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Cotton Malone 05 - Der Korse

Cotton Malone 05 - Der Korse

Titel: Cotton Malone 05 - Der Korse
Autoren: Steve Berry
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kleiner Beamter in der Regionalregierung Korsikas, der praktischerweise Zugang zu sehr vielen Informationen hatte.
    »Und wer sollte uns das wegnehmen, was wir finden?«, fragte Ashby.
    »Die Leute hier in Bastia, die noch immer auf der Suche danach sind. Und andere, die in Frankreich und Italien leben. Nicht wenige Menschen sind für diesen Schatz gestorben.«
    Dieser Dummkopf mochte es offensichtlich, wenn Gespräche langsam vom Fleck kamen. Er machte nur Andeutungen und Anspielungen, mit denen er sich seinem Ziel im Schneckentempo näherte.
    Aber so viel Zeit hatte Ashby nicht.
    Er machte ein Zeichen, und ein weiterer Mann trat aus dem Treppenhaus. Er trug einen schwarzen Mantel, der fast mit seinem stacheligen, grauen Haar verschmolz. Seine Augen waren durchdringend, das hagere Gesicht lief zum Kinn hin spitz zu. Er ging direkt auf den Korsen zu und blieb vor ihm stehen.
    »Dies hier ist Mr. Guildhall«, sagte Ashby. »Vielleicht erinnern Sie sich von unserem letzten Besuch an ihn?«
    Der Korse wollte ihm die Hand reichen, doch Guildhall ließ die Hände in seiner Manteltasche stecken.
    »Ja«, antwortete der Korse. »Lächelt er eigentlich auch hin und wieder mal?«
    Ashby schüttelte den Kopf. »Eine schlimme Sache. Vor ein paar Jahren wurde Mr. Guildhall in eine hässliche Auseinandersetzung verwickelt, in deren Verlauf er Schnittwunden in Gesicht und Hals erhielt. Wie Sie sehen, sind die Wunden verheilt, aber zurückgeblieben ist ein Nervenschaden, der seine Gesichtsmuskulatur teilweise lähmt. Daher kann er nicht lächeln.«
    »Und was ist mit der Person, die ihn verwundet hat?«
    »Ah, eine ausgezeichnete Frage. Die ist tot. Sie hat sich den Hals gebrochen.«
    Ashby sah, dass seine Bemerkung ihre Wirkung erzielte, und so wandte er sich Guildhall zu und fragte: »Was haben Sie gefunden?«
    Sein Angestellter zog ein kleines Buch aus der Manteltasche und reichte es Ashby. Im schwachen Licht erkannte er den verblassten französischen Titel. Napoleon, von den Tuilerien bis St. Helena. Eine der zahllosen Lebensbeschreibungen, die nach Napoleons Tod 1821 gedruckt worden waren.
    »Wie … sind Sie da rangekommen?«, fragte der Korse.
    Ashby lächelte. »Während Sie mich hier oben auf dem Turm haben warten lassen, hat Mr. Guildhall Ihr Haus durchsucht. Ich bin kein vollkommener Idiot.«
    Der Korse zuckte die Schultern. »Das ist einfach nur eine langweilige Abhandlung. Ich lese viel über Napoleon.«
    »Das hat Ihr Mitverschwörer ebenfalls gesagt.«
    Ashby sah, dass er jetzt die ganze Aufmerksamkeit seines Zuhörers hatte. »Er, Mr. Guildhall und ich hatten eine großartige Unterhaltung.«
    »Woher wussten Sie von Gustave?«
    Ashby zuckte die Schultern. »Das war nicht schwer herauszubekommen. Sie beide suchen schon seit langem nach Rommels Gold. Sie sind vielleicht zusammen die beschlagensten Menschen auf diesem Gebiet.«
    »Haben Sie ihm etwas angetan?«
    Er bemerkte die Besorgnis in dieser Frage. »Himmel, nein, guter Mann. Halten Sie mich für einen Verbrecher? Ich bin aristokratischer Abstammung. Ein englischer Lord. Ein respektabler Finanzmann, kein Gangster. Natürlich hat Ihr Gustave mich ebenfalls belogen.«
    Ein kurzer Wink, und Guildhall packte den Mann bei einer Schulter und einem Hosenbein, das unter der Soutane hervorschaute. Der kleine Korse wurde zwischen die Zinnen der Brustwehr gehoben und dann von Guildhall nach draußen bugsiert, wo er ihn an beiden Fußknöcheln festhielt, so dass er zwanzig Meter über dem Steinpflaster kopfüber von der Mauer herunterhing.
    Die Soutane flatterte im Nachtwind.
    Ashby schob den Kopf zwischen zwei Zinnen hindurch. »Leider hat Mr. Guildhall nicht dieselben Vorbehalte gegen Gewalt wie ich. Lassen Sie sich gesagt sein, dass Sie auf keinen Fall vor Schreck schreien dürfen, sonst lässt er Sie fallen. Haben Sie verstanden?«
    Er sah einen Kopf nicken.
    »Und jetzt wird es Zeit, dass Sie und ich uns einmal ernsthaft unterhalten.«

3
Kopenhagen
    Malone starrte auf den gesichtslosen Umriss von Sam Collins, während unten noch mehr Glas zu Bruch ging.
    »Ich glaube, die wollen mich umbringen«, sagte Collins.
    »Falls Ihnen das noch nicht aufgefallen ist, ich richte ebenfalls eine Waffe auf Sie.«
    »Mr. Malone, Henrik hat mich hergeschickt.«
    Er musste eine Entscheidung treffen. Was war schlimmer, die Gefahr unmittelbar vor ihm oder die Gefahr zwei Stockwerke weiter unten?
    Er senkte die Waffe. »Sie haben die Leute unten hierhergeführt?«
    »Ich brauche
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