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Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Titel: Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose
Autoren: Roland Green
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musste.
    Seine Klinge schlug durch die Deckung des Manns zur Rechten und trennte ihm den Arm unter dem Ellbogen ab, gleichzeitig trat er dem zur Linken mit dem Stiefel ins Gemächt, sodass dieser hintenüber fiel.
    Schreiend floh der Einarmige in den Nebel. Auch der Kleine lag mit blutendem Gesicht auf den Knien. Der Schwertstreich, der ihm den Schädel spaltete, war ein Gnadenstreich.
    Der vierte Mann wand sich am Boden, ein Rekrut der Garde stand mit dem Speer über ihm. Vor den Augen des Cimmeriers stieß er die Klinge tief in die Brust des Feindes. Blut spuckend packte der Mann den Speerschaft, doch dann wurden seine Glieder schlaff, und das Leben wich aus seinen Augen.
    »Zurück auf deinen Platz!«, brüllte Conan den Rekruten an. »Wo hast du diesen Speer gefunden?«
    »Der Mann, der ihn vor mir hielt, ist tot«, schrie der Rekrut zurück. In seinen Augen funkelte Kampflust und Trotz. »Ehe ich ihn abgebe, muss auch ich tot sein.«
    Conan fluchte leise. Wenn die Speere in die Hände der Rekruten fielen, konnte sich die Garde nicht viel länger halten. Doch wenn die Garde nachgab, würde die rechte Flanke der Königlichen ebenfalls weichen.
    »Ich übernehme deinen Platz«, rief Conan. »Du läufst zum Oberbefehlshaber und meldest ihm ...«
    Conans Botschaft erstarb ihm auf den Lippen. Wylla stürmte aus dem Nebel und dem Zauberfeuer hervor. Sie trug nur einen Ledergürtel und den Dolch mit dem Elfenbeingriff. Ihr Gesichtsausdruck erstickte Conans Wunsch, sie über die Schulter zu werfen und in Sicherheit zu bringen.
    »Conan! Marr sagt, der Graf habe die Sternen-Brüder und ihre Pougoi im Rücken. Er will, dass mein Vater und seine Krieger sie angreifen. Wenn er mit seinen Pfeifen die Sternen-Magie abhält ...«
    »Crom!«
    Der Vormarsch der Pougoi würde die rechte Flanke der Garde entblößen. Vielleicht konnte Thyrin im Rücken des Grafen ein Chaos anrichten, aber ebenso gut konnte es auch Thyrins Pougoi und sogar Marr den Tod bringen.
    Es gab nur eine Möglichkeit, diese Katastrophe zu verhindern. Die Palastgarde musste mit den Pougoi angreifen. Wenn Syzambrys Flügel von beiden Seiten gleichzeitig angegriffen wurde, konnte das sein Ende bedeuten. Doch auf alle Fälle würden die Soldaten des Grafen kämpfen, bis das Schicksal der Königlichen entschieden war.
    Conan sprach keine Gebete. In diesem Augenblick gab es für einen Cimmerier nur einen einzigen Gott. Und der grimmige Crom hatte kein Ohr für das Gewimmer der Menschen. Er verlangte von einem Krieger, dass er sein Bestes gab und sein Schicksal hinnahm, wenn das Beste nicht gut genug gewesen war.
    Von Decius erwartete Conan die gleiche Gerechtigkeit. Führer, deren Schlachtpläne von kopflosen Untergebenen in alle vier Winde zerstreut wurden, waren nicht oft ausgeglichen.
    Conan steckte das Schwert in die Scheide, lief an der Reihe der Garde vorbei und befahl lautstark, sich zu sammeln.
     
    Graf Syzambry hatte keine Ahnung, was sich zu seiner Linken abspielte. Nebel und Hügelketten verhüllten alles. Dem Lärm nach zu urteilen, griffen die Königlichen an. Vielleicht sogar mit beachtlicher Stärke, denn der Späher, den er ausgeschickt hatte, war nie zurückgekehrt.
    Dennoch würden die Feinde nicht so stark sein, dass sie weit hinter seinen Rücken vordringen konnten. Und selbst wenn, waren dort die Sternen-Brüder und die Pougoi, harte Nüsse, die nicht leicht zu knacken waren.
    Der Blick des Grafen richtete sich wieder nach vorn, wo er mehr sehen konnte. Der Anblick ließ sein Herz höher schlagen. Das königliche Heer war viel dünner ausgeschwärmt, als er je zu hoffen gewagt hätte. Decius war ein Narr. Er wusste, dass er starke Flanken brauchte.
    Auch die königliche Palastgarde war keineswegs geschlagen. Zwischen Büschen und Felsbrocken lagen viel mehr Leichen von Syzambrys Männern als von der Garde. Hatten die Männer des Grafen noch im Sterben die Garde gebrochen?
    Der Graf atmete schnell und heftig, und das bereitete ihm unter der stählernen Rüstung Rippenschmerzen. Abgesehen von seinen Berittenen hatte er keine große Schar zu Verfügung. Und diese Männer waren verstreut. Für einen Angriff musste er sie zusammenrufen.
    Doch wenn diese einmal angriffen, war der Sieg sein. Und war der Sieg durch seine Männer errungen, schuldete er den Sternen-Brüdern nicht besonderen Dank.
    Der Graf hob den Streitkolben mit der Stahlhand auf der Spitze, seinem Rangabzeichen. Alle schwangen sich in den Sattel.
    Jetzt würde Königin Chienna sehen,
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