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Cotton Malone 04 - Antarctica

Cotton Malone 04 - Antarctica

Titel: Cotton Malone 04 - Antarctica
Autoren: Steve Berry
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kennenlernte. Er wirkte nicht wie ein Mann, der seine Seele gerne entblößte.
    Daniels bot ihr einen Stuhl neben McCoy an. »Ich hielt es für das Beste, dass wir uns alle einmal unterhalten«, sagte der Präsident und setzte sich auf seinen eigenen Stuhl. »Die letzten Wochen waren hart.«
    »Wie geht es Colonel Gross?«, fragte Stephanie.
    »So weit gut. Sein Bein heilt, aber der Schuss hat einigen Schaden angerichtet. Er ist ein bisschen verärgert über Diane, weil sie ihn verraten hat, aber dankbar, dass Edwin treffsicher schießt.«
    »Vielleicht sollte ich ihn besuchen«, sagte McCoy. »Ich wollte wirklich nicht, dass er verletzt wird.«
    »Ich würde noch eine Woche oder so warten. Das, was ich eben über seine Verärgerung gesagt habe, war ernst gemeint.«
    Daniels’ melancholischer Blick war ein Inbegriff des Kummers.
    »Edwin, ich weiß, dass Sie meine Geschichten hassen, aber hören Sie mir trotzdem zu. Zwei Lichter kommen im Nebel aufeinander zu. Das eine gehört zu einem Schiff, auf dessen Brücke ein Admiral steht. Der funkt das andere Licht an und teilt ihm mit, dass er ein Schlachtschiff kommandiert und dass der andere nach rechts ausweichen soll. Die Gegenseite funkt zurück und fordert den Admiral auf, seinerseits nach rechts auszuweichen. Der Admiral, der ein reizbarer Kerl ist, so wie ich, befiehlt daraufhin seinem Gegenüber zum zweiten Mal, nach rechts auszuweichen. Endlich kommt vom anderen Licht: ›Admiral, ich bin der Leuchtturmwächter, und Sie fahren verdammt noch mal jetzt besser nach rechts.‹ Ich hab mich für Sie weit aus dem Fenster gelehnt, Edwin. Sehr weit. Aber Sie waren der Kerl im Leuchtturm, der Klügere, und ich habe auf Sie gehört. Diane dort hat sich, sobald sie das von Millicent erfahren hat, freiwillig gemeldet und ist ein verdammt großes Risiko eingegangen. Stephanie, Sie haben den Plan gemacht, aber Diane hat die Sache bis zum Ende durchgezogen. Und Gross? Er ist angeschossen worden.«
    »Ich bin für alles dankbar, was getan wurde«, sagte Davis. »Ungeheuer dankbar.«
    Stephanie fragte sich, ob Davis es vielleicht bereute, dass er Charlie Smith getötet hatte. Wahrscheinlich nicht, aber das bedeutete nicht, dass er es jemals vergessen würde. Sie sah McCoy an. »Haben Sie schon Bescheid gewusst, als der Präsident am Anfang auf der Suche nach Edwin bei mir im Büro angerufen hat?«
    McCoy schüttelte den Kopf. »Er hat es mir nach dem Auflegen erzählt. Er machte sich Sorgen, dass die Dinge vielleicht aus dem Ruder laufen würden. Er dachte, ein Zusatzplan wäre vielleicht ratsam. Also bat er mich, Ramsey zu kontaktieren.« McCoy hielt inne. »Und er hatte recht. Auch wenn Sie beide großartige Arbeit dabei geleistet haben, Smith in unsere Richtung zu treiben.«
    »Allerdings müssen wir uns immer noch mit einigen Nachwirkungen beschäftigen«, sagte Daniels.
    Stephanie wusste, was er meinte. Ramseys Tod war als mörderischer Akt eines verdeckt ermittelnden Privatagenten deklariert worden. Über Smith’ Tod ging man einfach hinweg, da keiner wusste, dass es ihn überhaupt gab. Gross’ Verletzung wurde einem Jagdunfall zugeschrieben. Ramseys Haupthelfer, ein gewisser Captain Hovey, wurde befragt, und als man ihm androhte, ihn vor ein Kriegsgericht zu stellen, enthüllte er alles. Innerhalb weniger Tage räumte das Pentagon auf, ernannte eine neue Führungsspitze für den Geheimdienst der Navy und beendete die Herrschaft von Langford Ramsey und allen, die mit ihm verbündet gewesen waren.
    »Aatos Kane hat mich besucht«, erzählte Daniels. »Er wollte mir Bescheid geben, dass Ramsey versucht hatte, ihn zu erpressen. Natürlich hat er sich ausführlich beklagt, aber keine Erklärungen geliefert.«
    Stephanie bemerkte ein Funkeln in den Augen des Präsidenten.
    »Ich habe ihm ein Dossier gezeigt, das wir in einem Safe in Ramseys Haus gefunden haben. Wirklich faszinierend. Es ist nicht nötig, auf Einzelheiten einzugehen – lassen Sie mich einfach sagen, dass der gute Senator sich nicht als Präsidentschaftskandidat aufstellen lässt und sich zum einunddreißigsten Dezember vom Kongress verabschiedet, um mehr Zeit für seine Familie zu haben.« Ein Ausdruck, der unverkennbar Führerschaft signalisierte, trat in Daniels’ Augen. »Dem Land wird seine Präsidentschaft erspart bleiben.« Daniels schüttelte den Kopf. »Sie drei haben großartige Arbeit geleistet. Und Malone ebenfalls.«
    Zwei Tage zuvor hatten sie Forrest Malone auf einem schattigen Friedhof in
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