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Cotton Malone 04 - Antarctica

Cotton Malone 04 - Antarctica

Titel: Cotton Malone 04 - Antarctica
Autoren: Steve Berry
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»Tiefenruder ist noch immer auf Abtauchen gestellt. Es funktioniert nicht.«
    Malone packte den Tisch fester und kämpfte um sein Gleichgewicht.
    »Dreihundert Meter, und es geht noch weiter nach unten.«
    Die Tiefenanzeige änderte sich so schnell, dass die Ziffern verschwammen. Das Boot war bis tausend Meter tauchfähig, aber der Meeresgrund näherte sich rasch, und der Außendruck des Wassers stieg – wenn es zu schnell ging, würde der Rumpf implodieren. Aber die Aussicht, mit voller Fahrt den Meeresgrund zu rammen, war auch nicht gerade angenehm.
    Es blieb nur noch ein einziger Ausweg.
    »Notgang rückwärts. Alle Ballasttanks anblasen.«
    Das Boot erzitterte, als die Maschinerie Malones Kommando gehorchte. Die Propeller drehten in die Gegenrichtung und Druckluft donnerte in die Tanks und drängte das Wasser hinaus. Der Seitenrudergänger hielt den Steuerknüppel fest. Der Tiefenrudergänger bereitete sich auf das vor, was, wie Malone wusste, gleich bevorstand.
    Das Boot bekam wieder Auftrieb.
    Die Fahrt nach unten verlangsamte sich.
    Der Bug wanderte nach oben, bis das Schiff wieder horizontal lag.
    »Balancieren Sie das Boot aus«, befahl Malone. »Halten Sie uns im Schwebezustand. Ich will nicht aufsteigen.«
    Der Tiefenrudergänger reagierte auf sein Kommando.
    »Wie weit noch bis zum Meeresgrund?«
    Blount kehrte in den Sonarraum zurück. »Siebzig Meter.«
    Malones Blick schoss zur Tiefenanzeige hinüber. Achthundert Meter. Der Rumpf ächzte unter dem Druck, hielt aber stand. Sein Blick heftete sich auf die Öffnungsanzeigen. Die Signalleuchten zeigten, dass alle Ventile geschlossen waren und dass es keine Lecks gab. Endlich einmal eine gute Nachricht.
    »Setzen Sie uns ab.«
    Der Vorteil, den dieses U-Boot gegenüber anderen besaß, bestand darin, dass es auf dem Meeresgrund ruhen konnte. Das war einfach nur eine von vielen Besonderheiten des U-Boots – so wie das ärgerlich heikle Antriebs- und Steuerungssystem, dessen Schwächen ihnen gerade eben eindringlich vor Augen geführt worden waren.
    Das U-Boot setzte auf dem Meeresgrund auf.
    Alle in der Kommandozentrale wechselten Blicke. Keiner sagte etwas. Das war auch nicht nötig. Malone wusste, was sie dachten: Das war knapp.
    »Wissen wir, was passiert ist?«, fragte er.
    »Der Maschinenraum meldet, dass beim Schließen des Ventils für die Reparatur die normale Steuerung, die Notsteuerung und die Tauchsysteme ausgefallen sind. Das ist noch nie zuvor passiert.«
    »Könnten Sie mir etwas erzählen, was ich nicht schon weiß?«
    »Das Ventil ist jetzt wieder geöffnet.«
    Er lächelte über die ausweichende Antwort seines Leitenden Ingenieurs: Wenn ich mehr wüsste, würde ich es Ihnen sagen. » Okay, sagen Sie den Leuten, dass sie die Reparatur durchführen sollen. Was ist mit dem Reaktor?«
    Beim Kampf gegen den unerwarteten Tauchvorgang hatten sie bestimmt massenhaft Batteriestrom verbraucht.
    »Noch immer abgeschaltet«, antwortete der Erste Offizier.
    Die Stunde, die ihnen für den Neustart des Systems zur Verfügung stand, verstrich schnell.
    »Captain!«, rief Blount aus dem Sonarraum. »Wir haben außerhalb des Rumpfs etwas entdeckt. Mehrere feste Objekte. Wir scheinen in einem Feld von Gesteinsbrocken zu liegen.«
    Malone beschloss, ein wenig Strom zu opfern. »Kameras und Außenleuchten anschalten. Aber nur ein kurzer Blick, dann machen wir wieder aus.«
    Die Videomonitore schalteten sich ein und zeigten klares Wasser, in dem hier und da etwas Lebendiges schwamm. Das U-Boot war von Gesteinsbrocken umgeben, die kreuz und quer auf dem Meeresgrund verstreut lagen.
    »Merkwürdig«, sagte einer der Männer.
    Auch Malone war es aufgefallen. »Das sind keine Gesteinsbrocken. Es sind behauene Steine. Und zwar große. Kuben und Würfel. Zoomen Sie einen heran.«
    Blount bediente die Schalter und richtete die Kamera auf einen der Steine aus.
    »Heilige Scheiße«, sagte der Erste Offizier.
    In den Stein war etwas eingraviert. Keine Schrift, die Malone kannte. Es war ein abgerundeter, fließender Kursivstil. Einzelne Buchstaben wirkten wie zu Worten zusammengruppiert, aber er konnte nichts lesen.
    »Auf den anderen Steinblöcken steht auch etwas«, sagte Blount, und Malone studierte die restlichen Bildschirme.
    Sie waren von Verfall umgeben, und die Steinblöcke ragten um sie herum auf wie Geister.
    »Schalten Sie die Kameras aus«, befahl Malone. Im Moment war der schwindende Energievorrat seine Hauptsorge, nicht die Neugierde. »Können wir hier
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