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Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Titel: Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone
Autoren: John Maddox Roberts
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einen der drei getötet.«
    Der Cimmerier schob das Häuflein zurück. »Es hätte mein Kampf sein müssen, nicht der deine. Arpad hatte mich herausgefordert. Ich habe ihn vor seinen Gefährten zum Kuschen gebracht. Seine Mannesehre war beschämt. Er hat nach einer Möglichkeit gesucht, sie wiederzugewinnen. Er glaubte, dich könnte er leichter töten als mich.«
    »Ich trage nur meine eigenen Kämpfe aus. Dieser Kerl hat mich beleidigt.« Achilea schob die Wertsachen wieder vor den Cimmerier. »Nimm das, sonst beleidigst du mich.« Diesmal steckte Conan Münzen und Schmuck in einen Beutel, der an seinem Gürtel hing. Dann brachte eine Dienerin das gebratene Fleisch.
    »Teile das Abendessen mit uns«, forderte Achilea den Cimmerier auf. Es klang wie ein Befehl. Conan hatte zwar vor knapp einer Stunde gegessen, aber ein Mann findet immer Platz für ein paar Bissen, zumal ein Abenteurer nie wußte, wo oder wann er wieder etwas zu essen bekäme. Aus diesem Grund lehnte Conan niemals eine Gelegenheit ab, etwas zwischen die Zähne zu schieben.
    Während des Essens sprachen sie wenig. Die Amazonenkönigin und ihr Gefolge aßen, als wären sie halb verhungert. Ihr Jagdausflug hatte sie zu Fuß über viele Meilen rauhen Geländes geführt. Sie warfen die Knochen den Hunden zu, die sich im Schankraum herumtrieben und auf Almosen hofften. Als die Platten weggebracht waren, lehnten sich alle zurück, tranken Ale und unterhielten sich. Nachdem Achilea ihr Horn mit Conan geteilt hatte, hatte sie einen Humpen für den Cimmerier bestellt. Auch darin war bestes Ale.
    »Du scheinst dir wegen deiner Zukunft nicht ganz sicher zu sein, Cimmerier«, sagte Achilea. »Geht es dir wie allen anderen hier?«
    »Stimmt. Es gibt verflucht wenig Arbeit für Söldner und auf Banditen wartet der Henker oder der Galgen. Die Aussichten sind schlecht. Aber im Gegensatz zu den übrigen hier sehe ich diese Stadt nicht als Zuflucht auf Dauer.«
    »Wie meinst du das?« fragte sie und bewegte die Zehen in der wohligen Wärme des Kamins. »Ich halte Leng für einen guten Ort, sich auszuruhen und das Ende dieser schlechten Zeiten abzuwarten.«
    »Nun ja, vielleicht für ein paar Tage oder auch einen Monat. Aber auch hier wird sich die Lage verflucht verschlechtern, ehe der Winter vorbei ist. Ich habe das schon an anderen Orten erlebt. Allmählich kommen immer mehr Schurken, und ehe man es sich versieht, wimmelt es von Männern, die nichts anderes kennen, als zu töten und zu stehlen. Hier stören keine Gesetze diese Banditen. Aber die Preise sind hoch, und die meisten Menschen sind arm. Sie beginnen einander auszuspionieren. Jeder erhebt gegen jeden die Hand. Die am meisten Verzweifelten werden die örtlichen Bauern ausplündern, worauf diese verschwinden werden. Danach werden wir großen Hunger leiden, aber es wird keinen Ort geben, wo wir ihn stillen können.«
    Achilea nickte mit ernster Miene.
    »Es könnte auch noch viel schlimmer kommen«, fuhr Conan fort. »Wenn diese Stadt so überfüllt ist, daß sie zu platzen droht, könnte es einem der Könige in der Nachbarschaft einfallen, sie zu belagern und sich einzuverleiben. Wenn alle Herrscher zusammenarbeiten, können sie die Banditen für viele Jahre ausrotten. Diese Stadt kann niemals eine Belagerung durch eine richtige Armee durchstehen. Die Mauern sind niedrig und halb zerfallen. Nur wenige der Gauner haben den Mut zu kämpfen. Außerdem gibt es keinerlei Nachschub für Proviant.«
    Conan nahm einen tiefen Schluck und starrte mit finsterer Miene in die Flammen. »Nein, darauf will ich nicht warten. Ein paar Tage werde ich hierbleiben, nicht länger als einen Monat. Wenn sich vorher keine gute Gelegenheit bietet, breche ich auf und suche mir einen Ort, der mehr zu bieten hat, selbst wenn ich weit durch feindliches Gebiet marschieren muß.«
    »Ich habe immer gehört, daß Cimmerier schreckliche Schwarzseher sind. Offenbar ist das so. Aber auch ich fühle, daß du recht hast. Leng ist kein guter Ort, wo man sich lange aufhalten sollte. Nun, vielleicht kommt bald eine günstige Gelegenheit. Bis dahin, laßt uns das Leben genießen.«
    Conan nickte, behielt jedoch seine Gedanken für sich. Er würde Leng nicht ohne diese großartige Frau verlassen.
     

Z WEI
     
     
    Am nächsten Tag begleitete der Cimmerier Achilea und ihr Gefolge auf die Jagd. Von den Hyrkaniern hatte er sich einen Bogen geborgt und versprochen, ihnen dafür ein Stück leckeres Wildbret mitzubringen. Nach etlichen Übungsschüssen
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