Versprechen, Archie nicht zu verlassen, sondern so, wie dieser es
sich wünschte, bei ihm zu bleiben. Ob er sich daran halten würde,
wusste er nicht, denn eigentlich stand ihm im Moment nur der Sinn
danach, den Kasten in die Luft zu sprengen.
    Mit dem Auftauchen des Deumus in New Orleans, noch ehe die
Polizei eine Serie erahnen konnte, oder auf den Fall aufmerksam
wurde, hatte Archie mit Satan persönlich Bekanntschaft gemacht.
Eine Vereinbarung kam zustande, wie nur der Teufel selbst sie
schließen konnte. Sie wurden sich schnell einig. Der Leibhaftige
wollte Nash, Archie hingegen Shane. So ließ das Haus es zu, dass
Satan sich seiner bemächtigte, um den Störfaktor Cumberland aus
dem Verkehr zu ziehen.
    Archie war es egal, was der Teufel tat, Hauptsache, er hätte den
kahlköpfigen Mann endlich für sich ganz allein. Was das Haus nur
nicht verstehen konnte, war, warum Cumberland noch lebte. Satan
hatte ihm den Tod des schwarzhaarigen Nebenbuhlers versprochen,
nicht aber, dass dieser zuckend im Bett lag und von Menschen in ein
Krankenhaus gebracht wurde.
    „Aber warum der ganze Aufriss mit Archie? Der Teufel braucht doch
eigentlich nur einmal mit dem Finger schnippen“, holte ihn Baker
aus den Gedanken.
    Shane hob langsam den Kopf und blickte in die Augen, die noch
immer einen schmalen silbernen Streifen um die Iris hatten. Etwas,
das ihn in diesem Moment mehr denn je an Nash erinnerte.
„Weil er Spiele bevorzugt“, flüsterte Edwards und ließ das Kinn
wieder sinken.
Satans Spiele „Nash, Nash, Nash. Tut es sehr weh?“, säuselte die Stimme in
sein Ohr.
Er zuckte nicht mal mehr. Erneut spürte er die nasse warme Zunge
an der Haut entlang gleiten, doch er ignorierte es.
    Die Schläge waren identisch gewesen, sein Gesicht fühlte sich
erneut nach einem rohen Klumpen Fleisch an und die gebrochene
Nase, sowie die geschwollenen Augen verhinderten, dass er klar
sehen konnte.
    „Du hast beim zweiten Mal schon nicht mehr so laut geschrien, dann
sollten wir mit dem Programm weitermachen, findest du nicht?
Resignation ist das Letzte, was ich haben will.“
    Er spürte eine warme Hand, die ausgesprochen sanft über sein
geschundenes Gesicht strich. Dann endete diese bei seinen blutigen
Lippen.
    „Es ist eine Sünde, dein hübsches Gesicht zu verschandeln. Aber ich
bin schließlich zuständig dafür, nicht wahr? Du bist schöner, als der
schwarzhaarige Wirt, indem du dich vor mir versteckt hast, Nash. Ich
denke, ich möchte das helle blau deiner Augen sehen“, flüsterte
Schaytaan.
Dann kam erneut der freie Fall, den Flemming nun zum dritten Mal
erlebte.
    Das „Nein“, dass er verzweifelt hinausbrüllte, wurde durch die
Schwärze absorbiert, die ihn umfing. Ein weiteres Mal fing ihn der
Stuhl auf, umschmiegten Gurte seinen Körper und hielten ihn fest.
Der Knebel versetzte ihm dieses Mal Würgreiz. Schritte kamen vom
Flur her und Nash wusste, dass jeden Moment die Tür auffliegen
würde und er zum dritten Mal Spielball der Wachen werden würde.
Doch die Männer gingen an der Zelle vorbei und der Knebel löste
sich wie von Geisterhand auf.
    Das Ungewisse und die Angst trieben seinen Puls höher, als jeder
Hieb es bewirken konnte. Das Licht sprang an, blendete ihn, sodass
er die Augen zusammenkniff.
    Als er eine Berührung an seinem Gesicht spürte, zuckte Nash, dann
riss er die Augen auf und blickte direkt in die des schwarzhaarigen
Mannes. Die roten Pupillen ließen die grüne Iris intensiver leuchten,
die Wimpern dichter und glänzender erscheinen.
Schaytaan beugte sich vor, presste seinen Kopf zur Seite und
drückte die Nase an seinen Hals.
„Deine Angst riecht so unglaublich gut, so befriedigend und viel
besser als Resignation, Nash.“
    Eine nasse Zunge leckte über die Haut und ließ ihn durch das
anschließende Geräusch in dem Glauben, dass der Geschmack
geprüft wurde.
    Das Gesicht entfernte sich und wieder hatte er die Augen im Visier,
die ihn musterten. Der Ausdruck darin war nicht bösartig, sondern
erinnerte ihn an eine Katze, die eine Maus entdeckt hatte
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