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Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal

Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal

Titel: Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal
Autoren: Jennifer Crusie
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schlecht nachdenken. Man stelle sich vor, was dieses Lächeln in Prescott erreichen konnte. Merke: In Prescott muss sie viel lächeln, machte er sich insgeheim eine Notiz. »In Ordnung. Tausend Dollar«, gab er dann nach.
    Sie streckte die Hand über den Tisch, und er schlug ein. Ihr Händedruck war fest und warm. »Abgemacht«, sagte sie. »Jetzt haben wir einen Cinderella-Deal.«
    »Prima«, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Eine kindische Verlobte, die an Märchen glaubte. »Nenn mich von jetzt an Linc«, bat er sie. »Hast du morgen Nachmittag gegen ein Uhr Zeit, damit wir diese Geschichte einstudieren können?«
    Daisy nickte. »Für tausend Dollar habe ich sehr viel Zeit.«
    »Gut.« Er stand auf und tätschelte ihr den Kopf. »Also dann… bis morgen.«
    Als er schon längst die Tür hinter sich zugezogen hatte, starrte sie ihm noch immer wütend nach. Ein Katzentreter. Ein Ellenbogengrapscher. Und ein Kopftätschler.
    »Das ist vielleicht ein Cinderella-Deal«, erklärte sie den Katzen, »aber ihr könnt mir glauben, der Typ ist kein Prinz.«
     
    Als Linc Daisy um ein Uhr abholte, hatte er bereits einen Morgen voller Skrupel hinter sich. Der Anblick ihres Outfits half nicht gerade, seine Zweifel zu zerstreuen. In dem knöchellangen hellgelben Ösenkleid mit der hohen Taille war nichts von ihrer Figur zu erkennen. Das Haar hatte sie unter dem verdammten blauen Samthut versteckt. Woher hatte sie nur diese riesigen Kleider? Schließlich war sie nicht gerade klein, bestimmt einen Meter fünfundsiebzig. An seiner Seite würde sie jedoch kleiner wirken. Merke: Daisy sagen, dass sie sich nicht neben Booker stellen soll, befahl er sich im Stillen. Neben Booker sähe sie wie eine Walküre neben einem Zwerg aus.
    Er hielt ihr die Beifahrertür auf, doch sie beäugte das Auto, als wäre es ein überfahrenes Tier.
    »Was?«, fragte er. »Was ist jetzt schon wieder falsch?«
    »Dieses Auto ist böse«, erklärte sie ihm, und ihre Stimme klang schrill. »Es braucht einen Teufelsaustreiber.«
    Entgeistert starrte er sie an. »Das ist ein Porsche. Ich habe ihn selbst restauriert. Es ist ein großartiges Auto.«
    »Es ist schwarz und lang und flach und sieht aus wie die Hölle auf Rädern«, widersprach ihm Daisy kopfschüttelnd. »Ich kann nicht glauben, dass ein Professor so etwas fährt.«
    Dieser Gedanke war ihm nicht neu. Jeder, der den Wagen sah, erzählte ihm dasselbe: dass das nicht sein Autotyp sei und wie, zum Teufel, er sich so etwas eigentlich leisten könne… In Wirklichkeit hatte Linc das Auto gefunden, als er neben seinem Studium auf einem Schrottplatz gejobbt hatte. Fassungslos darüber, dass jemand so etwas Schönes wegwarf, hatte er in einem Moment geistiger Umnachtung die Karosserie gegen das Versprechen erworben, die Schulden abzuarbeiten. Das war natürlich nur der Anfang gewesen. Er hatte fünf Jahre und mehr Geld hineingesteckt, als er ausrechnen wollte, bis das Auto wieder fuhr. Und jetzt, da es sein stolzester Besitz war, machte diese Frau sich darüber lustig!
    »Nach Freitag musst du nie wieder damit fahren«, sagte er nur. »Steig ein!«
    »Ja, aber ich muss es jeden Tag sehen. Das ist, als würde man über dem Beelzebub wohnen.«
    »Danke«, antwortete er und knallte die Tür zu, nachdem Daisy eingestiegen war. Manche Frauen hatten keinen Sinn für die schönen Dinge des Lebens, und es war wahrlich keine Überraschung, dass sie eine jener Frauen war.
    »Wo fahren wir hin?«, erkundigte sie sich, nachdem sie losgefahren waren. Er kramte in seiner Jackentasche und reichte ihr einen Zettel, auf dem stand: Ring. Kleid. Essen.
    »Wir brauchen einen Ring«, erklärte er gemäß seiner Gewohnheit, für seine Studenten alles zu wiederholen, obwohl ein Ausdruck vor ihnen lag, auf dem alle Informationen festgehalten waren. »Und ein Kleid. Und dann gehen wir Mittagessen, damit wir alles besprechen können.« Beim Anblick all des gelben und blauen Stoffs zuckte er zusammen. »Wir kaufen ein weißes Kleid.«
    Daisy verzog das Gesicht. »Ich mag Farben.«
    »Dieses Wochenende trägst du Weiß«, bestimmte er, den Blick wieder auf die Straße gerichtet. Mit einem Seitenblick beobachtete er ihre Reaktion und erwischte sie dabei, wie sich ihre Miene noch mehr verdüsterte.
    »Lass das. Mit dem Gesicht siehst du aus wie drei Tage Regenwetter.«
    Seufzend entspannte sie ihre Gesichtszüge. »Ich fange an, es zu bereuen.«
    Aus irgendeinem Grund ließ das
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