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Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Titel: Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose
Autoren: Roland Green
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seinen Lieblingswaffen, doch hatte er den Umgang mit ihr in Turan gut genug gelernt, um abschätzen zu können, wo ein Bogenschütze lauern mochte.
    Doch keine Pfeile oder andere Lebenszeichen kreuzten seinen Weg bis zum Tal, in dem ein kleiner Fluss rauschte. Daneben gab es einen Pfad, auf dem Conan deutlich die Spuren von Hufeisen und Stiefeln sah, die sich vor nicht allzu langer Zeit in den Boden eingedrückt hatten.
    Conan kletterte die gegenüberliegende Talseite hinauf, als wimmele es auf dem Pfad von Schlangen. Den Pfad würde er nur benutzen, wenn das Gelände ihn dazu zwang, ansonsten wollte er den Pfad denen überlassen, die sich zur Zielscheibe machen wollten. Schon seit langem war ihm klar, dass er nie an Altersschwäche in einem Bett sterben würde. Doch hatte er sich fest vorgenommen, nicht wegen eines hirnlosen Fehlers jung zu sterben.
    Nachmittags hatte er ein gutes Stück im Tal zurückgelegt. Er hatte neben einem Bach den Hasen und einige Pilze verschlungen. Als er sich die Hände wusch, glaubte er in der Ferne eine Glocke zu hören, doch dann hielt er es für eine Täuschung des Windes.
    Vom Bergkamm prasselte vor ihm ein scharfkantiger roter Felsbrocken herab. Die Barriere schien unüberwindlich zu sein, deshalb entschied sich Conan, wenngleich widerwillig, bergab zum Pfad hinunterzusteigen.
    Er hatte ungefähr die halbe Strecke geschafft, als er wieder den Glockenklang hörte. Diesmal war es keine Täuschung durch den Wind. Das Läuten schien von jenseits des Felsvorsprungs zu kommen.
    Gleich darauf hörte er einen Vogelruf. Nein, es war ein Mann, der einen Vogel nachahmte, aber nicht so gut, dass Conans scharfe Jägerohren die Täuschung nicht wahrnahmen. Aus den Bäumen vor dem Cimmerier ertönte der Antwortruf, keine hundert Schritte entfernt.
    Sein Schwert sprang ihm in die Hand. Er musterte die dichten Bäume scharf und steckte es wieder in die Scheide. Im Nahkampf würde der Dolch besser dienen. Und er war sicher, dass es zu einem Kampf kommen würde. Er setzte auf die Vogelrufer.
    Doch er wollte sich auf die Wette nicht einlassen, ohne zuvor einige Erkundigungen einzuholen. Auf Händen und Knien kroch Conan langsam bergab. Wie beim See war er wieder lautlos wie eine Raubkatze, doch diese wäre im Vergleich zu ihm laut gewesen.
    Ehe er die Hälfte der hundert Schritte zurückgelegt hatte, hörte er wieder die Glocke läuten. Diesmal waren die Töne echt, da war er sicher. Ein Hufeisen schlug gegen Fels. Er lauschte angestrengt. Der Wind trug ihm die Töne zu. Es waren mehrere Pferde. Auch sie befanden sich jenseits des Felsvorsprungs, doch das Klirren wurde immer lauter.
    Hätten die Pferde dem Cimmerier gehört, hätte er ihre Hufe umwickelt, ehe er sie durch diesen Räuberwald geführt hätte. Ein grimmiges Lächeln huschte über sein Gesicht. Vielleicht würde eines dieser Rosse nach dem Kampf ihm gehören.
    Die sich nähernden Reiter hatten vielleicht keinen größeren Besitzanspruch auf ihre Pferde und Waren als diejenigen, die ihnen auflauerten. Falls der Cimmerier wollte, konnte er bei dem Besitzwechsel helfen. Vielleicht würde er das Grenzreich zu Fuß verlassen, aber mit dem Geld für mehr als ein Pferd in der Börse. Dann konnte er seine Karriere in Nemedien nicht als Bettler, sondern als ein Mann beginnen, der einen Trupp Krieger anführen würde.
    Immer noch lautlos wie eine Raubkatze kroch er den Hang hinab, wo er die Vogelrufe gehört hatte. Kein rollender Kiesel, kein brechender Zweig alarmierten die Männer, nach denen er suchte. Dann sah er sie. Die drei Männer blickten wie gebannt nach vorn, als hätten sie keinen Rücken, der verletzbar war. Der Bogenschütze der drei blickte unvermittelt zur Seite und warf seine Pfeile mit der Spitze in den Erdboden.
    Keiner der Männer sah so aus, als hätte er seit einem halben Jahr gebadet oder ordentlich gegessen. Mit ihren Bärten und Haaren hätte man eine Matratze ausstopfen können, und die Kleidung aller drei hätte einen Mann kaum genügend bedeckt, dass er sich auf der Straße hätte sehen lassen können. Doch ihre Augen und Waffen glänzten. Dem Cimmerier war klar, dass er es mit keinem schwachen Gegner zu tun hatte – falls es Gegner waren.
    Der Bogenschütze erhob sich, um den Bogen von der Schulter zu nehmen. Er sah Conan als Erster. Seine Augen wurden groß, als sich der hünenhafte Cimmerier vor ihm erhob. Er beeilte sich, den Bogen in die Hand zu bekommen. Doch war dieser in Conans Reichweite. Eine Hand mit
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