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Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Titel: Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose
Autoren: Roland Green
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Sogleich schickte er den Boten mit dem Befehl zurück, die Späher sollten dort warten, wo sie gerade seien. Dann galoppierte er mit einer kleinen Eskorte hinterher.
    Bei den Spähern stieg Syzambry aus dem Sattel. Dabei brauchte er Hilfe, die ihm seine Männer bereitwillig gewährten. Zum Glück brauchte er dabei nicht mehr Schmerzenslaute zu unterdrücken.
    Einige Schmerzen stammten von dem ausgedehnten Ritt. So lange war er schon seit einer halben Ewigkeit nicht mehr im Sattel gesessen, dass er beinahe vergessen hatte, was er als Junge gelernt hatte.
    Er lachte. Das machte seinen Männern offensichtlich Mut. Diejenigen, die ihm aus Loyalität dienten, nicht aus Habgier oder Furcht, hatten die Schmerzen und Schwäche ihres Herrn mitempfunden. Sie waren froh, dass er sie wieder wie früher anführte.
    Das gab ihnen neue Hoffnung auf einen Sieg und minderte ihre Furcht vor den Pougoi-Magiern. Vor dem königlichen Heer hatten sie keine Angst. Was konnte eine Schar zerlumpter Flüchtlinge, die nur halb so stark wie sie waren und für ein Weib kämpften, schon gegen sie ausrichten?
    Das Lachen des Grafen brach abrupt ab, als ein weiterer Bote herbeiritt. Dieser kam von den Pougoi, die Sternen-Brüder sprachen durch seinen Mund. Sie hörten auch durch seine Ohren, sahen jedoch nicht – soweit der Graf wusste – durch seine Augen.
    »Heil, Brüder. Ich wünschte, ich hätte bessere Neuigkeiten«, sagte der Graf.
    »Was ist?« Die Sternen-Brüder hatte in den letzten Tagen so viel über den Krieg gelernt, dass sie den Wert der Zeit zu schätzen wussten.
    Syzambry erklärte, was das Verschwinden des Spähers bedeuten könnte. »Selbstverständlich kann er auch schlichtweg aus Angst geflohen sein«, endete der Graf. »Wenn dem so ist, gebe ich euch die Erlaubnis, ihn zu jagen.«
    Das war eine Einladung an die Sternen-Brüder, den Späher mittels ihrer Magie zur Ordnung zu rufen. Der Graf hatte derartige Einladungen bereits mehrmals ausgesprochen, seit das Heer aufgebrochen war. Jedes Mal hatten die Sternen-Brüder abgelehnt. Entweder besaßen sie weniger Magie, als sie behaupteten, oder sie fürchteten Marrs Zaubersprüche mehr, als sie zugaben.
    Wenn jedoch die Sternen-Brüder aus dem bevorstehenden Kampf fern gehalten werden konnten, war sich der Graf des Sieges sicher. Dann blieb ihm genügend Zeit, mit den Magiern abzurechnen, ehe diese misstrauisch wurden.
    »Wir wollen nicht unsere Kraft auf einen einzelnen Mann verschwenden«, antwortete der Bote. »Sein Tod würde nur dem Feind unsere Anwesenheit bei diesem Heer verraten.«
    Endlich ein Grund für das Stillhalten der Sternen-Brüder. Syzambry bezweifelte, dass die Anführer der Königlichen nichts von der Anwesenheit der Sternen-Brüder wussten. Andernfalls würde der Späher es ihnen bald berichten, und es bedurfte keiner Magie, um seine Zunge zu lösen. Heiße Eisen taten es auch.
    Wenn die Sternen-Brüder ihre Anwesenheit bis zuletzt verbergen wollten, schadete es Syzambry nicht, sie bei Laune zu halten. Je mehr sie überzeugt waren, er folge ihren Befehlen, desto weniger würden sie nach dem Kampf auf der Hut sein.
    »Nun gut«, sagte der Graf. »Ich schätze, wir sollten dennoch langsamer vorrücken. Die Späher müssen zu zweit oder sogar zu viert marschieren, die Bogenschützen sollen sich stets in ihrer Nähe halten. Ferner werde ich zusätzliche Späher an die Flanken entsenden. Ein Hauptmann der Königlichen hat daran gedacht, einen unserer Späher gefangen zu nehmen. Vielleicht plant er als Nächstes einen Hinterhalt. Wenn wir in den Rücken dieser Männer gelangen können, ehe sie unsere Flanke ...«
    »Derartige Kriegsdinge überlassen wir dir«, unterbrach ihn der Bote.
    So ist es richtig, dachte der Graf. Sollten die Sternen-Brüder ihm je den Befehl über sein Heer entziehen, müsste er an zwei Fronten kämpfen.
     
    Conan hatte schon mit besserem Gefühl einem Kriegsrat beigewohnt. Zwar nahmen an den meisten hauptsächlich Schwachköpfe teil, die die Chancen der bevorstehenden Schlacht nicht kannten. Ein paar Mal hatte man beraten, wo die Voraussetzungen so günstig waren, dass nur ein Narr sich wegen des Ausgangs Sorgen machte.
    Doch von den Männern und Frauen, die hier im königlichen Zelt saßen, war keiner ein Narr. Alle wussten, dass der morgige Kampf gegen eine Übermacht stattfinden würde und dass der Ausgang höchst ungewiss war.
    Sie wussten ferner, dass sowohl ein Sieg als auch eine Niederlage eine Entscheidung im Grenzreich-Krieg
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