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Coolman und ich - Auf die harte Tour (German Edition)

Coolman und ich - Auf die harte Tour (German Edition)

Titel: Coolman und ich - Auf die harte Tour (German Edition)
Autoren: Rüdiger Bertram
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dann war da noch ein Medizinmann mit einem Stein in der Hand …« Während ich rede, wird mit einem Schlag alles klar.
    »Sollten aber eigentlich echt Elefanten und Zombie-Tiger sein«, erklärt Justin.
    »Und ein Kerl mit Handy, Alter. Die haben wir gemalt, als wir Major Horst geholfen haben, das ganze Feuerwerkszeugs in die Höhle zu schaffen.«
    »Da haben wir uns bisschen da unten umgeguckt. Echt, da kann man sich gar nicht verlaufen, da unten. Ist ja echt voll übersichtlich!«
    Stille. Absolute Stille. Totale Stille, in der ich mich frage, warum ausgerechnet die beiden sich dort unten mühelos zurechtfinden, während Lena und ich uns dort heillos verirren.
    Der schmierige Banker fängt an zu lachen. Er kann sich gar nicht mehr einkriegen. Ihm und allen anderen ist klar, dass die Rettung des Tals damit endgültig gescheitert ist.
    »Und jetzt tu mir den Gefallen, Kleiner, und geh mir aus dem Weg. Ich muss ausmessen, ob wir hier nicht auch noch eine Kartbahn unterkriegen, wenn wir den Fluss zuschütten«, sagt der Anzugträger und fährt fort, mit langen Schritten den Platz abzuschreiten.
    »Noch gehört Ihnen das Tal nicht!«, ruft Adolf Schmitz tapfer dazwischen.
    »Noch nicht, aber bald. Schon sehr bald sogar«, antwortet der Banker, ohne aufzusehen, weil er gerade wieder ein paar Zahlen in sein Smartphone notiert.

    Ich muss plötzlich wieder niesen. Damit hatte ich in der Höhle keine Probleme. Vielleicht lag das an den seltsamen Dämpfen aus dem Tümpel? Vielleicht könnte man dort unten Kuren anbieten für Menschen, die unter Schnupfen und Erkältung leiden.
    Viel zu kompliziert! Bis hier die ersten Kurgäste eintreffen, ist das Tal längst unter einer dicken Betonschicht verschwunden.
    Als ich nach einem Taschentuch krame, fällt einer der Steine auf den Boden, die ich in der Höhle aufgehoben habe.
    Weil die Sonne gerade für einen Moment zwischen den Wolken hindurchscheint, glitzern die silbernen Fäden, die den Stein durchziehen.
    Adolf Schmitz kniet sich auf die Erde, nimmt ihn in die Hand und betrachtet den kleinen Felsbrocken nachdenklich.
    »Wo hast du den her, Jungchen?«, fragt er mich schließlich.
    »Aus der Höhle«, antworte ich wahrheitsgemäß.
    »Gab es noch mehr davon?«
    »Haufenweise«, erwidert Lena für mich.
    Alle starren auf den Stein in Adolf Schmitz’ Hand. Auch der Anzugträger, der sogar aufhört, herumzumarschieren und Zahlen in sein Telefon zu tippen.
    »Das ist echtes Silber! Da bin ich ganz sicher. Ich habe ja nicht umsonst zehn Jahre lang in Südamerika den Boden nach dem Zeug durchwühlt. Wenn es in der Höhle mehr davon gibt, ist das Tal gerettet!«
    Ich habe doch gesagt, Adolf Schmitz ist ein echter Tausendsassa.

    Noch gibt es einen letzten Zweifel, den ich ausräumen muss.
    Ich nehme Adolf Schmitz den Stein aus der Hand und gehe damit zu Alex und Justin.
    »Den habt ihr nicht zufällig da unten verloren?«, frage ich und halte ihnen das glitzernde Stück Felsen vor die Nase.
    »Echt nicht, aber wenn du da unten vielleicht einen Schokoriegel gefunden hast, das ist unser.«
    »Alter, den haben wir da verloren, und es war unser letzter.«
    Großer Jubel. Riesiger Jubel. Ohrenbetäubender Jubel.
    Allen ist endgültig klar, dass das Tal doch noch gerettet werden kann.
    Allen, auch dem Anzugträger.
    Fluchend packt er sein Smartphone in die Tasche und stapft missmutig durch die Wiese, den Hügel hinauf, und weg ist er auch schon.
    »So ein gut erzogener junger Mann. Und schick gekleidet war er auch«, seufzt die nette alte Dame und schaut ihm hinterher.
    »Der war überhaupt nicht gut erzogen!«, brüllt Adolf Schmitz ihr ins Ohr.
    »Wen hat er über den Tisch gezogen?«, fragt die nette alte Dame, und damit liegt sie diesmal sogar beinahe richtig.
    Lena steht neben mir und greift nach meiner Hand. So offensichtlich, dass es alle sehen können. Ihr ist das scheinbar egal und mir auch.
    »Hat dein COOLMAN wieder was zu dir gesagt?«, flüstert sie mir ins Ohr.
    »Ja«, schwindele ich. »Er hat mir geraten, ich soll dich endlich fragen, ob wir diesmal zusammenbleiben und uns nicht wieder trennen.«

    »Kann er mich hören?«, fragt Lena.
    »Ich glaub schon«, antworte ich.
    »Das war ein sehr guter Rat von dir, lieber COOLMAN «, flüstert Lena. »Und ja, wir bleiben zusammen. Ich weiß ja jetzt, warum Kai sich manchmal so komisch benimmt.«
    Als wollten sie das Schlimmste verhindern, tauchen genau in diesem Augenblick Lenas Eltern mit ihrer Sportjacht auf dem Fluss auf.
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