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Cotton Malone 04 - Antarctica

Cotton Malone 04 - Antarctica

Titel: Cotton Malone 04 - Antarctica
Autoren: Steve Berry
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»Vielleicht betrifft es ja auch meinen Vater.«
     
    Smith musste alle drei umbringen und dann schleunigst hier verschwinden. Er arbeitete ohne Informationen, nachdem er einer Frau vertraut hatte, der er, wie er wusste, nicht hätte vertrauen sollen. Und wer hatte Ramseys Leiche weggeschleppt? Er hatte sie im Schlafzimmer liegen lassen mit der Absicht, sie irgendwo auf dem Grundstück zu vergraben.
    Doch jemand hatte sie nach unten geschleppt.
    Er blickte aus dem Fenster und fragte sich, ob dort draußen noch irgendjemand war. Irgendetwas sagte ihm, dass sie nicht allein waren.
    Das war einfach nur ein Gefühl.
    Aber er hatte keine andere Wahl, als ihm zu folgen.
    Er würde die drei im Haus mit einer kurzen Salve erledigen und dann mit dem Mann draußen Schluss machen.
    Die verdammten Leichen würde er liegen lassen.
    Wen scherte das? Er hatte das Grundstück unter einem falschen Namen mit falschen Papieren gekauft und bar bezahlt, er war also nicht auffindbar.
    Sollte sich doch die Regierung um die Leichen kümmern.
     
    Stephanie beobachtete, wie Davis die rechte Hand in McCoys Manteltasche schob. Charlie Smith stand noch immer am Fenster, die HK53 in Händen. Sie hatte keinen Zweifel, dass er die Absicht hatte, sie alle umzubringen, und es bereitete ihr ebenso große Sorgen, dass keiner da war, um ihnen zu helfen. Der Mann, der sie hatte unterstützen sollen, lag blutend auf der Vorderveranda.
    Davis erstarrte mitten in der Bewegung.
    Smith fuhr mit dem Kopf zu ihnen herum, vergewisserte sich, dass alles in Ordnung war, und starrte dann wieder aus dem Fenster.
    Davis zog die Hand wieder aus der Tasche – darin lag eine 9-mm-Pistole.
    Sie hoffte bei Gott, dass er damit umgehen konnte.
    Davis legte die Hand mit der Pistole neben McCoy auf den Boden und benutzte den Körper der Liegenden, um Smith die Sicht zu verstellen. Edwin begriff offensichtlich, dass ihre Wahl begrenzt war. Er würde Charlie Smith erschießen müssen. Aber darüber nachzudenken war nicht dasselbe, wie es zu tun. Vor einigen Monaten hatte Stephanie selbst zum ersten Mal jemanden getötet. Zum Glück hatte sie nicht den Bruchteil einer Sekunde Zeit gehabt, sich darüber Gedanken zu machen – sie war einfach dazu gezwungen gewesen, blitzschnell abzudrücken. Davis war ein solcher Luxus nicht vergönnt. Er dachte nach und war sicherlich hin- und hergerissen, ob er schießen sollte oder nicht. Jemanden zu töten war eine ernsthafte Angelegenheit. Ganz unabhängig vom Grund oder den Umständen.
    Doch eine kalte Erregung schien Davis zu stählen.
    Mit ausdrucksloser Miene beobachtete er Charlie Smith. Was würde ihm den Mut verleihen, einen Menschen zu töten? Der Wille zu überleben? Möglich. Millicent? Mit Sicherheit.
    Smith machte Anstalten, sich umzudrehen, und schwenkte den Gewehrlauf in ihre Richtung.
    Davis hob den Arm und schoss.
    Die Kugel schlug in Smith’ magere Brust ein und ließ ihn zur Wand zurücktaumeln. Der Getroffene nahm eine Hand vom Gewehr und versuchte, sich mit ausgestrecktem Arm zu fangen. Davis zielte weiter mit der Pistole, stand auf und schoss noch vier Mal. Die Kugeln gruben sich in Charlie Smith’ Körper. Davis schoss weiter – jeder Schuss klang wie eine Explosion in Stephanies Ohren –, bis das Magazin leer war.
    Smith’ Körper krampfte sich zusammen, und sein Rücken wand und krümmte sich unwillkürlich. Schließlich knickten ihm die Beine weg, und er fiel krachend auf die Bodenbretter. Sein lebloser Körper rollte auf den Rücken, und so blieb er mit weit aufgerissenen Augen liegen.

93
    Der Elektrobrand unter Wasser zerstörte unsere Batterien. Der Reaktor war schon zusammengebrochen. Zum Glück breitete sich der Brand nur langsam aus, und mit dem Radargerät entdeckten wir eine Öffnung im Eis und konnten auftauchen, bevor die Luft zu giftig wurde. Alle Mann gingen rasch von Bord, und zu unserer Überraschung entdeckten wir eine Höhle mit geglätteten Wänden, die mit Schrift bedeckt waren, ähnlich der Schrift, die wir schon auf Steinblöcken am Meeresgrund entdeckt hatten. Oberhauser fand eine Treppe und ein Bronzetor, das von unserer Seite verriegelt war. Als wir es öffneten, führte es in eine erstaunliche Stadt. Oberhauser erkundete sie mehrere Stunden lang und versuchte, einen Ausgang zu finden, während wir das Ausmaß des Schadens untersuchten. Unter Verletzung jedweder Sicherheitsbestimmungen versuchten wir mehrmals, den Reaktor wieder in Gang zu setzen, aber er funktionierte nicht. Wir hatten
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