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Cotton Malone 05 - Der Korse

Cotton Malone 05 - Der Korse

Titel: Cotton Malone 05 - Der Korse
Autoren: Steve Berry
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einen chemischen Nebel in den Bücherladen sprühte. Hinter einem Regal in Deckung gehend, besprühte er die Angreifer mit dem Flammschutzmittel.
    Keine schlechte Aktion, nur dass …
    Vier schallgedämpfte Schüsse ertönten als Antwort.
    Kugeln zischten aus dem Nebel heraus, schlugen in Holz ein oder prallten von den Steinwänden ab.
    Malone erwiderte das Feuer.
    Er hörte Glas in einem klirrenden Crescendo zerbrechen und dann davoneilende Schritte.
    Kalte Luft umfing ihn. Er begriff, dass die Angreifer durchs Schaufenster entkommen waren.
    Collins senkte den Feuerlöscher. »Sie sind weg.«
    Malone musste auf Nummer sicher gehen, und so huschte er gebückt, hinter den Regalen Deckung suchend, von der Theke weg und durch den sich auflösenden Nebel. Er kam zur letzten Regalreihe und riskierte einen raschen Blick. Nebelgeschwängerte Luft zog durch die zerschmetterte Fensterscheibe in die kalte Nacht ab.
    Er schüttelte den Kopf. Schon wieder war alles versaut.
    Collins trat hinter ihn. »Das waren Profis.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Ich weiß, wer sie geschickt hat.« Collins stellte den Feuerlöscher auf den Boden.
    »Wer denn?«
    Collins schüttelte den Kopf. »Henrik hat gesagt, das wolle er Ihnen selber erklären.«
    Malone trat zur Theke, griff nach dem Telefon und wählte die Nummer von Christiangade, Thorvaldsens ererbtem Landsitz neun Meilen nördlich von Kopenhagen. Das Freizeichen ertönte mehrmals. Normalerweise nahm Jesper, Thorvaldsens Diener, ab, zu welcher Uhrzeit auch immer.
    Noch immer ertönte das Freizeichen.
    Das war nicht gut.
    Er legte auf und beschloss, vorbereitet zu sein.
    »Gehen Sie bitte hoch«, forderte er Collins auf. »Auf meinem Bett liegt ein Rucksack. Bringen Sie mir den.«
    Collins eilte die Holzstufen hinauf.
    Malone nutzte die Gelegenheit, ein weiteres Mal in Christiangade anzurufen, und hörte zu, wie das Telefon läutete.
    Collins stampfte die Treppe herunter.
    Malones Wagen stand einige Straßen entfernt unmittelbar außerhalb der Altstadt in der Nähe des Christianburg Slot. Er holte sein Handy aus der Ablage unter der Theke.
    »Gehen wir.«

4
    Eliza Larocque spürte, dass sie dem Erfolg nahe war, wenn auch ihr Reisegenosse ihr ihre Aufgabe nicht leicht machte. Sie konnte nur hoffen, dass dieser hastig organisierte Überseeflug sich nicht als Zeitverschwendung erweisen würde.
    »Er heißt Der Pariser Club« , sagte sie auf Französisch.
    Sie hatte sich dafür entschieden, ihren letzten Überzeugungsversuch 15000 Meter über dem Nordatlantik im Inneren der luxuriösen Kabine ihres neuen Gulfstream G 650 zu starten. Sie war stolz auf ihr neues Spielzeug, das ganz auf dem neuesten Stand der Technik war, eines der ersten Flugzeuge dieses Modells, das die Fabrik verlassen hatte. Die geräumige Kabine bot Platz für achtzehn Passagiere in feudalen Ledersesseln. Es gab Raum für eine Bordküche, eine geräumige Toilette, Mahagoniausstattung und extraschnelle Internet-Video-Module, die per Satellit mit der Welt verbunden waren. Der Jet flog hoch, schnell und zuverlässig. Er hatte siebenunddreißig Millionen gekostet und war jeden Euro wert.
    »Diese Organisation ist mir bekannt«, erwiderte Robert Mastroianni, der bei ihrer Muttersprache blieb. »Eine informelle Gruppe von staatlichen Finanzleuten aus den reichsten Ländern der Welt. Umschuldungen, Schuldennachlässe und Schuldenerlasse. Sie vermitteln Kredite und helfen überschuldeten Nationen, ihre Verpflichtungen zu begleichen. Als ich beim Internationalen Währungsfond war, haben wir oft mit ihnen zusammengearbeitet.«
    Eine Tatsache, die ihr bekannt war.
    »Dieser Club«, sagte sie, »entstand aus Krisengesprächen, die 1956 zwischen dem bankrotten Argentinien und dessen Gläubigern stattfanden. Er trifft sich weiterhin alle sechs Wochen im französischen Ministerium für Wirtschaft, Finanzen und Industrie. Den Vorsitz hat ein Spitzenbeamter des französischen Finanzministeriums. Aber von dieser Organisation spreche ich hier nicht.«
    »Wieder eines Ihrer Geheimnisse?«, fragte er, Kritik in der Stimme.
    »Warum müssen Sie so schwierig sein?«
    »Vielleicht weil ich weiß, dass es Sie ärgert.«
    Gestern hatte sie Mastroianni in New York aufgesucht. Er hatte sich nicht gefreut, sie zu sehen, aber sie waren am Abend zusammen essen gegangen. Als sie ihm den Rückflug über den Atlantik angeboten hatte, hatte er angenommen.
    Was sie überrascht hatte.
    Dies hier würde entweder ihre letzte Unterhaltung sein –
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