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Crush Gier

Crush Gier

Titel: Crush Gier
Autoren: Brown Sandra
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Frauen anzugaffen. Außerdem würde ihm Grace den Kopf abreißen, wenn sie ihn dabei erwischte.
    Nein, Oren war bestimmt nicht ohne Grund von Fort Worth bis nach Galveston gefahren, und wider besseres Wissen wollte Wick erfahren, was ihn hierher getrieben hatte. Er war gespannt, genau wie es Oren – verflucht noch mal – vorhergesagt hatte.
    Er griff nach den restlichen Fotos und schaute sie erst schnell und dann noch einmal langsamer, genauer durch. Die Frau war im Fahrersitz eines neuen Jeeps fotografiert worden; zu Fuß unterwegs auf einer weiten Betonfläche, wahrscheinlich einem Parkplatz; in ihrer Küche und im Schlafzimmer, vollkommen ahnungslos,
dass Feldstecher und Zoomkameras in ihre Privatsphäre eindrangen, hinter denen Schmierfink wie Thigpen lauerten.
    Die meisten Aufnahmen aus dem Schlafzimmer waren körnig und ein bisschen unscharf. Aber scharf genug. »Was wird ihr vorgeworfen? Hat sie Unterwäsche geklaut?«
    Â»M-m.« Oren schüttelte den Kopf. »Mehr kriegst du erst, wenn du versprichst, dass du mit mir zurückfährst.«
    Wick warf die Fotos in Orens Richtung. »Dann bist du umsonst hergekommen.« Er zupfte wieder an dem Gummiband um sein Handgelenk und ließ es schmerzhaft gegen die Haut schnalzen.
    Â»Jede Wette, dass du mitkommen willst, Wick.«
    Â»Eher fahr ich zur Hölle.«
    Â»Du sollst dich ja nicht langfristig verpflichten, du musst auch nicht zurück ins Department. Es geht nur um diesen einen Fall.«
    Â»Trotzdem nein.«
    Â»Ich brauche deine Hilfe.«
    Â»Tut mir Leid.«
    Â»Ist das dein letztes Wort?«
    Wick setzte sein frisches Bier an die Lippen, nahm einen tiefen Zug und rülpste vernehmlich.
    Trotz der stinkenden Shrimpsreste beugte sich Oren über den Tisch. »Es geht um einen Mord, der Schlagzeilen gemacht hat.«
    Â»Ich sehe nicht fern und lese keine Zeitung.«
    Â»Ganz gewiss nicht. Denn sonst wärst du schon längst nach Fort Worth zurückgerast und hättest mir diese Reise erspart.«
    Wick konnte nicht anders; er musste einfach fragen. »Wieso?«
    Â»Beliebter Arzt auf dem Parkplatz des Tarrant General Hospital ermordet.«
    Â»Sehr griffig, Oren. War das die Schlagzeile?«
    Â»Nein. Das ist alles, was wir über den Mord wissen. Das Verbrechen ist fünf Tage her, und mehr haben wir nicht.«
    Â»Nicht mein Problem.«
    Â»Der Mord wurde nur wenige Meter von einem möglichen
Zeugen entfernt verübt, aber niemand hat den Täter gesehen. Oder gehört. Lautlos. Unsichtbar. Und ohne eine Spur zu hinterlassen, Wick.« Oren senkte die Stimme zu einem Flüstern. »Keine einzige beschissene Spur.«
    Wick blickte forschend in die dunklen Augen seines Expartners. Seine Nackenhärchen stellten sich auf.
    Â»Lozada?«
    Oren sank mit einem selbstzufriedenen Lächeln in seinen Stuhl zurück.

2
    Dr. Rennie Newton trat aus dem Aufzug und steuerte auf die zentrale Leitstelle des Pflegedienstes zu. Die sonst so redselige Schwester hinter der Theke wirkte auffällig bedrückt. »Guten Abend, Dr. Newton.«
    Â»Hallo.«
    Die Schwester bemerkte das schwarze Kleid unter Rennies Arztkittel. »Die Beerdigung war heute?«
    Rennie nickte. »Ich hatte keine Zeit, mich danach umzuziehen.«
    Â»War es eine schöne Feier?«
    Â»Für eine Beerdigung schon. Die Trauergesellschaft war riesig.«
    Â»Dr. Howell war bei allen beliebt. Und er war gerade erst befördert worden. Wie schrecklich.«
    Â»Da haben Sie Recht. Schrecklich.«
    Der Schwester traten Tränen in die Augen. »Wir – wir alle auf unserer Station – haben ihn fast jeden Tag gesehen. Wir können es immer noch nicht fassen.«
    Rennie konnte das ebenso wenig. Vor fünf Tagen war ihr Kollege Lee Howell gestorben. Ein plötzlicher Tod nach einem Herzanfall oder einem Unfall wäre schon schwer genug zu akzeptieren
gewesen, denn Lee war noch nicht so alt. Aber er war kaltblütig ermordet worden. Alle, die ihn gekannt hatten, standen noch immer unter Schock, weil er so unerwartet und vor allem auf so grausame Weise gestorben war. Immer noch rechnete sie halb damit, dass er hinter einer Tür hervorspringen und »Reingelegt!« johlen würde.
    Doch dieser Mord war keiner der lausigen Streiche, für die Lee Howell berüchtigt gewesen war. Heute Morgen hatte sie mit eigenen Augen seinen verschlossenen, mit Blumen überhäuften Sarg
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