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Cumberland Nash (German Edition)

Cumberland Nash (German Edition)

Titel: Cumberland Nash (German Edition)
Autoren: catthemad
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und nun
beschloss, diese zu Tode zu spielen. Sie funkelten, waren
aufmerksam, schienen belustigt und gleichzeitig zielsicher. Erst als
die Zunge auf seine Lippen traf, realisierte er, das Schaytaan ihm
schnell nähergekommen war und nun darüber leckte. Aufreizend
langsam zog diese eine Spur über seine.
    „Wo ist der vorlaute, freche Dämon geblieben, den ich gejagt habe?
Sind deine Flügel schon gestutzt?“, flüsterte der Schwarzhaarige an
seinen Mund.
    Ein überraschter Laut war zu hören, als Nash nun seinerseits die
Zunge hinausgleiten ließ, diese lasziv zwischen die Lippen des
anderen schob. Dann zog er diese umgehend wieder zurück.
„Meinst du den Dämon, der dich in den Arsch gefickt und in dich
gespritzt hat? Ich glaube mich zu erinnern, dass du dabei genauso
gestöhnt hast. Schaytaan.“
    Satan zog den Kopf fort und begann zu lachen. Es klang überrascht
und nicht boshaft. Als die Laute langsam abebbten, schienen die
grünen Augen noch einen Tick mehr zu funkeln.
„Damit habe ich nicht gerechnet. Ein interessanter Schachzug, Nash
Flemming“, erklärte Schaytaan grinsend.
    Der Kopf senkte sich kurz, in einer Geste der Anerkennung, dann
löste sich die Gestalt vor Nashs Augen auf. Das Licht ging aus und
im nächsten Moment ertönten erneut Schritte vom Flur. Er schloss
die Lider und ahnte, dass spätestens jetzt das Spiel von Neuem
beginnen würde.
Eines war ihm klar, er hatte nichts mehr zu verlieren, nicht mal mehr
sein Leben.
Begegnungen Hamilton kniff die Augen zusammen und schüttelte den Kopf.
    „Zwei Stunden noch, dann hast du es geschafft“, flüsterte er sich
selbst zu und richtete den Blick erneut auf das Krankenblatt, auf
dem die aktuellen Untersuchungsergebnisse eingetragen worden
waren.
„Alles in Ordnung Dr. Hamilton?“, hörte er die besorgte Stimme der
Krankenschwester, die sich mit im Raum befand.
Er nickte nur und erklärte offen: „Eine verdammt lange Schicht, die
langsam ein Ende finden sollte.“
    „Sie haben es bald geschafft“, motivierte ihn die Frau und schenkte
ihm ein warmes Lächeln. Dann fragte diese: „Brauchen Sie mich hier
noch? Der neue Patient in Zimmer vier wartet auf mich.“
Hamilton schüttelte den Kopf und blickte der Schwester hinterher.
    Leise fiel die Tür ins Schloss und schottete den regen Betrieb ab, der
diesen Nachmittag auf dem Flur herrschte. Stille kehrte ein, die nur
durch das kontrollierende Geräusch der Geräte unterbrochen wurde.
Der Arzt versuchte sich auf die Daten zu konzentrieren, doch die
Zahlen schienen mit jedem Moment mehr zu verschwimmen, den er
darauf blickte. Er bemerkte das Zucken des weißen Lakens, unter
dem der Patient lag, und schaute diesen an. Er wusste, dass die
Medikamente langsam nachließen und das die Bewegungen
zunehmen würden.
    Leise sprach er die Fakten aus: „Ich würde gerne nachschießen
Junge, aber ich darf noch nicht. Das könnte dich in den Himmel und
mich in den Knast bringen.“
    Hamilton schnaufte leise und fragte dann laut: „Wie komme ich auf
Junge? Du bist mein Baujahr.“
Er hängte das Klemmbrett an das Bett und stützte sich anschließend
mit den Händen am Fußteil ab. Sein Blick glitt nachdenklich über
den schwarzhaarigen Mann, der dort lag, als könne dieser ihm eine
Antwort auf all die Fragen geben, die ihm zu schaffen machten. Vor
allem auf die Wichtigsten: Was war passiert und wie konnte man es
ändern?
    Mark Hamilton glaubte, einen kalten Windzug am Rücken zu spüren.
Ein Schauer jagte über seine Wirbelsäule und sein Kopf drehte sich
automatisch zur Tür des Zimmers. Diese war allerdings nach wie vor
geschlossen, dann schaute er zum Fenster, ob ein Luftzug von
außerhalb eingedrungen sein konnte. Es war verriegelt.
    Der Mann lachte leise und ein Hauch Verzweiflung klang heraus.
Letzten Monat hatte er Nacht- und Bereitschaftsdienste geschoben,
die ihm weitaus mehr abforderten, und war nicht so neben der Spur
gewesen. Dieser Dienst hier machte ihm wirklich zu schaffen.
    Ein weiteres Mal strich er sich durch das Gesicht und raufte sich
anschließend wortwörtlich die Haare. Dann glitten seine Finger
hindurch, um das unsortierte Braun zumindest wieder etwas zu
richten.
    Für den Bruchteil von Sekunden glaubte Hamilton, eine Hand auf
seiner Schulter zu spüren. Dem Arzt blieb das Herz stehen und er
drehte sich blitzartig um. Doch was er sah, war lediglich die Wand.
Hilflos blickte er im Kreis, doch nichts war zu sehen.
„Scheiße, so fertig kann ich doch noch nicht sein?“, stieß er aus
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