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Conan und der Spinnengott

Conan und der Spinnengott

Titel: Conan und der Spinnengott
Autoren: L. Sprague de Camp
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wäre: ein tollkühner Haudegen und Abenteurer, bei dem sich alles um Wein, Weib und Kampf drehte. Trotz seines kräftigen Körperbaus – er war einsfünfundneunzig groß und wog gut neunzig muskelschwere Kilo – waren Robert E. Howard und der große Cimmerier so verschieden wie Tag und Nacht.
    Zwar waren sowohl Howard als auch sein Held von hitzigem Temperament und Frauen gegenüber galant, doch Conan ist als ausgesprochen extrovertiert gezeichnet, als unbekümmertes Rauhbein mit nur wenig Hemmungen und sehr weitem Gewissen. Sein Schöpfer dagegen war von untadeliger Moral, achtete peinlichst die Gesetze, war höflich und weichherzig, schüchtern, belesen, introvertiert und – obgleich er es bestritt – ein echter Intellektueller. In seiner Unausgeglichenheit schwankte er zwischen mitreißender, gesprächiger Fröhlichkeit und Depressionen und Verzweiflungsanfällen. Mit dreißig, als eine vielversprechende literarische Karriere vor ihm lag, nahm er sich nach dem Tod seiner Mutter das Leben.
    Howard wurde 1906 in Peaster, Texas geboren und verbrachte den größten Teil seines Lebens in dem Städtchen Cross Plains im Herzen Texas. Das scheue Einzelkind entwickelte sich zu einer Leseratte und einem Bodybuilder, der seine von Natur aus kräftige Statur durch Boxen, Gewichtheben und Reiten trainierte. Zu seinen Lieblingsautoren gehörten Edgar Rice Burroughs, Rudyard Kipling, Harold Lamb, Jack London und Talbot Mundy. Bei diesen Interessen ist es nicht verwunderlich, daß er Boxer- und Wildwestgeschichten, orientalische Abenteuergeschichten und sehr viele bemerkenswerte Gedichte schrieb.
    Hervorragend, sowohl was ihre Zahl als auch ihre Beliebtheit anbelangt, waren seine Fantasy-Stories. Howards Pech war, daß ausgerechnet während seiner kurzen, nur eine Dekade dauernden literarischen Produktivität von Fantasy nicht viel gehalten wurde. Seine Werke kamen erst nach seinem Tod in Buchform heraus. Die meisten seiner Fantasysachen erschienen in WEIRD TALES, einem Magazin, das sich recht und schlecht von 1923 bis 1954 über dem Wasser hielt. Die Honorare waren zwar niedrig, und die Bezahlung ließ des öfteren auf sich warten, aber es war Howards zuverlässigster Abnehmer.
     
    Gegen Ende der zwanziger Jahre schrieb Howard eine Reihe von Fantasy-Geschichten über König Kull vom versunkenen Atlantis, der zum Herrscher eines Festlandkönigreichs wurde. Diese Reihe hatte keinen großen Erfolg, von zehn Kull-Stories verkaufte Howard nur drei.
    Später schrieb er eine der Kull-Geschichten um, auf denen er sitzengeblieben war. Aus »By this Axe I Rule« wurde »The Phoenix on the Sword« (Im Zeichen des Phönix, in CONAN DER THRONRÄUBER, Heyne Band 06/3263). Er versetzte die Handlung in eine spätere imaginäre Zeit, zwischen dem Untergang von Atlantis und dem Beginn der Geschichtsschreibung, die Howard »das hyborische Zeitalter« nannte. Er gab seinem neuen Helden den alten keltischen Namen Conan, da Howard irischer Abstammung war und sich ungemein für die Kelten interessierte und sie bewunderte.
    »The Phoenix on the Sword« schlug bei den Lesern von WEIRD TALES ein. Deshalb verfaßte Howard von 1932 bis 1936 hauptsächlich Conan-Stories. Allerdings erwähnte er kurz vor seinem Tod, daß er die Fantasy aufgeben würde, um sich auf Wildwestgeschichten zu konzentrieren.
    Von Howards verschiedenen Helden erwies Conan sich als der beliebteste. Howard erlebte die Veröffentlichung von achtzehn seiner Geschichten über den riesenhaften Barbaren, der durch Bäche von Blut watete, um sowohl natürliche als auch übernatürliche Feinde zu schlagen, und der schließlich Herrscher des mächtigsten hyborischen Königreichs wurde.
    Durch Glenn Lords und meine eigenen Bemühungen kamen seit Howards Tod noch mehrere unveröffentlichte Conan-Geschichten ans Licht, und zwar von kompletten Manuskripten bis zu nicht mehr als Fragmenten und Synopsen. Mein Kollege Lin Carter und ich vollendeten diese nicht fertiggestellten Stories, und Carter und Björn Nyberg arbeiteten mit mir an neuen Conan-Geschichten, um Lücken in der Saga zu schließen.
    Außerdem versuchten einige andere Kollegen – Karl Edward Wagner, Andrew Offutt und Poul Anderson – ebenfalls ihr Glück mit Conan-Pastiches: eine anerkennenswerte Form von Literatur, in der ein Autor sich bemüht, sowohl den Geist als auch den Stil eines Vorgängers wiederzugeben – so wie Vergil mit seiner ÄNEIS versuchte, Homer nachzuahmen. CONAN UND DER SPINNENGOTT ist ein solcher
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