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Conni & Co, Band 5: Conni, Billi und die Mädchenbande

Conni & Co, Band 5: Conni, Billi und die Mädchenbande

Titel: Conni & Co, Band 5: Conni, Billi und die Mädchenbande
Autoren: Dagmar Hoßfeld
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schalten sie einen Gang höher und sprinten hinter Conni her.
    Phillip rollt wie selbstverständlich mit seinem Rad an Connis Seite. Paul hat das Nachsehen und muss auf dem schmalen Radweg hinter den beiden herradeln. Er zieht die Nase hoch und macht ein verdrießliches Gesicht.
    »Kommst du heute Nachmittag zum Fußball?«, ruft er Phillips Rücken zu.
    »Weiß ich noch nicht«, ruft Phillip zurück, ohne sich umzudrehen.
    Conni guckt geradeaus. Ein kleines Lächeln spielt um ihre Mundwinkel. Als vor ihnen ein Bus um die Ecke biegt, sieht sie Billis Gesicht hinter einer der Scheiben aufblitzen. Sie winkt, aber Billi scheint sie nicht zu sehen. Schade.
     
    Während Conni, Paul und Phillip durch den Stadtpark radeln, presst Billi ihre Stirn an die Scheibe des Busses und starrt angespannt hinaus. Drei Reihen hinter ihr sitzt Tanja mit ihren ständigen Begleiterinnen Eileen, Constanze und Irina aus der 6c. Ariane ist auch dabei.
    Billi zuckt zusammen, als Tanja einen Witz erzählt und laut zulachen anfängt. Sie ist sich nicht sicher, ob die Mädchen sie schon gesehen haben, und rutscht vorsichtshalber ein bisschen tiefer in ihrem Sitz. Sie hat Angst, dass Tanja sie nicht in Ruhe lassen wird, wenn sie sie erst mal entdeckt hat. Die Mitschülerin wohnt seit kurzem in Billis Gegend, und Billi ist ihr bisher nur ein paarmal begegnet, auf dem Spielplatz, beim Einkaufen und im Park. Sie kann sich nicht erklären, was das ältere Mädchen gegen sie hat, schließlich haben sie bisher kaum mehr als ein paar Worte miteinander gewechselt. Trotzdem fängt Tanja jedes Mal an hämisch zu grinsen, wenn sie Billi sieht, und zischt ihr bei jeder sich bietenden Gelegenheit irgendwelche Gemeinheiten ins Ohr. Billi hört schon gar nicht mehr hin. Sie mag Tanja nicht und geht ihr am liebsten aus dem Weg.
    Als der Bus an ihrer Haltestelle hält, überlegt Billi, ob sie eine Station weiter fahren soll. Nicht nur sie, auch Tanja muss hier aussteigen. Aber dann springt sie kurz entschlossen auf und klettert aus dem Bus. Sie denkt gar nicht daran, wegen der blöden Kuh zu spät zum Mittagessen zu kommen. Kommt ja gar nicht in die Tüte!
    »Hey!«, ruft im selben Moment eine laute Stimme hinter ihrem Rücken. »Wohin so schnell?«
    Billis Nackenhaare stellen sich auf. Sie spürt, dass ihr Gesicht heiß wird. Nicht umdrehen, denkt sie. Einfach weitergehen. Sie macht ein paar zögernde Schritte und wundert sich, dass Tanja nicht noch einmal ruft, als plötzlich jemand schreit: »Aua, du tust mir weh! Lass mich los!«
    Billi dreht sich um. An der Bushaltestelle steht Tanja. Sie hält einen kleineren Jungen an der Jacke fest. Billi kennt ihn. Es ist ein Fünftklässler aus ihrer Schule. Er heißt Daniel. Tanja reißt ihmseine Cap vom Kopf und stopft sie in den Abfalleimer an der Haltestelle. Das Gesicht des Jungen ist puterrot, als er versucht die Cap wieder aus dem Mülleimer zu angeln. Tanja zerrt immer noch an seiner Jacke.
    »Lass das!«, ruft Daniel. »Hau ab!«
    Ein paar Erwachsene gehen vorbei, werden langsamer und bleiben schließlich stehen.
    »Was glotzt ihr so blöd?«, fährt Tanja sie an, ohne Daniel loszulassen. »Das ist mein kleiner Bruder!«
    Die Passanten schütteln die Köpfe und gehen weiter, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    Billis Magen krampft sich zusammen. Warum hilft denn keiner? Sie steht auf dem Gehweg neben der Straße und ballt die Hände zu Fäusten. Der Bus ist längst weitergefahren. Die paar Schulkinder, die mit ihr ausgestiegen sind, ziehen die Köpfe ein und verdrücken sich.
    Billi wird wütend. Entschlossen stapft sie auf Tanja und Daniel zu und ruft: »Lass ihn sofort los!« Ihre Stimme zittert, so aufgeregt ist sie.
    Tanja fährt herum und starrt sie an. Für Bruchteile von Sekunden lockert sich ihr Klammergriff. Daniel nutzt die Gelegenheit und reißt sich los.
    »Danke!«, ruft er Billi zu und flitzt davon, so schnell er kann. Billi schaut ihm hinterher.
    »Was sollte das denn?« Tanjas Stimme ist so leise, dass Billi sie kaum verstehen kann. Ihre Augen sind zu schmalen Schlitzen verengt.
    Billi schluckt. »Lass ihn in Ruhe, okay? Du hast kein Recht, ihn anzugreifen«, sagt sie mutig. Sie will sich schon umdrehen undweitergehen, als Tanjas Hand blitzschnell vorschießt und sie am Kragen ihrer Jacke packt.
    »Wie kannst du es wagen, so mit mir zu reden?«, faucht Tanja. Sie zieht die viel kleinere Billi mühelos an sich heran.
    Billis Herz klopft zum Zerspringen. Ganz kurz wünscht sie sich, sie hätte ihre
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