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Cotton Reloaded - 03: Unsichtbare Schatten

Cotton Reloaded - 03: Unsichtbare Schatten

Titel: Cotton Reloaded - 03: Unsichtbare Schatten
Autoren: Jan Gardemann
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Bericht und nahm die Informationen in sich auf.
    »Auf der Brücke konnten leider keine Fingerabdrücke gefunden werden«, fasste er anschließend knapp zusammen. »Aber der bei Dominick Tarbell sichergestellte Zünder hat unsere Kollegen auf eine heiße Spur geführt. Jeder dieser Zünder hat auf seiner Platine einen elektronischen Code eingespeichert, der Aufschluss über die Produktionsserie gibt. Anhand dieses Codes kann der Hersteller jederzeit ermitteln, an wen das Produkt verkauft wurde.«
    »Spannen Sie mich nicht auf die Folter«, sagte Decker, während sie eine Tastatureingabe machte.
    »Der Zünder und somit vermutlich auch die Sprengpatrone, die ich auf der George Washington Bridge entdeckt habe, stammen von einem Abrissunternehmen in Baltimore«, fuhr Cotton fort. »Vorige Woche ist in das Lager der Firma eingebrochen worden. Es wurden drei Pakete mit Sprengpatronen entwendet, außerdem das Zubehör, das benötigt wird, um Sprengungen durchzuführen.«
    Cotton schaute zu seiner Partnerin hinüber, die den Blick nicht vom Bildschirm nahm. »Während des nächtlichen Einbruchs in dem Abrissunternehmen kam ein Wachmann ums Leben. Er hieß Kevin Brandon. Ihm wurde das Genick gebrochen. Die Überwachungskameras haben den Dieb aufgenommen. Offenbar handelt es sich um einen Einzeltäter. Er war maskiert und trug einen schwarzen Overall – wie in einem dieser klischeehaften Gangsterfilme.«
    »Gibt es schon Erkenntnisse über den Täter?«, wollte Decker wissen.
    »Offenbar nicht. Immerhin konnten bei einer Überprüfung der noch vorhandenen Lagerbestände die geraubten Sprengpatronen und das Zubehör genau bestimmt werden. Bei den Zünder, den Tarbell bei sich hatte, handelt es sich um Diebesgut.«
    Cotton holte die Klarsichttüte mit der Sprengpatrone und dem Indianerschmuck hervor und steckte beides in ein Kuvert, das er anschließend beschriftete. »Ich werde veranlassen, dass dieses Material ins Labor der City Police gebracht und ebenfalls untersucht wird«, sagte er. »Es sollte mich allerdings wundern, wenn die Patrone nicht ebenfalls aus diesem Abrissunternehmen in Baltimore stammt.«
    Decker schüttelte kaum merklich den Kopf. »Die Ministerin weiß anscheinend nur sehr wenig über das Leben ihres Sohnes«, wechselte sie das Thema, während sie die Personalverzeichnisse der New Yorker Kliniken von einem Suchprogramm nach einem Eintrag auf den Namen Suzy Bennet durchforsten ließ.
    »Sie haben sich auseinandergelebt«, sagte Cotton und schloss das Bildschirmfenster des Serverzugangsprogramms, da keine relevanten Nachrichten vorlagen. »Dass der eine nicht weiß, was der andere tut, kommt in den besten Familien vor.«
    Decker erwiderte kühl: »Sie scheinen sich in Familienpsychologie ja sehr gut auszukennen.«
    Cotton erkannte, dass er mit seiner Bemerkung einen wunden Punkt bei seiner Partnerin getroffen hatte, und grinste etwas unglücklich.
    Philippa Deckers Vater, Graham Decker, war millionenschwerer Inhaber des Rüstungskonzerns Decker Industries. Irgendwann hatte Philippa herausgefunden, dass ihr Vater die von seinem Konzern produzierten Waffen nicht nur an demokratische Staaten verkaufte, sondern auch an Diktatoren und Drogenbosse. Dass der Reichtum ihrer Familie aus solch dubiosen Quellen gespeist wurde und ihr Vater mit seinen zwielichtigen Geschäften viel Leid und Ungerechtigkeit hervorgerufen hatte, machte ihr schwer zu schaffen. Um einen Teil dieses Unrechts wiedergutzumachen, war sie in den Dienst des FBI getreten.
    »Die Ministerin wusste, dass mehr hinter dem Tod ihres Sohnes steckt«, wechselte Decker das Thema und blickte hinüber zur verglasten Front von John D. Highs Büro, in dem sich noch immer Mrs Tarbell aufhielt. »Darum war sie überzeugt, dass es kein Selbstmord gewesen sein konnte.«
    »Sie schien aber ehrlich überrascht, als ich ihr die Gegenstände vorlegte, die ich auf der Brücke sichergestellt habe«, wandte Cotton ein.
    »Das könnte sie uns nur vorgespielt haben.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Cotton wenig überzeugt. »Mrs Tarbell muss doch damit rechnen, dass die Machenschaften ihres Sohnes aufgedeckt werden, wenn sie den Präsidenten dazu anhält, das G-Team mit der Aufklärung der Todesumstände zu beauftragen. Wenn sie nicht wollte, dass die Wahrheit über ihren Sohn ans Tageslicht kommt, hätte sie sich wohl kaum zu diesem Schritt entschlossen.«
    Decker lächelte unterkühlt. »Sie müssen noch viel lernen, Cotton. Das G-Team ist eine geheime Spezialeinheit,
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