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Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Titel: Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose
Autoren: Roland Green
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Dienst und führte sehr oft dazu, dass unvorsichtige Menschen unliebsame Bekanntschaft mit dem Henker machten.
    Falls die Zukunft dieses Schicksal für Aybas bereit hielt, würde er lieber bei den Pougoi warten, bis das, was auch immer sein Herr schickte, hier eintraf. Dann wäre er sicher, dass genügend Gold auch in seine Taschen gelangte, um ihm einen sicheren Abgang aus dem Grenzreich zu verschaffen.
    »Mein Herr wird Euch Gold oder Waren schicken, was immer Ihr wollt«, sagte Aybas. »Ihr müsst nur sagen, was Ihr braucht, und ich werde sofort die Botschaft aussenden.«
    »Niemand könnte mehr tun.«
    Wenige würden so viel tun, wie Aybas wusste. Die Sternen-Brüder konnten ihren Göttern danken, dass Graf Syzambry ihnen einen Mann geschickt hatte, der bereits in zu vielen Ländern die Tore hinter sich geschlossen hatte!
     

K APITEL 1
     
     
    Die Morgendämmerung berührte den kleinen See mit dem klaren kalten Wasser am Rande der undurchdringlichen Wälder des Grenzreichs. Dunkles Wasser färbte sich für kurze Zeit rosig, dann saphirblau.
    Ein Mann glitt aus dem Schatten des Waldes und schlich an das Ufer. Er bewegte sich so lautlos wie eine Raubkatze, mit großen Augen beobachtete er ständig seine Umgebung. Diese Augen waren noch kälter als der See und gletscherblau. Sie bildeten einen verblüffenden Gegensatz zu seinem rabenschwarzen Haar, zumindest für Menschen, die nicht wussten, wie Cimmerier aussahen.
    Der Mann hieß Conan. Freiwillig hatte er auf seinen ausgedehnten Reisen nie einen anderen Namen verwendet. Im eisigen, öden Cimmerien, wo Leben und Tod Hand in Hand marschierten, galt ein Name als etwas Mächtiges. Für den Sohn eines Hufschmieds, der den Göttern näher stand als die meisten anderen, bedeutete der Name etwas, woran man lieber nicht rührte.
    Conan war weit von seinem Heimatdorf entfernt. In vielen Ländern hatte er sich die Fertigkeiten eines Sklaven, Diebs, Söldners und Hauptmanns angeeignet. Jetzt marschierte er nach etlichen aufregenden Abenteuern in Richtung Süden, weil er wieder einmal den Wunsch nach Zivilisation spürte. Weiber, Wein und Gold waren in Cimmerien nicht leicht zu bekommen. Vielleicht würde er das alles in Nemedien finden, falls er sein Schwert teuer verkaufen konnte.
    Doch um von Cimmerien aus nach Nemedien zu gelangen, musste ein Mann, der nicht Brythunien durchqueren wollte, sich über die Berge und vorbei an streitlustigen Stämmen des Grenzreichs kämpfen. Conan war in den Bergen geboren und scheute nie vor einem Kampf zurück, deshalb hatte er die Strecke geradewegs nach Süden gewählt.
    Bei Anbruch des heutigen Tages hatte er bereits vier Tage im Grenzreich verbracht. Er hatte nicht viel gesehen, das den Wunsch in ihm geweckt hätte, hier länger zu verweilen, und am gestrigen Abend war er Augenzeuge eines Vorfalls geworden, der ihn zur Eile antrieb. Über den Berggipfeln hatte er einen Feuerschein gesehen, der mit Sicherheit von Zauberei herrührte. Das gespenstische Feuer war weit entfernt gewesen, doch selbst, wenn es im fernen Khitai geleuchtet hätte, wäre es für Conans Geschmack nicht weit genug weg gewesen. Er verabscheute leidenschaftlich jede Art von Zauberei.
    Am Seerand kniete Conan nieder und hielt die lederne Wasserflasche unter die Oberfläche. Blasen stiegen auf, dann war die Flasche voll. Er band sie wieder an den Gürtel und kehrte zurück in den Wald, doch auf einem anderen Weg, als er gekommen war.
    Erst als er sich im sicheren Schatten der Waldriesen befand, erhob er sich zu voller Größe. Er maß mehr als sechs Fuß und war sehr muskulös und geschmeidig. Ein kluger Mann hätte Conan sogleich den Weg freigegeben, auch wenn der Cimmerier nicht das kampferprobte Breitschwert getragen hätte.
    Seine Kleidung bestand aus einem Bärenfell, ledernen Beinkleidern und Stiefeln sowie einem Kettenhemd. Er trug ein Schwert, und an der Hüfte hing ein Dolch. In einem gut geölten Leinenbeutel befanden sich Salz, Nüsse und die Reste eines Hasen, den er in der vergangenen Nacht mit einer Schlinge gefangen hatte.
    Conan war kein Schwachkopf und ging keineswegs lieber zu Fuß, wenn er reiten konnte, deshalb war er auch gut beritten nach Süden aufgebrochen. Doch hatte er sein Ross und fast auch sein Leben in einem verzweifelten Kampf gegen das Ungeheuer Jakhmar verloren, gegen den Eiswurm, den er für ein Tier aus einer Legende gehalten hatte.
    Doch dieser war keine Legende, wie die Gebeine einer jungen Frau und sein totes Pferd bewiesen. Nun
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