Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Titel: Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose
Autoren: Roland Green
Vom Netzwerk:
errungen.
    Conan blickte zurück. Marr der Pfeifer lief mit den Soldaten und spielte dabei. Seine Augen waren groß, sahen aber nichts. Conan hätte jeden Eid geschworen, dass diese Augen blau schimmerten.
    Magie – mit Sicherheit. Doch wie konnte der Mann ohne Magie spielen und gleichzeitig laufen? Und wie konnte Conan sich den Sternen-Brüdern stellen, wenn der Pfeifer nicht in seiner Nähe war?
    Die Sternen-Brüder waren ebenfalls in der Nähe, näher als Conan sich bewusst war. Er brach durch ein niedriges Eschengehölz und sah eine Wagenburg, in der es von Pougoi-Kriegern wimmelte. In der Mitte der Wagen standen zwei Sternen-Brüder und sangen so laut, dass Conan sie trotz der Pfeifen hörte.
    Der ohrenbetäubende Kriegsschrei des Cimmeriers ließ Gesang und Pfeifen verstummen. Garde und Pougoi liefen durch die Bäume zu Conan.
    »Bogenschützen!«, befahl Conan.
    Jeder seiner Bogenschützen schien in weniger als einem Wimpernschlag den Bogen anzulegen und die Sehne zu spannen. Pfeile durchbohrten zwanzig feindliche Pougoi und ebenso viele Packtiere. In Turan hätte man mit diesen Bogenschützen keinen Preis errungen, aber hier war nicht Turan. Conans Bogenschützen besaßen jene Fähigkeiten, die sie gegen die Ziele vor ihnen benötigten.
    Ehe sich die Pougoi in der Wagenburg aufrappeln konnten, sprang Conan vorwärts. Wieder feuerten seine Bogenschützen. Ein Pfeil durchschlug den Schenkel eines Sternen-Bruders. Er stieß einen Schmerzensschrei aus und fiel gegen seinen Gefährten.
    Der Sternen-Zauber war nicht gebrochen, aber seine Meister vermochten ihn nicht mehr zu steuern. Die Pougoi, die den Sternen-Brüdern am nächsten standen, alterten unsäglich schnell. Ihre Gesichter wurden bleich, die Köpfe entweder kahl oder weiß.
    Die Kameraden starrten sie an. Der furchtbare Zauber wütete blindlings und richtete noch Schlimmeres an, als die Opfer altern zu lassen.
    Conan sah einen Mann, dessen Herz, Lunge und Eingeweide außerhalb des Körpers hingen. Einem anderen wuchsen plötzlich purpurrote Schuppen mit grünen Punkten, dazu noch Klauen an Händen und Füßen. Doch behielt er die Daumen und griff den Cimmerier mit einer Streitaxt an.
    Conan sprang vor dem Echsenmann zurück. Er wollte sich vom Zauber entfernen und den Bogenschützen Gelegenheit geben, erneut zu schießen. Von keinem Mann hätte er verlangt, gegen diese abscheulichen Missgeburten im Nahkampf anzutreten.
    Auch die Packtiere bekamen plötzlich Schuppen. Einigen wuchsen Fledermausflügel, mit denen sie die Pougoi niederschlugen, die noch nicht in bestialische Gestalten verwandelt waren.
    Die wenigen Überlebenden sprangen schreiend von der Wagenburg und rannten in den Wald. Blind vor Angst liefen sie ihren Landsleuten direkt in die Hände. Thyrins Männer wüteten wie die Berserker, als würde jeder getötete Diener der Sternen-Brüder die Ehre des Stammes reinigen.
    Eine hohe Fichte jenseits der Wagenburg löste ächzend die Wurzeln aus der Erde und stürzte um. Sie zerschmetterte Wagen, Tiere und Männer gleichermaßen.
    Als das Echo des gefallenen Baumriesens verhallt war, verstummte auch das Pfeifen. Conan spürte einen Stich: Zweifel, keine Furcht. Dann landete Marr der Pfeifer vor Conans Füßen, als sei er soeben von einer hohen Mauer herabgesprungen. In der Hand hielt er die zerstörten Pfeifen.
    Conan schaute einen Augenblick lang dem Tod ins Auge, doch dann besann er sich auf seine Pflicht. Er sprang über den umgestürzten Baum und lief zu den Sternen-Brüdern.
    Der Magier mit dem Pfeil im Schenkel wand sich in einer Blutlache. Sein Gefährte stand noch aufrecht und sang, war allerdings so bleich wie Asche.
    Conans Schwert sauste auf den Kopf des Magiers zu. Doch dann prallte es ab, als hätte es die Mauer einer Festung getroffen. Fünfmal schlug Conan zu, jedes Mal vergeblich.
    Beim sechsten Mal wurde der Zaubergesang lauter, und sein Schwert prallte nicht nur ab, sondern glitt ihm aus der Hand. Conan wollte es aufheben, doch als er das Heft packte, stieg Rauch aus der Klinge auf. Einen Augenblick später war die gesamte Waffe zu heiß, um sie zu berühren.
    Conan wartete nicht ab, bis sein Schwert sich in eine Lache aus geschmolzenem Stahl verwandelte. Der letzte Sternen-Bruder beschwor einen neuen Zauber herauf, und es gab keinen Marr, der sich mit ihm messen konnte ... nur einen Cimmerier, der bereit war, sein Leben für das der Menschen hinzugeben, die er führte.
    Da sein Schwert unbrauchbar war, ergriff Conan den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher