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Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Titel: Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone
Autoren: John Maddox Roberts
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muskulös.
    Trotz dieser unglaublichen Muskulatur wirkte sie in Conans Augen alles andere als maskulin. Ihre Brüste waren voll, die Hüften wohl gerundet. Ihr schmale Taille zierte ein breiter, mit Metallplättchen besetzter Ledergürtel, an dem ein rotes Fuchsfell befestigt war, das durch die Beine verlief. Ansonsten trug sie nur ihre Fellbeinkleider. Obgleich sie eindeutig einer hellhäutigen Rasse angehörte, war ihr Körper ebenso tief gebräunt wie ihr Gesicht. Dadurch wirkten die hellen Augen und die goldenen Locken um so reizvoller. Sie schien den schneidend kalten Wind nicht zu spüren.
    Conans Herz hämmerte in der Brust. Achilea glich einer herrlichen Löwin: kraftvoll, stolz und tödlich. Am liebsten hätte er Arpad mit einem Schlag niedergehauen, weil er es wagte, eine solche Schönheit zu bedrohen. Aber er war sicher, daß diese Amazonenkönigin tödlich beleidigt wäre, würde er sich einmischen. Er mußte sich mit dem Zuschauen zufriedengeben.
    Arpad hatte sein dummfreches Grinsen verloren. Offenbar hatte er Achilea noch nie ohne Umhang gesehen, und jetzt wurde ihm klar, daß sie keineswegs nur die Kriegerin spielte, sondern wie ein Raubtier bereit war, sein Blut zu vergießen. Auf so ein Risiko hatte er sich nicht einlassen wollen, doch jetzt war es zu spät, um zurückzustecken.
    Conan musterte die beiden genau. Arpad stand unter Spannung. Achileas Anblick hatte ihn mit einem Schlag nüchtern gemacht. Mit den zusammengebissenen Zähnen und dem starren Blick glich er einem Mann, der kurz vor einem Zusammenbruch stand. Er hielt das Schwert mit der Rechten so fest, daß die Knöchel weiß hervortraten. Die Schwertspitze zitterte leicht, war jedoch auf Achileas Bauch gerichtet. Den linken Arm hatte er ausgestreckt, um das Gleichgewicht zu wahren.
    Achilea dagegen stand ganz entspannt da, das Gewicht auf einem Bein, die Hüfte verführerisch herausgedrückt. Sie hielt beide Arme locker gesenkt. Das Schwert schien nur zu baumeln. Nur der leicht vorgestreckte Kopf verriet, daß ihre scheinbare Ruhe ebenso vorgetäuscht war wie bei einer zusammengerollten Viper.
    Sekundenlang standen sich die Gegner außerhalb der Reichweite des jeweils anderen gegenüber. Die Zuschauer waren so still, daß man nur den Wind vernahm, der in die Flammen der Fackeln blies. Für Arpads Nerven war die Anspannung zuviel. Er machte einen Ausfall nach vorn und setzte alles auf diesen Stoß. Seine Schwertspitze zielte auf den verwundbaren Hals der Frau, wo ein auch nur ein Zoll tiefer Stich den sicheren, schnellen Tod bedeutete.
    Der Stoß war genau, doch Achilea parierte ihn, indem sie ihre Klinge in kreisförmiger Bewegung nach oben führte. Blitzschnell trat sie einen Schritt vor und versuchte, mit einem horizontalen Schlag Arpad den Bauch aufzuschlitzen. Ihr Schwert war breiter und um eine Handspanne kürzer als Arpads. Überrascht schrie Arpad auf und sprang zurück. Die scharfe Klinge verfehlte seinen Bauch um Fingerbreite. Schnell stieß er in Richtung Achileas Augen. Doch sie legte sich geschickt zurück und beugte anmutig das hintere Bein. Dadurch behielt sie vollkommen das Gleichgewicht.
    Auge in Auge umkreisten die beiden sich. In ihnen loderte der Wunsch, zuzustoßen und zu töten. Arpad hielt das Schwert ausgestreckt, den anderen Arm hatte er schützend vor Bauch und Brust gelegt. Conan wußte jetzt, daß Arpad vorzugsweise mit der Schwertspitze kämpfte. Stöße waren schneller und kosteten weniger Kraft als ein Klingenabtausch. Daher war Arpads Kampfstellung eher die eines Degenfechters als die eines Schwertkämpfers.
    Achilea hielt ihre Klinge weit nach rechts, mit der Spitze nach außen. Auch den linken Arm hatte sie mit gespreizten Fingern zur Seite gestreckt. Diese Hand würde sie nicht nur zum Schutz, sondern auch als Waffe einsetzen. Als sie so mit leicht gebeugten Knien dastand, sah es aus, als würde sie ihre vollen Brüste der Klinge Arpads als Geschenk anbieten. Diese Strategie war sehr riskant. Conan wußte, daß selbst die härtesten Muskeln einer scharfen Klinge nicht viel mehr Widerstand leisteten als weiches Fleisch.
    Eigentlich entsprach es Conans Charakter keineswegs, um einen anderen Menschen zu bangen, doch jetzt befürchtete er, daß die Frau ein zu gewagtes Spiel einging. Damit hätte sie einen vorsichtigen Schwertkämpfer aus der Reserve locken können, aber Arpad war ein verzweifelter Mann. Und er hatte bewiesen, daß er sehr schnell war. Selbst für den besten Schwertkämpfer war es nicht
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