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Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal

Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal

Titel: Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal
Autoren: Jennifer Crusie
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sie anstelle dieser drei Nummern zu großen Klamotten in ein ordentliches Kleid steckte, sah sie sicherlich aus wie das Mädchen von nebenan. Sie war nicht sein Typ - er mochte elegante Blondinen, je schlanker, desto besser. Aber Daisy war definitiv Crawfords Typ. Lincs Stimmung besserte sich schlagartig.
    »Sie müssen mir einen Gefallen tun.« All seinen Charme aufbietend lehnte Linc sich vor. »Einen praktischen, extrem geheimen geschäftlichen Gefallen. Es ist nicht illegal«, fügte er schnell hinzu, als er sah, wie sie bei dem Wort »geheim« die Augenbrauen zusammenzog. »Und ich bezahle Ihre Miete.«
    Jetzt schössen die Augenbrauen hoch. »Das sind dreihundert Dollar.«
    Linc nickte. »Ich weiß. Aber ich bin verzweifelt. Ich brauche für vierundzwanzig Stunden eine Verlobte.« Das hörte sich etwas komisch an, also präzisierte er: »Nur eine Verlobte. Eine platonische Verlobte.«
    »Ich begreife, dass Sie mir keinen Heiratsantrag machen.« Wie ein artiges Kind faltete Daisy die Hände auf dem Tisch. »Sie können aufhören, das klarzustellen.«
    Linc entspannte sich ein wenig. »Gut.« Dann nahm er einen Schluck von seinem Bier, überrascht, wie viel schwerer dieses Unterfangen war, als er es sich vorgestellt hatte. Nicht nur, weil es ihm peinlich war, seine Lüge zuzugeben. Es lag auch an Daisy Flattery. Irgendetwas am Umgang mit ihr erinnerte ihn daran, wie er als Kind mit seinem Chemiebaukasten herumexperimentiert hatte. Sie war explosiv. Unberechenbar.
    »Warum brauchen Sie denn eine Verlobte?«, unterbrach sie seine Grübeleien.
    Also holte er tief Luft und erzählte es ihr, zuerst stockend, dann nach und nach sicherer. Und sie warf ihn nicht hinaus und bekam keinen Lachkrampf.
    »Sie stecken in der Klemme«, stimmte sie zu, als er fertig war. »Aber ich wüsste nicht, wie ich Ihnen helfen kann. Ich bin wohl kaum der frauliche Typ.«
    »Nein, aber für vierundzwanzig Stunden könnten Sie es sein. Ich bezahle das neue Kleid. Sie müssten nur für die Dauer einer Rede und einer Cocktailparty so tun, als wären Sie der frauliche Typ. Bis Freitag um Mitternacht habe ich Sie erlöst, und spätestens Samstagnachmittag sind Sie wieder zu Hause.«
    Da prustete sie plötzlich los vor Lachen. »Sie holen mich also aus der Gosse, ich bekomme ein neues Kleid und gebe vor, etwas zu sein, das ich nicht bin. Und um Mitternacht laufe ich davon und verwandle mich zurück in einen Kürbis.« Ihr Lächeln wurde breiter. »Wie bei Cinderella.«
    »Wahrscheinlich.« Detaillierte Märchenkenntnisse gehörten nicht gerade zu Lincs Stärken.
    »Und Sie bekommen Ihren Traumjob und genug Zeit, um Ihr Buch zu beenden.« Sie grinste, sichtlich erheitert. »Die Geschichte gefällt mir. Dabei gewinnen alle.«
    »Sogar Guthrie«, bekräftigte Linc. »Er bekommt Ihre Miete.«
    »Und ich kann Annie behalten.« Warm und dankbar lächelte Daisy ihn an. »Es war nett von Ihnen, Guthrie zu sagen, die kleine Annie würde Sie nicht stören. Da wussten Sie ja noch gar nicht, ob ich Ihnen helfen würde, und Sie hassen Katzen.«
    Verblüfft blickte er sie an. »Ich hasse Katzen nicht.«
    Daisys Lächeln kühlte sofort ab. »Ich habe gesehen, wie Sie Liz getreten haben.«
    Linc runzelte die Stirn. »Liz?«
    Mit dem Kopf deutete sie in Richtung der Katze, die eingerollt zwischen dem Müll auf dem Boden lag. Seit sie hier waren, hatte sich das Tier nicht bewegt. Vielleicht war es tot? Er unterdrückte den Impuls, es mit der Schuhspitze anzustoßen, um herauszufinden, ob es noch atmete. Das brachte ihm seine frühere Begegnung wieder ins Gedächtnis. »Oh, ach ja. Ich habe sie nicht getreten, nur weggeschoben. Sie ist über mein Auto gelaufen.«
    Inzwischen war Daisys Lächeln komplett verschwunden. »Wie konnte sie nur.«
    Großartig. Jetzt war sie vom Thema abgekommen und auch noch sauer auf ihn wegen etwas, das er nicht einmal getan hatte. »Vergessen Sie die Katze. Werden Sie es tun?«
    Beim Nachdenken schob sie den Unterkiefer vor, und Linc erhielt einen tiefen Eindruck davon, wie stur sie wahrscheinlich manchmal sein konnte. Schließlich sagte sie »Ja« und nickte kräftig. »Für eintausend Dollar.«
    Linc fuhr zusammen. »Eintausend?«
    »Das ist die Summe, die ich brauche.« Wieder schenkte sie ihm dieses Lächeln, mit dem sie in ihrem Leben vermutlich schon Hunderte von Schiffen versenkt hatte. »Ich spiele nicht die Cinderella für Sie, wenn Sie mich nur zur Hälfte retten, wissen Sie.«
    Wenn sie ihn so anlächelte, konnte er
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