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Cowboy - Riskanter Einsatz

Cowboy - Riskanter Einsatz

Titel: Cowboy - Riskanter Einsatz
Autoren: Suzanne Brockmann
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Dunkelheit. „Wach auf“, sagte er. „Honey, du musst aufwachen!“
    Melody öffnete die Augen. Das erste Dämmerlicht des Tages kroch durch die Fenster. Sie war am Abend zuvor so müde gewesen, dass sie nicht einmal die Vorhänge zugezogen hatte.
    Schmerz durchfuhr sie. Echter Schmerz. Derselbe Schmerz, den sie im Traum gespürt hatte. Sie schnappte nach Luft, griff nach der Lampe auf ihrem Nachttisch, schaltete sie an. Entsetzt erkannte sie, dass sie mit der Hand Blutspuren hinterließ.
    Sie blutete.
    Rasch warf sie die Decke zurück. Ihr Nachthemd und das Bettlaken waren blutgetränkt.
    Brittany war noch im Krankenhaus. Sie würde nicht vor sieben nach Hause kommen.
    Der Schmerz war so heftig, dass sich das Zimmer um sie zu drehen schien.
    „Jones!“
    Aber Jones war auch nicht da, um ihr zu helfen. Melody wusste nicht einmal, wo er war. Er hatte vor mehr als zwei Wochen angerufen und eine Nachricht auf den Anrufbeantworter gesprochen. Sie hatte versucht, ihn zu erreichen – vergeblich. Man teilte ihr mit, er sei im Moment nicht erreichbar, und man könne ihr auch nicht sagen, für wie lange.
    Unerreichbar auf irgendeinem Einsatz, riskierte er für Gott weiß was sein Leben. Die letzten zwei Wochen hatte sie in Todesangst verbracht und hätte sich am liebsten selbst in den Hintern gebissen, weil sie nicht ehrlich zu ihm gewesen war. Sie hätte ihm sagen sollen, dass sie ihn liebte, solange sie noch Gelegenheit dazu hatte.
    Bitte, lieber Gott, bewahre und beschütze ihn! Immer wenn sie an ihn dachte, sprach sie dieses stille Gebet.
    Der Schmerz packte sie erneut, und sie schrie auf. Um Himmels willen, was geschah da? Das waren nicht die Wehen. Es war nicht normal, so zu bluten, wenn die Wehen einsetzten …
    Ihre Tür wurde geöffnet. „Mel?“
    Brittany. Gott sei Dank, sie war früher nach Hause gekommen.
    „Oh, mein Gott!“ Brittany entdeckte das Blut auf dem Laken. Sie griff zum Telefon, wählte die Notrufnummer, strich Melody das Haar aus dem Gesicht, befühlte ihre Stirn, kontrollierte die Augen. „Kleines, wann hat die Blutung angefangen?“
    „Ich weiß nicht. Ich habe geschlafen … Gott!“ Der Schmerz ließ sie Sterne sehen. „Britt, das Baby! Was passiert mit meinem Baby?“
    Aber Britt sprach ins Telefon, rasselte ihre Adresse herunter. „Wir brauchen sofort einen Krankenwagen. Ich habe hier eine fünfundzwanzig Jahre alte Frau im neunten Monat ihrer ersten Schwangerschaft mit starken abdominalen Schmerzen und heftigen Blutungen.“
    Melody ließ sich in die Kissen zurücksinken. Bitte, lieber Gott, bewahre und beschütze Jones und mein Baby …
    „Ja, ich bin Krankenschwester“, bestätigte Brittany. „Ich vermute eine Plazentaruptur. Wenn wir im Krankenhaus eintreffen, sollten ein Wehenschreiber und ein Ultraschallgerät auf uns warten. Ja. Die Haustür wird offen sein. Beeilen Sie sich einfach!
    „Jones, du kommst besser sofort her.“ Harvards Stimme klang angespannt. „Hier liegt ein zehn Zentimeter hoher Stapel Telefonnotizen für dich.“
    Cowboys Herz machte einen Sprung. „Von Melody?“
    „Beeil dich einfach, Junior!“
    Furcht packte ihn. „Was ist los, Harvard? Ist alles in Ordnung mit Mel? Hat sie ihr Baby bekommen?“
    „Ich weiß es nicht. Sieht ganz so aus, als wären die ersten Nachrichten von Melody, aber die übrigen … Jones, Mels Schwester hat in den letzten beiden Tagen beinahe stündlich angerufen. Komm endlich her, und ruf sie schnellstmöglich zurück. Sie hat die Nummer vom Krankenhaus hinterlassen.“
    Die Nummer vom Krankenhaus. Cowboy legte wortlos auf und rannte los.
    Die provisorische Unterkunft, die er mit seinen Kameraden teilte, lag eine gute halbe Meile von der Baracke mit dem durchlöcherten Dach entfernt, die der Alpha Squad als Büro diente. Cowboy trug immer noch seine Lederstiefel und die schwere Tarnausrüstung, aber er legte die Entfernung in wenigen Minuten zurück.
    Als er zur Tür hereinplatzte, reichte Harvard ihm sowohl den Stapel Mitteilungen als auch das Telefon. Allein schon die Menge an Zetteln ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Brittany hatte seit Montagmorgen tatsächlich stündlich zur vollen Stunde angerufen.
    Seine Hände zitterten so sehr, dass er die Nummer zweimal wählen musste. Harvard hatte sich zurückgezogen, damit er ungestört reden konnte. Cowboy setzte sich an den Tisch, wühlte in dem Stapel Nachrichten, während im County Hospital in Appleton, Massachusetts ein Telefon klingelte.
    „Hallo?“
    Brittanys
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