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Cowboy - Riskanter Einsatz

Cowboy - Riskanter Einsatz

Titel: Cowboy - Riskanter Einsatz
Autoren: Suzanne Brockmann
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besagte: „Ich tue jetzt so, als wäre alles in bester Ordnung.“ In Wahrheit drehte er fast durch vor Angst.
    „Es geht mir gut“, sagte sie. Brittany verließ schweigend das Zimmer.
    Er setzte sich neben sie. „Ich habe anderes gehört.“
    Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Du hast ja auch mit Schwester Skepsis gesprochen.“
    Er lachte und hielt ihr ein Klemmbrett mit Papieren hin. „Unterschreib das“, bat er sie. „Lass den Kaiserschnitt machen. Es wird höchste Zeit, dass du aufhörst, mit deinem Leben zu spielen.“
    Melody hob trotzig das Kinn. „Glaubst du, dass ich das tue? Dass ich spiele? Alles, was ich zum Thema gelesen habe, betont, wie wichtig es ist, ein Baby bis zu Ende auszutragen. Oder doch wenigstens so lange auszutragen wie möglich. Das Baby ist nicht in Gefahr, ich bin es auch nicht. Ich sehe keinen Grund für einen Kaiserschnitt.“
    Jones nahm ihre Hand. „Tu es jetzt. Denn bis das Baby geboren ist, besteht das Risiko, dass du verblutest“, erklärte er. „Tu es, auch wenn die Chancen, dass das passiert, sehr gering sind – aber das sind sie auch für eine partielle Plazentaablösung. Du leidest nicht unter Bluthochdruck. Du rauchst nicht. Es gibt keinen echten Grund für diese Komplikation, aber sie ist trotzdem eingetreten. Tu es! Denn wenn du stirbst, wird auch ein großer Teil von mir sterben. Tu es, weil ich dich liebe.“
    Sein hypnotisierend intensiver Blick hielt Melody gefangen. „Du hast meine Nachricht also erhalten.“
    „Ja“, sagte er, „aber du hast nur einen Teil meiner Nachricht bekommen. Ich hatte exakt zehn Sekunden, bevor wir losmussten, und ich hab’s vermasselt. Was ich auf deinem Anrufbeantworter hinterlassen wollte, war Folgendes: Ich will dich heiraten, nicht um des Babys willen, sondern um meinetwillen. Aus ganz und gar egoistischen Gründen, Mel. Zum Beispiel, weil ich dich liebe und mein Leben mit dir teilen möchte.“
    Er räusperte sich. „Und ich wollte dir sagen, dass ick mir sicker bin, dass ein Teil von dir mick lieben kann. Und dass ick zurück nack Appleton kommen und so lange um dick werben werde, bis du dich in mick verliebst. Ick wollte dir sagen, dass ick nickt aufgebe, bis ick dick früker oder später kleingekriegt kabe. Dass du mick keiraten wirst – und sei es nur, um dafür zu sorgen, dass ick endlick Ruke gebe.“ Er reickte ikr das Klemmbrett. „Untersckreib diese Formulare, lass das Baby kolen und keirate mick.“
    Melody scknürte es fast den Hals zu. „Verstekst du wirklick, was du von mir verlangst?“
    Er sckaute aus dem Fenster in das trübe Abendlickt. „Ja“, sagte er, „ick weiß es. Ick verlange von dir, dein Zukause zu verlassen, mit mir auf Marinestützpunkten zu leben und Gott weiß wie oft umzuzieken. Ick verlange von dir, deinen Job, deinen Garten, deine Sckwester und Andy aufzugeben, nur um bei mir zu sein, obwokl ick zeitweilig – zur Hölle, die meiste Zeit sogar – gar nickt da sein werde. Es ist ein sckleckter Handel. Ick rate dir nickt, darauf einzugeken. Aber zugleich, Honey, bete ich darum, dass du Ja sagst.“
    Melody sah den Mann lange an, der neben ihrem Bett saß. Seine Haare waren zerzaust und schmutzig, als hätte er seit Tagen nicht geduscht. Er roch nach Benzin, Schweiß und Sonnencreme. Er sah vollkommen erschossen aus, gerade so, als wäre er den ganzen Weg von Virginia hierher gerannt, um bei ihr zu sein.
    „Vertrau mir“, flüsterte er, beugte sich über sie und küsste sie sanft. „Vertrau mir dein Herz an. Ich werde es behüten, das schwöre ich.“
    Mel schloss ihre Augen und erwiderte seinen Kuss. Harlan Jones war nicht der durchschnittliche Null-acht-fünf-zehn-Typ, der jeden Abend um halb sechs zu Hause war und den sie sich ausgesucht hätte, wenn sie ihre Wahl mit dem Verstand getroffen hätte. Aber Liebe gehorchte nun mal nicht dem Verstand. Liebe hielt sich nicht an Pläne. Und die Wahrheit war nun mal: Sie liebte ihn. Sie musste das Risiko eingehen.
    „Du wirst es so leid werden, ständig von mir zu hören zu bekommen, du sollest vorsichtig sein“, flüsterte sie.
    „Nein, werde ich nicht.“
    Melody unterschrieb die Formulare. „Meinst du, Harvard wäre bereit, unser Trauzeuge zu sein?“
    Jones nahm ihr das Klemmbrett ab. „Ich will dein Ja hören.
    Sie schaute zu ihm hoch. „Ja, ich liebe dich“, antwortete sie.
    Tränen glitzerten in seinen Augen, aber es war ein typisches Jones-Lächeln, das seinen Mund umspielte. Und dann beugte er sich vor und küsste
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