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Crossfire 1: Kontakt

Crossfire 1: Kontakt

Titel: Crossfire 1: Kontakt
Autoren: Nancy Kress
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Totenlied
gesungen.«
    Totenlied. Jake fühlte sich unvermittelt an Beta erinnert.
Die außerirdischen Abschiedsknospen waren kryogenisch in Mira
City eingelagert worden, womöglich für immer.
    Faisal sagte: »Das tut mir Leid. Dein Vater war eine
beeindruckende Persönlichkeit.«
    »Danke«, erwiderte Singender Berg. Jake versuchte, sich
an den englischen Namen von Larry Smith’ Sohn zu erinnern. Er
schaffte es nicht. »Aber es muss euch nicht Leid tun. Mein Vater
ist zur Erde zurückgekehrt, deren großzügige Gaben
das,Leben erhalten.«
    Nun, das war nicht ganz richtig. »Erde« war hier auf
Greentrees sicherlich der falsche Ausdruck für das, was
Singender Berg meinte. Aber Jake musste zugeben, das »in den
Schmutz zurückgekehrt« sich nicht ganz so erhaben
angehört hätte.
    »Wir haben euch so vieles zu sagen, Singender Berg«,
erklärte Faisal. »Es sind Dinge geschehen, die auch die
Cheyenne betreffen.«
    »So hat man uns gesagt. Wenn das wahr ist, wird ein
Bündnis zwischen unseren Völkern erforderlich
sein.«
    »Ich bin froh, dass ihr so bereitwillig einer Zusammenarbeit
zustimmt.«
    »Wir teilen den Reichtum und die Kraft dieses Planeten«,
sagte der junge Mann sanft. »Wir werden ihn auch gemeinsam
verteidigen, wenn es nötig ist.«
    Mit Speeren und Bögen? Das waren die einzigen Waffen,
die Jake bei den Cheyenne ausmachen konnte. Aber er wollte nicht
übereilt urteilen. Dem ersten Eindruck nach hatten die Cheyenne
genau das getan, was Larry Smith angekündigt hatte: Sie hatten
einen Weg gefunden, in Harmonie und in Wertschätzung mit
Greentrees zu leben, ohne dass moderne Technologie zwischen ihnen und
der geheimnisvollen Fülle stand, der alles Leben entsprang. Es
mochte sein, dass diese Genügsamkeit in den kommenden Jahren
noch sehr nützlich sein würde.
    Das Problem war natürlich, dass niemand genau wusste, was zu
tun war. Die Pelzlinge würden vielleicht niemals angreifen.
Womöglich kamen sie zu dem Schluss, dass die Menschen zu
unbedeutend waren, um sich mit ihnen abzugeben. Obwohl Jake das nicht
wirklich glaubte. Die Pelzlinge, Brüder in der DNA, würden
sie als gefährliche Spezies erkennen, auch wenn diese Spezies
noch in den Kinderschuhen steckte.
    Es konnte auch sein, dass die Pelzlinge niemals angriffen, weil
die Infektion sie alle glücklich und antriebslos machte und sie
in der Sonne träumen ließ, wo sie ihre größte
Freude in gemeinschaftlichem Schweigen fanden. Karim und Lucy,
für die nur wenige Tage vergangen waren, seit die ersten
Pelzlinge infiziert worden waren, rasten mit der Franz Müller durch die Galaxis. Ihr Ziel war der Randbereich der
Rankenkolonien. Dort würden sie die infizierten Pelzlinge in
einem Raumboot aussetzen, zusammen mit dem kleinen QVV-Gerät der
Menschen, das die Pelzlinge umprogrammiert und modifiziert hatten;
die Menschen hatten es mit einem Raumboot wieder aus der Umlaufbahn
von Greentrees aufgefischt. Durch die QVV sollten die anderen
Pelzlinge ihre Kameraden leicht aufspüren. Sie würden sie
aufsammeln und von ihnen angesteckt werden.
    Angesichts der Zeitdilatation würde dieses Ereignis
allerdings nach Greentrees-Zeit erst in Jahren oder sogar Jahrzehnten
stattfinden. Jahre, in denen man sich auf einen Krieg vorbereiten
konnte, der vielleicht nie stattfand.
    Doch die Menschen bereiteten sich vor. Physiker, Ingenieure und
neu ausgebildete Soldaten hatten die Waffensysteme auf der Ranke
Beta analysiert und konnten sie nun benutzen. Das Schiff
umrundete Greentrees in einer hohen Umlaufbahn und war voll besetzt.
Automatische Sensoren kreisten sogar noch weiter draußen, um
alles aufzuspüren, was sich dem Sonnensystem näherte. Am
Boden probten die Zivilisten in regelmäßigen
Abständen die Evakuierung der Stadt. Wenn Mira City aus der Luft
angegriffen wurde, würden sich nicht mehr allzu viele Menschen
dort aufhalten. Sich aufteilen, sich verstecken und in Bewegung
bleiben hieß die Devise. Ein Feind in einem einzelnen Schiff,
egal, wie fortschrittlich seine Technologie war, konnte nicht einen
ganzen Planeten voll kleinerer Grüppchen auslöschen.
    Oder doch?
    Ja, wenn sie biologische Waffen einsetzten. Aber es waren die
Ranken, nicht die Pelzlinge, die über so etwas verfügten.
Die Pelzlinge hatten nur Maschinen, tödlich genug, aber nicht
fähig, alles zu töten. Der Beweis dafür waren die
wilden Pelzlinge, die nach den gescheiterten Experimenten der Ranken
auf Greentrees zurückgeblieben waren. Die raumfahrenden.
Pelzlinge hatten es nicht
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