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Conan und der Spinnengott

Conan und der Spinnengott

Titel: Conan und der Spinnengott
Autoren: L. Sprague de Camp
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davon, des Hohenpriesters Wahnsinnsplan vereitelt hat.«
    Conan schüttelte Catigern die Hand des unverletzten Armes und machte sich daran, sein Pferd loszubinden, als er das Faß Öl an der Hausecke entdeckte, aus dem der Wirt seine Lampen füllte.
    Er ließ Egil stehen und öffnete die Haustür. »Mandana!« rief er.
    »Ja?« Die Wirtstochter trat, sich die Hände an der Schürze abwischend, aus der Küche.
    Conan drehte sich zu Catigern um. »Leb wohl, Freund. Ich möchte mich gern unter vier Augen mit dem Mädchen unterhalten.«
    Catigern grinste und ging in die Wirtschaft.
    »Mandana, kommst du bitte heraus?« rief Conan. »Ich habe dir was zu sagen.«
    Die Dirne mißverstand Conans grimmiges Lächeln und rannte erfreut aus dem Haus. »Dann hast du wohl endlich genug von dieser dürren Tempeltänzerin?« sagte sie und kicherte.
    »Ich werde sie nie wiedersehen«, antwortete Conan düster. »Ehe Harpagus den Verstand verlor, erzählte er mir, du hättest ihm zugetragen, daß Rudabeh die Wirtschaft besucht hat.«
    »Na und? Sie verdiente eine Strafe, weil sie sich nicht an die Tempelbestimmungen hielt, sondern hier herunterkam, um mir unsere Gäste abspenstig zu machen. Wovon sollen wir bei solch unfairer Nebenbuhlerschaft leben?«
    Conan nickte weise. »Ich zeige dir etwas.« Er trat an das Faß und warf den Deckel auf den Boden. »Jetzt!« brummte er. Er faßte Mandana um die Taille und hob sie hoch.
    »Nial!« rief sie. »Doch nicht hier auf dem schmutzigen Boden! Ihr Barbaren seid so ungestüm! Ich habe ein weiches Bett oben in meiner Kammer ...«
    »Ja«, brummte Conan. Mit einem Schritt stand er über dem Faß. Er beugte sich mit dem aufreizend lachenden Mädchen darüber und tauchte ihr langes schwarzes Haar in die pechähnliche Flüssigkeit.
    So schnell und geschickt machte er es, daß Mandana seine wahre Absicht nicht durchschaute, bis ihre Haare bis zur Kopfhaut in dem schwarzen klebrigen Öl steckten. Da erst schrie sie wie am Spieß.
    Mit einer lässigen Bewegung hob Conan sie hoch und stellte sie wieder auf die Füße. Einen Augenblick lang stand sie wie erstarrt, während das Bitumen über ihre rosigen Pausbacken rann und auf ihr Mieder hinuntertropfte. Entsetzt fuhr sie sich durch die jetzt tauähnlichen Haarstränge und starrte auf die schmierige Flüssigkeit, die nun auch von ihren Händen troff. Sie begann erneut, schrill zu schreien.
    »Das hast du für deinen Verrat!« grollte Conan. »Bis deinem geschorenen Schädel neue Haare sprießen, hast du vielleicht gelernt, dich nicht in anderer Leute Dinge zu mischen.«
    Conan band Egil los und schwang sich in den Sattel. Von dem Gekreische »Ich hasse dich! Ich hasse dich!« verfolgt, trottete er auf die Straße von Shadizar.
     
    Durch das schmale Tal unterhalb von Yezud ritt Conan, vorbei an Kharshoi und hinaus ins offene Land von Mittelzamora. Als die Sonne ihren Zenit längst überschritten hatte, hielt er Egil auf einer Erhebung der Straße an, wo er einen guten Blick zurück über den Weg hatte, den er gekommen war. Gähnend holte er einen Hühnerschenkel und ein Stück Brot aus dem Sattelbeutel, setzte sich mit überkreuzten Beinen an die Straßenseite und aß, während der Hengst mit hängendem Zügel hinter ihm in der Wiese weidete. Lockend stahl der Schlaf sich herbei, denn Conan hatte die ganze Nacht kein Auge zugemacht, aber er wagte nicht, auch nur kurz zu schlummern, ehe Yezud nicht weiter zurücklag.
    Plötzlich bewegte sich die Luft vor ihm, als wäre Staub aufgewirbelt worden, obwohl es völlig windstill war. Und dann war die Luft wieder klar, und vor ihm stand Psamitek, der Stygier mit einem kleinen Messingdreifuß in den Händen, auf dem eine rauchende Feuerschale ruhte. Während Conan ihn noch verblüfft anstarrte, stellte der Stygier den Dreifuß vor ihn auf den Boden. Er beschrieb seltsame Gesten darüber und murmelte etwas in einer gutturalen Sprache, die der Cimmerier nicht verstand.
    »Was zum Teufel soll das?« brüllte Conan, sprang auf und tastete nach seinem Krummsäbel. »Bei Crom, diesmal ...«
    Psamitek schrie ein Wort. Sofort verdichtete der aus der Feuerschale aufsteigende grüne Rauch sich zu einer tauähnlichen Säule, die sich einer blaßblauen, halbdurchsichtigen Schlange gleich in der stillen Nachmittagsluft wiegte.
    Nach einer weiteren Gebärde und einem Wort des Stygiers schnellte der Schlangenrauch in Richtung Conans und wand sich wie der Geist eines Pythons um seinen Körper, daß sein Waffenarm mit dem
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