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Cotton Reloaded - 03: Unsichtbare Schatten

Cotton Reloaded - 03: Unsichtbare Schatten

Titel: Cotton Reloaded - 03: Unsichtbare Schatten
Autoren: Jan Gardemann
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mit dem Zünder und dem Kabel bestückte Sprengpatrone.
    »Dass Ihr Sohn Selbstmord begangen hat, können wir inzwischen wohl ausschließen«, erklärte Decker. »Ich frage Sie nur deswegen, wie gut Sie Ihren Sohn gekannt haben, weil Sie mir vielleicht erklären können, warum er offenbar vorgehabt hat, eine Sprengladung an den Tragekabeln der George Washington Bridge anzubringen.«
    Die Ministerin rührte die Klarsichttüte nicht an. Mit weit aufgerissenen Augen blickte sie von Decker zu Cotton und wieder zurück.
    »Wollen Sie etwa behaupten, Dominick hätte einen terroristischen Anschlag geplant?«, fragte sie entgeistert.
    »Wir wissen mit ziemlicher Sicherheit, dass Ihr Sohn dort oben auf der Brücke nicht allein gewesen ist«, entgegnete Cotton. »Und er hat mit Sprengladungen hantiert, bevor er in die Tiefe stürzte.«
    Mrs Tarbell war wie vor den Kopf gestoßen. »Ich … Ich kann das nicht glauben! Dominick war kein Extremist. Ich wüsste nicht, warum er eine solch schlimme Tat begehen sollte.«
    Cotton und Decker tauschten einen raschen Blick.
    »Offenbar kann Mrs Tarbell Ihnen in diesem Punkt nicht weiterhelfen«, fasste Mr High auf seine nüchterne Art zusammen. Die ganze Zeit über hatte er das Gespräch aufmerksam verfolgt. Doch nun schien ihm die Zeit gekommen, die Unterredung, die sich immer mehr zu einem Verhör entwickelte, zu beenden.
    »Können Sie uns wenigstens sagen, mit welchen Personen Ihr Sohn in New York verkehrt hat, Mrs Secretary?«, stellte Cotton dennoch eine weitere Frage an die Ministerin.
    Mrs Tarbell zuckte unglücklich mit den Schultern. »Ich habe Dominick in den letzten Jahren nur noch selten gesehen. Das Ministeramt lässt mir kaum noch Zeit für ein Privatleben. Ich weiß nur, dass Dominick eine feste Freundin hatte. Ihr Name lautet Suzy Bennet. Die beiden wohnen zusammen. Ich habe bereits versucht, Suzy anzurufen, um ihr von dem schrecklichen Unglück zu erzählen, konnte sie aber nicht erreichen. Sie arbeitet als Krankenschwester in einer New Yorker Klinik, soviel ich weiß. Vermutlich hat sie gerade Dienst, und ihr Handy deshalb ausgeschaltet. Zuletzt habe ich vor knapp einer Stunde versucht, sie anzurufen.«
    Die Ministerin holte ihr Smartphone hervor und tippte mit zwei Fingern auf dem Touchscreen herum. »Am besten, ich versuche es jetzt noch einmal.« Sie blickte Decker an. »Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mit Suzy sprechen würden. Ich fürchte, ich bin nicht sehr geübt im Überbringen solch schrecklicher Nachrichten.«
    Sie reichte Decker das Smartphone, die es ein wenig überrumpelt entgegennahm und sich ans Ohr hielt.
    Nachdem sie knapp eine Minute gewartet hatte, schüttelte sie den Kopf. »Der Anruf wird immer noch nicht entgegengenommen.« Bevor Decker der Ministerin den Apparat zurückgab, blickte sie auf den Screen und prägte sich die Handynummer von Suzy Bennet ein.
    Mr High legte die rechte Hand flach auf den Tisch. »Decker, Cotton –fahren Sie zur Wohnung von Dominick Tarbell«, befahl er den beiden Agents. »Wenn es sein muss, verschaffen Sie sich gewaltsam Zutritt. Ich werde beim Federal Attorney den dafür erforderlichen Durchsuchungsbeschluss beantragen. Sehen Sie sich in der Wohnung um. Und versuchen Sie unbedingt, Suzy Bennet ausfindig zu machen. Sie wird vielleicht wissen, welche Pläne Dominick bezüglich der George Washington Bridge hatte. Ich danke Ihnen.«
    Decker, die ihren Vorgesetzten gut genug kannte, um zu wissen, dass er die Unterredung als beendet betrachtete, stand auf. Als sie Cottons Zögern bemerkte, gab sie ihm mit einer versteckten Geste zu verstehen, es ihr gleichzutun.
    Decker versicherte der Ministerin noch einmal, dass sie ihr Bestes tun würden, und verließ dann zusammen mit ihrem Partner das Büro.
*
    Dominick Tarbell und Suzy Bennet wohnten in der Vermilyea Avenue, einer Parallelstraße des Broadways. Doch bevor die beiden Agents mit dem Dienstwagen zum nördlichen Ende Manhattans fuhren, suchten sie ihre Schreibtische im Hauptquartier des G-Teams auf.
    Während Cotton sich im Internet über einen Street-View-Dienst einen Überblick über die Wohngegend rund um die Vermilyea Avenue verschaffte und die Nachrichten durchging, die auf dem Server für ihn eingetroffen waren, versuchte Decker herauszufinden, in welchem Krankenhaus Suzy Bennet arbeitete.
    »Wir haben eine Nachricht vom kriminaltechnischen Labor der City Police erhalten«, berichtete Cotton, während er die entsprechende Datei öffnete.
    Rasch überflog er den
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