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Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Titel: Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose
Autoren: Roland Green
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nächstbesten Gegenstand, der in Reichweite lag. Es war die geborstene Deichsel eines Ochsenkarrens. Damit griff er den Sternen-Bruder an. Die Waffe glitt durch die Zauberbarriere und traf die Rippen des Sternen-Bruders. Diesem blieb der Atem weg, er flog rücklings zu Boden und wand sich vor Schmerz.
    Der Zauber mochte Macht über Eisen haben, nicht aber über Holz. Wieder schlug Conan zu. Diesmal rammte er das zersplitterte Ende der Deichsel tief in die Brust des Gegners. Dieser vermochte den letzten Zauberspruch nicht mehr über die Lippen zu bringen. Ein Blutstrom quoll aus seinem Mund auf die drei Bartzöpfe. Zum letzten Mal blickte er zum Himmel empor, dann lag er still.
    Conan musste sich auf seine Waffe stützen, um nicht auf die Knie zu fallen. Er blickte um sich.
    Pougoi und Gardisten umschwärmten die Wagenburg und sorgten dafür, dass alle toten Menschen und Nichtmenschen tatsächlich tot waren. Einige fesselten Gefangene. Conan war froh zu sehen, dass die Garde Disziplin wahrte. Nach diesem Tag konnte sich mit Fug und Recht selbst der jüngste Rekrut Veteran nennen.
    Thyrin sprang auf den Wagen neben Conan zum Cimmerier herab. Die Säuberung der Ehre seines Stammes schien ihm zwanzig Jahre von den Schultern genommen zu haben.
    »Marr lebt!«, rief er. »Er wird nie wieder pfeifen, aber er lebt.«
    »Gut«, sagte Conan. »Wenn Syzambry herausfindet, dass wir uns in seinem Rücken befinden, wird er verzweifeln. Ich möchte, dass wir zuvor angreifen.«
    Die neuen Rekruten konnten sich vielleicht Veteranen und Soldaten nennen, doch mussten sie noch weiterkämpfen, ehe sie sich Sieger nennen durften.
     
    Graf Syzambry ritt immer mehr nach links. Das Gelände kam ihm zu Hilfe, ebenso der Kampf, den die Königlichen direkt vor ihm führten. Am meisten half ihm die Meldung des einzigen Spähers, der zurückgekehrt war, wonach die königliche Flanke offen sei.
    Doch was sah er hinter sich? Nebel und Bäume wie zuvor, aber fliehende Männer. Viele waren wie die Pougoi-Krieger gekleidet, andere waren seine Leute.
    Ein Krieger sprang von einem Baumstumpf auf einen Reiter, der aus dem Sattel gestürzt war. Die Rüstung war kein Schutz gegen die starken Arme, die den Kopf zurückrissen, auch nicht gegen den Dolch, der ihm die Kehle durchschnitt.
    »Verrat!«, schrie der Graf. »Die Pougoi wenden sich gegen uns! Tötet die Pougoi!«
    Er hoffte, dass genügend Männer hinter ihm ihn hörten und ihm gehorchten. Ansonsten hatte er ja – wenn die Götter ihm beistanden! – die Sternen-Brüder.
    Syzambry gab dem Ross die Sporen. Er war eine leichte Bürde, sodass der Rotschimmel ihn auch nach dem langen Kampf schnell vorwärts trug.
    Doch damit hatte er die Augen eines hünenhaften Mannes mit rabenschwarzer Mähne auf sich gelenkt, der aus dem Schutz der Bäume herausgetreten war.
     
    Aybas brauchte den Findling im Rücken, um stehen zu können. Schon bald würde er nicht einmal mehr mit dieser Hilfe auf den Beinen bleiben. Er hatte zwei Schwertwunden davongetragen, aber fünf Gegner getötet. Eine der Wunden war so tief, dass sie ihn über kurz oder lang zu den Getöteten schicken würde.
    Ein Bär türmte sich vor Aybas auf. Hatte die Magie des Pfeifers oder die der Sternen-Brüder wilde Tiere des Waldes in den Kampf geschickt?
    Aybas setzte sich. Er konnte vor dem Bären nicht fortlaufen, selbst wenn dieser ihm feindlich gesinnt war. Im Sitzen sah er plötzlich alles ganz klar. Der Bär war auf dem Banner des Oberbefehlshabers Decius und Rainha hielt es.
    »Lord Aybas!«, rief Decius. »Ganz ruhig. Wir haben Verstärkung gebracht. Die Flanke ist sicher. Du hast uns die Zeit erkauft, das zu schaffen. Aybas?«
    Decius' Stimme klang fragend, als er den Namen noch etliche Male rief. Doch der Mann, der so hieß, hörte ihn nicht. Stattdessen hörte er seine Mutter, die ihn mit seinem Geburtsnamen rief.
    »Friede, Mutter«, sagte er. »Friede, ich komme.«
     
    Conan maß die Entfernung zwischen sich und Syzambry mit den Augen ab. Außerdem zahlte er die Bogenschützen.
    Das Ergebnis war durchaus zufrieden stellend. Conan schleuderte den Schwertgurt beiseite, nahm sich jedoch nicht die Zeit, die Rüstung auszuziehen. Sie würde ihn ohnehin nicht spürbar langsamer machen.
    Mit riesigen Sätzen stürzte er sich von hinten auf Syzambrys Garde, ehe einer von ihnen wusste, dass ein Feind in der Nähe war.
    Dann sprang er von hinten auf das Ross des Grafen und packte mit einer Hand die Zügel. Den anderen Arm legte er Syzambry
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