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Cowboy - Riskanter Einsatz

Cowboy - Riskanter Einsatz

Titel: Cowboy - Riskanter Einsatz
Autoren: Suzanne Brockmann
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konnte nicht in die so durchschnittlichen braunen Augen des Mannes sehen, konnte nicht mit dem Gedanken fertig werden, dass Melody möglicherweise mit diesem Mann ihr Leben teilen würde. Dieser Mann würde möglicherweise Cowboys Kind als sein eigenes aufziehen.
    Wenn er einen Raketenwerfer im Gepäck gehabt hätte, er hätte das verdammte Plakat damit beschossen.
    „Jones, nach allem, was ich gehört habe, darf man gratulieren.“ Joe Cat schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter und holte ihn damit abrupt in die Wirklichkeit zurück. „Wann ist der große Tag?“
    Der große …
    „Du lädst uns doch zur Hochzeit ein?“, fragte Lucky. „Verdammt, ich kann kaum glauben, dass unser kleiner Cowboy tatsächlich alt genug ist, um zu heiraten.“
    „Willst du, dass wir in weißer Uniform erscheinen oder in Tarnanzügen?“, fragte Wes. „Weiß entspricht eher der Tradition, aber Camouflage passt besser zu den Waffen.“
    Neben ihm stimmte Bobby den Refrain von „Love Child“ an.
    Cowboy schüttelte den Kopf. „Jungs, ihr seid auf dem falschen Dampfer …“
    „Wenn ich jemals in die Verlegenheit kommen sollte, dann auch nur so“, warf Lucky ein. „In die Enge getrieben, alle Fluchtwege abgeschnitten.“
    „Hey, Diana Ross“, rief Harvard vom Dach. „Aufhören!“
    Bobby verstummte gehorsam und setzte sich.
    „Und ihr anderen lasst Junior in Ruhe“, fuhr Harvard fort. „Er tut das Richtige. Wenn ihr ihn euch zum Vorbild nehmt, könnt ihr vielleicht sogar von ihm lernen.“
    Cowboy schaute zu Harvard hoch. „Aber ich werde sie nicht heiraten, Harvard.“ Er wandte sich seinen übrigen Kameraden zu. „In ein paar Wochen werde ich Vater, aber ich werde nicht heiraten.“
    Blue McCoy, der nie viele Worte machte, brach als Erster das Schweigen. Er musterte die anderen der Reihe nach. „Womit mal wieder deutlich erwiesen wäre, dass wir lernen sollten, unsere Nase nicht in anderer Leute Angelegenheiten zu stecken.“ Dann wandte er sich an Cowboy. „Es tut mir leid, Jones“, sagte er leise.
    Aber Wes konnte die Klappe nicht halten. „Leid?“, feixte er. „Wie kann es dir leidtun? Jones hat verdammtes Glück gehabt. O’Donlon hat gerade seinen Spitznamen verloren! Ab sofort heißt Jones für mich Lucky.“
    Cowboy schüttelte den Kopf, unfähig, etwas dazu zu sagen, unfähig, sich zu einem Lächeln durchzuringen. Eigentlich hätte er derselben Meinung sein sollen wie Wes. Eigentlich sollte er seine Freiheit feiern. Tatsächlich aber hatte er das Gefühl, als wäre einem Teil von ihm nie mehr nach Feiern zumute. „Ich geh nach oben und seh mir das Dach an“, sagte er zu Joe Cat.
    Der Captain aber konnte einen Menschen auf eine bestimmte Art ansehen, durch die zur Schau getragene Maske hindurch und ins Innerste von Herz und Seele. Und genauso sah er Cowboy jetzt an.
    „Mir tut es auch leid, Junge“, sagte er, nickte und entließ ihn.
    Cowboy flüchtete aus der Tür und suchte nach einem brauchbaren Aufstieg aufs runde Wellblechdach. An der Südwestecke der Baracke gab es ein Regenfallrohr, das verhältnismäßig stabil wirkte. Als er sich näherte, kam Lucky auf demselben Weg nach unten.
    „Hut ab, Jones!“, sagte er und wischte sich die rostverdreckten Hände an seiner Hose ab. „Wie wär’s, wenn wir uns heute Abend ein kaltes Bier genehmigen? Dann kannst du uns das Geheimnis deines Erfolges offenbaren.“ Er lächelte wissend. „Ich erinnere mich an das Mädel. Melody. Sie war was Besonderes. Und sie war heiß auf dich wie eine rollige Katze. Richtig?“
    Irgendetwas in Jones zerbrach mit Donnerhall. Er schlug zu, und Lucky flog in den Staub. „Halt, verdammt noch mal, deine dämliche Schnauze!“
    Lucky war sofort wieder auf den Beinen und duckte sich kampfbereit. „Was zum …“
    Cowboy stürzte sich erneut auf ihn, und diesmal war Lucky auf seinen Angriff vorbereitet. Sie prallten zusammen und landeten beide hart im Dreck. Cowboy stieß mit dem Ellenbogen gegen einen Stein. Der scharfe Schmerz, der ihn durchzuckte, war willkommen, denn er überdeckte den Schmerz in seinem Herzen.
    Aber Lucky wollte nicht mit ihm kämpfen. Er rammte Cowboy das Knie in den Magen. Während Cowboy noch um Atem rang, riss Lucky sich von ihm los. „Du verrückter Idiot! Was zur Hölle ist nur los mit dir?“
    Cowboy kam wieder auf die Beine. Er atmete schwer und näherte sich drohend dem anderen SEAL. „Ich habe dich gewarnt! Ich bringe dich um, wenn du noch ein abfälliges Wort über sie
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