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Crush Gier

Crush Gier

Titel: Crush Gier
Autoren: Brown Sandra
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Mittäterschaft bei einer Vergewaltigung abgeschlossen.«
    Â»Weil sie ihn nicht wegen Mordes drankriegen konnten, Wick. Sie haben das gewusst, und der Staatsanwalt hat es gewusst. Er hat immerhin sechs Jahre bekommen.«
    Â»In nicht mal zweien ist er wieder draußen. Und dann wird er es wieder tun. Noch jemand wird sterben müssen. Darauf kannst du dich verlassen. Und alles nur, weil unser Department und der Staatsanwalt den Schwanz eingekniffen haben, als es um die ›Verletzung der Bürgerrechte‹ dieses kleinen Scheißers ging.«
    Â»Weil du bei seiner Verhaftung brutale Gewalt angewendet hast.« Mit gesenkter Stimme ergänzte Oren: »Aber das war es nicht, weswegen du mit dem Department Probleme bekommen hast, das weißt du genau.«
    Â»Oren«, sagte Wick drohend.
    Â»Der Fehler mit –«
    Â»Scheiß drauf«, knurrte Wick. In zwei langen Schritten war er im Haus. Die Fliegentür klappte hinter ihm zu.
    Oren folgte ihm zurück in die Küche. »Ich wollte nicht alles wieder aufkochen.«
    Â»Ach nein?«
    Â»Könntest du mal einen Moment stehen bleiben und mich ausreden lassen? Du wirst dir das ansehen wollen, glaub mir.«
    Â»Falsch. Ich will gar nichts, außer einem frischen Bier.« Er
holte eines aus dem Kühlschrank und hebelte den Kronkorken mit dem Flaschenöffner ab. Die Metallkappe ließ er achtlos auf den welligen Linoleumboden fallen.
    Oren zauberte eine Akte hervor, die er mitgebracht hatte, und hielt sie Wick hin, der halsstarrig darüber hinwegsah. Doch sein Rückzug durch die Hintertür wurde unvermittelt aufgehalten, als er mit dem nackten Fuß in den scharfkantigen Kronkorken trat. Fluchend kickte er das hinterhältige Hindernis weg und ließ sich auf einen der chrombeinigen Küchenstühle fallen. Die leeren Shrimpsschalen begannen bereits zu riechen.
    Er legte den Fuß auf das andere Knie und besah sich den Schaden. Die Zacken des Kronkorkens hatten tiefe Male hinterlassen, waren aber nicht durch die Haut gedrungen.
    Ohne das geringste Mitgefühl setzte sich Oren ihm gegenüber. »Offiziell bin ich gar nicht hier. Kapiert? Die Situation ist ziemlich kompliziert. Da ist Fingerspitzengefühl gefragt.«
    Â»Hast du was an den Ohren, Oren?«
    Â»Ich weiß, dass du die Sache genauso spannend finden wirst wie ich.«
    Â»Vergiss deine Jacke nicht, wenn du gehst.«
    Oren holte mehrere 18-mal-24-formatige Schwarzweißfotos aus der Akte. Eines davon hielt er so hoch, dass Wick unmöglich daran vorbeisehen konnte. Nach ein paar Sekunden zeigte er ihm das zweite.
    Wick starrte auf das Foto und sah dann wieder Oren an. »Konntet ihr keine Bilder machen, auf denen sie was anhat?«
    Â»Du kennst doch Thigpen. Die hat er zum Angeben geschossen.«
    Wick zeigte mit einem Schnauben, was er von dem Kollegen hielt.
    Â»Zu Thigpens Verteidigung sei gesagt, dass wir von unserem Beobachtungsposten genau in ihr Schlafzimmer schauen.«
    Â»Das ist keine Entschuldigung. Es sei denn, sie ist Exhibitionistin und wusste, dass sie beobachtet wird.«

    Â»Ist sie nicht und hat sie nicht.«
    Â»Und worum geht’s?«
    Oren grinste. »Das würdest du zu gern wissen, wie?«
    Als Wick vor über einem Jahr seine Marke zurückgegeben hatte, hatte er nicht nur seinem Beruf als Polizist, sondern dem gesamten Strafverfolgungssystem den Rücken gekehrt. In seinen Augen war es wie ein behäbiges, festgefahrenes Auto. Es ließ die fetten Räder durchdrehen und heulte zornig auf – von Freiheit, Gerechtigkeit, Amerika –, ohne dabei vom Fleck zu kommen.
    Ein Haufen Bürokraten und Schwätzer hatten in ihrer panischen Angst vor negativen Schlagzeilen den Polizisten allen Schneid abgekauft. Und nun versanken alle Ideale von Gerechtigkeit langsam, aber sicher im Schlamm.
    Und wenn du der arme, dumme Trottel warst, der noch an die gute Sache glaubte, der den Karren aus dem Dreck ziehen wollte, der sich reinkniete und mit aller Kraft buckelte, um die Kiste wieder in Fahrt zu bringen, der die Bösewichte schnappte, damit sie für ihre Verbrechen vor Gericht kamen, dann bekamst du dafür nur Dreck ins Gesicht geschleudert.
    Doch trotz alledem merkte Wick, wie sich seine natürliche Neugier regte. Oren hatte ihm die Bilder nicht zum Aufgeilen gezeigt. Oren war kein Neandertaler wie Thigpen und wusste mit seiner Zeit Besseres anzufangen, als Fotos von halb nackten
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