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Cowboy - Riskanter Einsatz

Cowboy - Riskanter Einsatz

Titel: Cowboy - Riskanter Einsatz
Autoren: Suzanne Brockmann
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schwer, still liegen zu bleiben, seine Hüften nicht anzuheben, um ihr zu begegnen. Es war durchaus möglich, dass er in seinem ganzen Leben noch nie so erregt gewesen war. Nicht in der Bordtoilette der 747. Nicht in Paris. Nirgendwo.
    „Aber ich möchte …“
    Sie drängte sich ihm noch fester entgegen, und er hörte sich selbst aufstöhnen. „Komm schon“, forderte sie ihn auf. „Ich verspreche dir, ich passe auf, dass du mir nicht wehtust. Ich versichere dir, überall auf der ganzen Welt lieben schwangere Frauen auf diese Art und Weise, genau in diesem Moment …“
    Ihre weit ausholenden, langsamen Bewegungen ließen ihn jedes Mal fast völlig aus ihr herausgleiten, bevor sie ihn wieder tief in sich aufnahm.
    Und im selben Moment, in dem Cowboy sich ihr entgegenstemmte, um sich in diesem schönsten aller Tänze mit ihr zu vereinen, ging ihm endlich die Wahrheit auf.
    Er wollte sein gesamtes restliches Leben Abend für Abend zu dieser Frau nach Hause kommen.
    Er wollte es bis in alle Ewigkeit. Und er wusste, dass diese Ewigkeit mit Melody so faszinierend und endlos aufregend sein würde wie seine Zukunft bei den SEALs, denn – das war das Entscheidende – er liebte sie.
    Er liebte sie.
    Und er wusste in diesem Moment, dass Melody in Paris, als sie ihn zum Abschied geküsst und ihm gesagt hatte, er solle nicht schreiben, nicht anrufen, sie nie wiedersehen, sowohl sehr, sehr unrecht als auch sehr, sehr recht gehabt hatte. Sie hatte unrecht gehabt, weil sie ihrer Beziehung keine Chance gab. Aber sie hatte recht gehabt, als sie ihm erklärte, Liebe sei sehr viel mehr als eine heiße Flut von Verlangen und Erleichterung. Denn während seine Gefühle für sie aus der Gefahr geboren waren, sich aus ihrem absoluten Vertrauen zu ihm nährten und aus dem rauschhaften Bewusstsein, verzweifelt gebraucht zu werden, waren sie doch erst hier, in der so alltäglichen durchschnittlichen Kleinstadt von Appleton, Massachusetts zu echten, tragfähigen Gefühlen herangewachsen.
    Er liebte sie. Aber nicht mehr, weil sie ihn brauchte. Denn einer der Gründe, warum er sie so sehr liebte, genau darin bestand, dass sie sich weigerte, ihn zu brauchen.
    Er liebte ihr Lachen, ihre entwaffnende Offenheit, ihre sanfte Freundlichkeit. Er liebte den abwesenden Blick, der in ihre Augen trat, wenn sie das Strampeln ihres Babys fühlte. Er liebte die Rückhaltlosigkeit, mit der sie ihre Schwester unterstützte. Er liebte ihren Mut, mit dem sie dem konservativen Ladies‘ Club von Appleton die Stirn geboten und ihre Schwangerschaft verkündet hatte. Er liebte es, mit ihr auf der Veranda zu sitzen und einfach mit ihr zu reden.
    Er liebte das Himmelblau ihrer Augen und ihr süßes Lächeln.
    Und ganz besonders liebte er es, sie zu lieben.
    „O Harlan“, hauchte sie, und er spürte, wie sie sich entspannte. Im selben Moment wurde ihm klar, dass er tatsächlieh nur noch reinstes Vergnügen mit seinem Namen verbinden würde.
    Er hatte sich an die Klippen geklammert, die ihm vor dem Sturz in seine eigene Erlösung bewahrten. Als ihn Melody jetzt fester umfasste und ihre Brüste schwer in seinen Händen lagen, ließ er los und stürzte im freien Fall, fühlte schwindelnde Schwerelosigkeit.
    Dann explodierte er in Zeitlupe. Ein Feuerwerk purer Lust durchtoste ihn, verbrannte ihn, ließ ihn aufschreien.
    Melody küsste ihn, und dieser Kuss ließ ihn noch tiefer fallen.
    Und dann, Melodys Hände in seinen Haaren, ihr Kopf auf seiner Schulter, ihr ungeborenes Kind zwischen ihnen, begann Cowboy den schweren Wiederaufstieg in die Wirklichkeit.
    Am Morgen würde er fortfahren. Sie wollte ihn nicht heiraten, brauchte ihn nicht, liebte ihn nicht. Es gab keine Dekompressionsstopps; sie hätten wahrscheinlich sowieso keine Wirkung gehabt. Es gab nichts, was er hätte tun können, um sich vor der schmerzlichen Wahrheit zu schützen.
    Sosehr er sie auch begehrte: Sie würde glücklicher sein ohne ihn.
    Melody ließ sich von seinem Körper gleiten, kuschelte sich an ihn und zog die Decke über sie beide. „Halt mich, bitte“, murmelte sie.
    Lieutenant Harlan Jones zog sie fest an sich, dass nicht einmal ein Blatt Papier zwischen sie gepasst hätte.
    Heute Nacht würde er sie festhalten. Aber morgen früh würde er sie gehen lassen. Er wusste, dass er das konnte. Er hatte schon öfter unglaublich schwierige Dinge getan.
    Er war ein US Navy SEAL.

15. KAPITEL
    D ie Alpha Squad war zurück in Virginia. Irgendwem auf dem Stützpunkt war offenbar der Streit der
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