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Cowboy - Riskanter Einsatz

Cowboy - Riskanter Einsatz

Titel: Cowboy - Riskanter Einsatz
Autoren: Suzanne Brockmann
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SEALs mit FinCOM sauer aufgestoßen, denn die Wellblechbaracke, die man ihnen zugewiesen hatte, war in ganz erheblich schlechterem Zustand als ihre vorige. Und die war schon kein Palast gewesen.
    Als Cowboy eintrat, quietschte die Tür in den rostigen Angeln, und eine Spinne wäre fast auf seinem Kopf gelandet. Stellenweise fiel Tageslicht durch das Wellblechdach.
    Wer auch immer sie hier untergebracht hatte – er verübelte ihnen offensichtlich nicht nur ihre Meinungsverschiedenheit mit FinCOM. Zweifelsohne nahm er ihnen schon übel, dass sie SEALs waren. Das war nicht weiter überraschend. Sie wurden nicht zum ersten Mal mit solcher Engstirnigkeit konfrontiert.
    Wes hing am Telefon. „Computer und Regen vertragen sich nicht, Sir“, sagte er. Sein Tonfall ließ erkennen, dass er in Gedanken statt Sir eine andere, weit weniger freundliche Anrede verwendete. „Wir haben fast ein halbes Dutzend Computer, die wir dringend in Betrieb nehmen müssten, und einen Haufen Löcher im Dach. Es wird hier nicht nur recht kalt werden, sondern auch sehr, sehr nass, wenn es anfängt zu regnen – was innerhalb der nächsten paar Stunden geschehen wird, wenn man der Wettervorhersage Glauben schenken darf. Um genau zu sein, sind jetzt schon einige äußerst hartnäckige Pfützen auf dem Fußboden. Sir.“
    Die Baracke stammte noch aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs und sah so aus, als sei sie seit dem Vietnamkrieg nicht mehr benutzt worden.
    „Wir warten schon seit einer Woche, Sir. Unsere Computer stecken immer noch nutzlos in ihren Kisten, und wir sitzen hier und drehen Däumchen …“
    Joe Cat und Blue standen am anderen Ende der Baracke, in ein Gespräch vertieft.
    „Hey! Seht mal, wer da kommt!“ Cowboy schaute hoch und entdeckte Lucky O’Donlon, der durch das größte Loch im Dach hindurch auf ihn herabgrinste.
    Harvard war auch da oben. „Schieb deinen Arsch hier rauf, Junior. Bist du nicht so was wie ein Experte, wenn es darum geht, Dächer zu reparieren?“
    „Nein …“
    „Irrtum, jetzt bist du es. Du behauptest doch immer, dass du – ein bisschen Zeit und eine gute Bibliothek vorausgesetzt – alles lernen kannst. Jetzt hast du die Chance, das zu beweisen. Und wenn dir das als Ansporn noch nicht ausreicht, wie wäre es damit: Als Letztem, der aus dem Urlaub zurückkommt, gebührt dir einfach diese Ehre.“
    „Jones. Willkommen zurück!“
    Cowboy drehte sich um. Joe Cat kam ihm entgegen. Er schüttelte dem Captain die Hand. „Danke, Sir.“
    Wes knallte den Telefonhörer auf die Gabel. „Keine Chance, Cat. Angeblich gibt es auf dem ganzen Stützpunkt keine andere Unterkunft für uns.“
    Bobby mischte sich ein, sichtlich verärgert. „Das Gelände ist riesig. Die verarschen uns doch!“
    „Hey, ich gebe nur weiter, was man mir gesagt hat.“ Wes zuckte die Achseln. „Wir können Reparaturarbeiten beantragen, aber bitte nur auf dem Dienstweg. Ihr wisst ja, was das heißt. Nämlich dass wir noch in drei Wochen von unseren Tischen aus die Sterne betrachten können.“
    „Ich schlage vor, wir vergessen den Dienstweg und bringen diese Baracke selbst in Schuss“, rief Lucky vom Dach herunter.
    „Ganz meiner Meinung“, stimmte Harvard zu. „Wir schaffen das besser und vor allem in wesentlich kürzerer Zeit.“
    Cowboy spähte zum Dach hinauf. „Können wir es flicken, oder müssen wir das ganze verdammte Ding erneuern?“ Das war gut. Die kreative Auseinandersetzung mit einem Problem würde ihm eine willkommene Ablenkung bieten. Während er an der Lösung arbeitete, konnte er nicht permanent an die Frau denken, die er in Appleton, Massachusetts zurückgelassen hatte.
    Melody hatte sich nicht vor ihm auf die Knie geworfen und ihn angefleht zu bleiben. Sie hatte sich nur ganz kurz von dem hektischen Hausputz losgeeist, den Brittany in Angriff genommen hatte, weil Mitarbeiter vom Jugendamt vorbeischauen wollten. Britts Antrag, Andy Marshall zu adoptieren, wurde tatsächlich wohlwollend geprüft. Melody war so darauf konzentriert, Britt dabei zu helfen, alles so perfekt wie möglich vorzubereiten, dass sie seine Abreise kaum bemerkte.
    Sie gab ihm einen Abschiedskuss und bat ihn, vorsichtig zu sein. Und dann ging sie wieder an die Arbeit.
    Auf seinem Weg aus der Stadt heraus kam Cowboy an einem Wahlplakat für Ted Shepherd vorbei, der für das Repräsentantenhaus kandidierte. Das teigige Gesicht des Mannes in überdimensionaler Vergrößerung bereitete ihm Übelkeit vor Eifersucht. Er musste wegschauen,
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