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Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Titel: Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose
Autoren: Roland Green
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das Messer weg und zog das fleckige Gewand über die bloßen Füße. »Wir sind mit deinen Diensten sehr zufrieden und auch für deine Ratschläge. Wir werden uns immer darauf verlassen, so wie Wir es heute tun.«
    Decius verbeugte sich und ging hinaus. Dabei dachte er, dass nicht einmal königliche Wünsche die Götter zu etwas zwingen konnten. Er war doppelt so alt wie Chienna und wäre in der Tat glücklich, wenn er lange genug lebte, um Prinz Urras die Kriegskunst zu lehren.
    Vielleicht sollte er wieder heiraten. Nachdem er eine Gattin und drei Söhne begraben hatte, erschien ihm die Idee verführerisch, aber dann würden seine Kinder und Prinz Urras gemeinsam aufwachsen. Gewiss, der Prinz brauchte Freunde und Spielgenossen ...
    »Oberbefehlshaber Decius, willst du allein sein?«
    Lautlos wie eine Raubkatze war Rainha aus der Dunkelheit neben ihm aufgetaucht. Decius war im Begriff zu nicken, wusste jedoch im Herzen, dass er nicht allein sein wollte.
    »Rainha, nein, ich freue mich über deine Gesellschaft.«
    Seite an Seite gingen sie zu Decius' Zelt. Sie kamen nur auf Schwertlänge aneinander, und Rainhas Gewand war nicht enthüllender als sonst, doch war sich Decius noch nie so stark ihrer Weiblichkeit bewusst gewesen.
    Sie setzten sich auf Felle beim Zelteingang. Der Oberbefehlshaber schickte seinen Leibdiener fort und zog einen Weinschlauch unter den Fellen hervor.
    »Armselige Gastfreundschaft, fürchte ich.«
    »Keine Gastfreundschaft ist armselig, wenn der Gastgeber ein Schatz ist.«
    Decius hoffte, der Feuerschein würde nicht enthüllen, dass er wie ein Junge errötete. Er spürte, dass in diesem Lob mehr lag, nicht nur Rainhas übliche spitze Zunge.
    Rainha nahm einen großen Schluck, dann reichte sie Decius den Schlauch. Dabei ließ sie einige Tropfen auf sein Handgelenk fallen.
    »Verzeih mir. Hier, lass mich ...«
    Sie legte den Mund auf sein Gelenk und leckte den Wein ab.
    Obgleich Decius schon lange ein Witwer war, war er dennoch kein Schwachkopf. Er hob Rainhas Gesicht empor und küsste sie. Ihr Mund erblühte unter seinen Lippen. Sie schlang die Arme um ihn.
    Es war verblüffend, wie schnell kundige Finger die Schnallen der Rüstung zu lösen vermochten. Was folgte, war nicht erstaunlich. Rainha war noch schöner, als Decius vermutet hatte.
    Erst als Rainha in seinen Armen schlief, bemerkte Decius, dass sie die Zeltklappe nicht geschlossen hatten. Sie hatten sich auf den Fellen geliebt, nur mit Feuerschein bekleidet, in voller Sicht für jeden, der vorbeikam. War Conan zufällig auf diesem Pfad vorbeigegangen?
    Nein. Decius verließ sich auf das Wort, das Conan und auch Rainha ihm gegeben hatten, dass sie ihre eigene Herrin war. Danach wollte er sie nochmals in die Arme schließen, wenn sie willens war.
    Ehe der Kampf nicht gewonnen war, wagte er nicht daran zu denken, sie zu seinem Weib zu machen. Das hieße die Götter versuchen, und bis zum heutigen Tag waren sie ihm überreichlich gnädig gewesen. Sein Gedanke nach dem Besuch bei der Königin war richtig gewesen: Die Götter kümmerten sich um die Menschen.
     
    Im Morgengrauen kehrte Conan ins Lager zurück. Den Männern, die er gegen Graf Syzambry führen wollte, hatte er nicht mehr viel beibringen müssen, lediglich, wie man nachts einen guten Hinterhalt baute. Jetzt wussten sie alles Nötige.
    Die Pougoi waren Meister in der Kunst des Nachtkampfes, wie er wusste. Aber die Königin wollte die Bergbewohner weit aus der Reichweite ihrer Getreuen fortsenden. Thyrin hatte das mit mehr Würde hingenommen, als der Cimmerier erwartet hatte. Allerdings war er keineswegs erfreut darüber gewesen. Wenn die Götter gnädig waren, müsste er imstande sein, Frieden unter seinen Kriegern zu wahren.
    Conan war nicht sonderlich überrascht, dass Rainha nicht im Zelt war. Eine große Überraschung war allerdings, dass Wylla unter dem Bärenfell schlief.
    Conan zog die Stiefel aus, legte die Waffen ab und riss mit einem Ruck das Fell beiseite. Wylla lag nackt wie ein neugeborener Säugling da. Ein durchaus erfreulicher Anblick. Sie schlief so tief, dass Conan härtere Maßnahmen ergreifen musste, um sie zu wecken.
    Er beugte sich hinab und küsste sie.
    Ihre Arme wurden wie von selbst lebendig und schlangen sich um seinen Hals. Sie umarmte ihn und presste sich eng an ihn. Conan spürte jede Rundung, dann übertrug sich die Hitze ihres Bluts auf das seine.
    Wylla stöhnte wohlig, als er ihre Umarmung erwiderte. Einen Wimpernschlag lang stutzte Conan, doch
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