Coolman und ich - Auf die harte Tour (German Edition)

Feuerschutz gibt.
    Die Zuschauer buhen und pfeifen, aber genau wie ich können auch sie Lenas Verschleppung nicht verhindern.
    »Sie können uns beide nicht trennen!«, ruft Lena mir zu, als das Schiff mit der Familie des Bürgermeisters unter Volldampf davonfährt.
    »Niemand kann uns trennen! Wir gehören zusammen, so wie er und ich!«, schreie ich zurück, weil ich weiß, dass sie weiß, wer mit »er« und »ich« gemeint ist. Und untrennbarer geht es ja gar nicht mehr. Dann ist das Boot auch schon hinter einer Biegung verschwunden.
    Meine Mutter streicht mir tröstend über die Haare und sagt: »Sei froh, dass du mit denen nichts mehr zu tun hast.«
    »Schreckliche Leute sind das«, bemerkt mein Vater.
    »Elende Spießer!«, zischt Anti.
    Nur mein alter Freund Adolf Schmitz lächelt mir in seinem rosa Morgenmantel verständnisvoll zu, ehe er großzügig vorschlägt: »Ich bringe euch nach Hause. Das Kanu ist groß genug für uns alle.«
     
    Als wir uns verabschieden, nimmt mich die nette alte Dame noch mal in den Arm und flüstert mir »Ich danke dir sehr!« ins Ohr.
    »Kleinigkeit«, antworte ich und bin gespannt, was sie verstehen wird. Vielleicht Einigkeit, Peinlichkeit oder Reinlichkeit.
    »Das war alles andere als eine Kleinigkeit, sondern eine wirklich große Tat«, flüstert sie und zwinkert mir verschwörerisch zu.
    Hat sie also doch alles verstanden! Die ganze Zeit!
    »Wir müssen los!«, ruft Adolf Schmitz, der mit dem Rest meiner Familie schon im Kanu sitzt.
    »Das ist doch kein Floß. Das ist ein Kanu, Adi«, kommentiert die nette alte Dame kopfschüttelnd. Dabei zwinkert sie mir wieder zu. Ich zwinkere zurück und steige in das Kanu zu den anderen.
     
    Als wir über den Fluss davonpaddeln, hören wir aus der Ferne Major Horsts Stimme. Er hält gerade eine Ansprache.
    »Schluss mit dem Drill. Ab heute genießen wir einfach den Sommer. Der eisige Winter kommt früh genug. Wegtreten zum Spaßhaben!«
    Da hat Antis Rede also doch was bewirkt. Sie grinst mich an, und da muss auch ich grinsen.
    So schlimm ist das mit der Trennung von Lena nämlich gar nicht, weil wir ja trotzdem zusammen sind. Es sind ja nur unsere Eltern, die uns getrennt haben. Und mal ehrlich, so clever sind die vier nicht, als dass wir nicht irgendwelche Wege finden würden, uns trotzdem wiederzusehen. Und bestimmt hat COOLMAN ein paar coole Tipps für mich auf Lager, wie Lena und ich uns zu Hause in Keinklagenstadt heimlich treffen können.

    Wenn er mir nicht helfen will, dann frage ich eben Adolf Schmitz. Oder Anti. Die helfen mir bestimmt.
    Es lebe das Leben! Es lebe die Liebe! Es lebe das Glück!







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    Rüdiger Bertram wurde 1967 in Ratingen geboren. Er studierte Geschichte, Volkswirtschaft und Germanistik und schreibt als freier Autor satirische Kurzgeschichten und Drehbücher sowie Konzepte für Film und Fernsehen, vor allem für Komödien und Sitcoms. Er hat bereits einige sehr erfolgreiche Kinderbücher veröffentlicht, zum Teil mit Illustrationen von Heribert Schulmeyer.
     
    Mehr über Rüdiger Bertram findet ihr hier.
     
     
    Heribert Schulmeyer, 1954 geboren, fand schon als Kind Freude am Zeichnen von Comics, was er bis heute mit Ausdauer betreibt. Er studierte freie Graphik und Illustration an der Kölner Werkschule, machte sich einen Namen mit Comics für Erwachsene und illustriert sehr erfolgreich Kinderbücher. Heribert Schulmeyer arbeitet u.a. auch für die beliebte »Sendung mit der Maus« des WDR .
     
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    Cover und Comics von Heribert Schulmeyer
    E-Book-Umsetzung: 2013
     
    ISBN 978-3-86274-107-6