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Coolman und ich - Auf die harte Tour (German Edition)

Coolman und ich - Auf die harte Tour (German Edition)

Titel: Coolman und ich - Auf die harte Tour (German Edition)
Autoren: Rüdiger Bertram
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nicht, dazu ist es hier unten viel zu kalt.
    Wenn es aber weder der Himmel noch die Hölle ist, kann das nur eines bedeuten: Lena und ich sind noch am Leben!
    Wir fallen uns in die Arme und küssen uns, während die Explosionen um uns herum kein Ende nehmen. Es ist wie in einem kitschigen Hollywoodfilm. Bei diesen Liebesschnulzen geht beim Happy End über dem Liebespaar doch auch immer ein Feuerwerk los.

    Ja, müssen wir, und es ist mir auch völlig egal, ob uns alle dabei zuschauen oder nicht. Tun sie natürlich. Das weiß ich, denn von der anderen Seite des Tümpels ertönt lautes Klatschen, Johlen und Pfeifen.
    »Hat dein COOLMAN gerade was gesagt?«, fragt Lena, als wir eine kurze Kusspause machen, um Atem zu holen.
    »Kein Wort«, lüge ich, weil ich etwas Besseres zu tun habe, als zu reden.

Jacht in Sicht!
    Auf dem Rückweg nehmen wir eine andere Route als die, die wir gekommen sind. Der Gang ist gut ausgebaut, und rechts und links gibt es sogar ein Geländer und Laternen an der Wand.
    Von wegen Ersterkundung!
    Da hätten wir uns den Streit um die Namensgebung auch sparen können.
    Die Höhle sei schon vor ein paar Jahrhunderten entdeckt worden, und bis vor wenigen Jahren habe man die sogar besichtigen können. Es gebe aber auch noch zahlreiche unerforschte Gänge, die ihre Geheimnisse bis heute verborgen hielten, erzählt Major Horst, der die ganze Truppe im Gleichschritt durch den Stollen marschieren lässt. Nur bei Lena und mir in meinem Kleid mit dem Schmetterlingsmuster macht er eine Ausnahme. Justins Vater hält nichts von Frauen in Uniform.
    Außerdem ist er ein bisschen sauer auf uns, weil die Licht- und Soundshow in der Grotte für die Jungs der Höhepunkt des Aufenthalts im Camp Kinderglück sein sollte. So eine Art Vorbereitung auf den Ernstfall. Major Horst hat das ganze Verpflegungsgeld des Camps in das Spektakel investiert, und das ist auch der Grund, warum es auf der Jungsseite Tag für Tag immer nur Mockturtlesuppe und keine frisch gelieferte Pizza gab.
    »Das Feuerwerkszeug hat echt der Opa in dem Kanu vorbeigebracht«, erzählt uns Justin, der neben Alex im Gleichschritt am Ende der Kolonne marschiert.
    Das überrascht mich nicht. Adolf Schmitz und Major Horst kennen sich, weil sie beide vor gar nicht langer Zeit meine Boxtrainer waren. Adolf Schmitz ist ein echter Tausendsassa. Was der schon alles gewesen ist in seinem Leben: Seemann, Rockstar und sogar Exfreund der englischen Queen, als die noch keine Königin, sondern nur Prinzessin war. Da ist so eine Lieferung von hochexplosiven Böllern und Raketen ein Klacks für den.
    »Aber warum ist er nicht mit dem Wagen gekommen?«, fragt Lena.
    »Alte, Major Horst hatte Angst, dass der in eine Straßenkontrolle kommt und all das teure Zeug dann beschlagnahmt wird«, erklärt Alex.

    »Echt, der Opa hat dann auch erfahren, dass das Tal total verschuldet ist. Da wollte er helfen. Deswegen hat er sich bei der alten Dame einquartiert, um sich in Ruhe einen Rettungsplan auszudenken«, bringt Justin uns auf den neuesten Stand, und damit ist auch geklärt, was Adolf Schmitz in dem rosa Morgenmantel auf der Terrasse zu suchen hatte. Wahrscheinlich sind seine Klamotten ebenfalls Neros scharfen Krallen zum Opfer gefallen, genau wie meine.
    Ich muss grinsen, weil Alex und Justin nicht wissen, was ich weiß. Wenn Lena und ich erst von den prähistorischen Wandmalereien erzählen, ist die nette alte Dame saniert. Dann kann die sich vor Besuchern gar nicht mehr retten. Und das Beste ist: Es gibt sogar schon ein Kassenhäuschen, das etwas heruntergekommen am Hauptausgang der Höhle steht.
    Da laufen wir nämlich gerade vorbei. Der Rest des Weges führt uns durch den Wald mit den roten Bäumen direkt ins Camp Kinderglück, das gar nicht so leer und verlassen aussieht, wie ich erwartet hatte, sondern im Gegenteil ziemlich belebt ist.
    »Deckung!«, zischt Major Horst. »Wir schleichen uns an, überwältigen die Eindringlinge und bauen dann am Rand des Camps ein Gefangenenlager.«
    Wahrscheinlich befürchtet Justins Vater, dass das Camp in seiner Abwesenheit vom Feind eingenommen worden ist.
    Wer immer dieser Feind auch sein könnte.
    Die CIA? Unwahrscheinlich.
    Das Imperium? Noch unwahrscheinlicher.
    Die Amazonasen? Schon möglich.
    Auf Major Horsts Kommando lassen sich alle Jungs auf den Boden fallen und suchen robbend Schutz hinter Wurzeln, Baumstämmen oder den Haufen mit leeren Mockturtlesuppen-Dosen, die irgendwer hier im Wald entsorgt hat.
    Für uns als
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