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Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Titel: Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone
Autoren: John Maddox Roberts
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leicht, sich gegen einen Narren zu schützen. Wenn Arpad sich mit vollem Gewicht in einen Stoß legte, konnte er Achilea durchbohren, selbst wenn ihn das den Kopf kostete. Ein Doppeltod war für einen guten Kämpfer kein annehmbarer Ausgang eines Zweikampfs.
    Arpad schien so nervös zu sein, daß er genau so einen Stoß ausführen wollte. Doch dann siegte das bißchen Verstand, das er noch besaß. Er führte mehrere schnelle Querschläge aus. Damit wollte er herausfinden, wo Achileas Schwachstellen waren. Stahl klirrte gegen Stahl, als sie seine Schläge parierte. Dann glitt sie vorwärts, und ihre blitzende Klinge beschrieb zwei Doppelachten. Vier Schläge erfolgten in verwirrender Folge: rechts-links, rechts-links. Arpad rettete sich nur durch seine eidechsengleiche Wendigkeit. Dennoch trug er zwei leichte Kratzer am Kopf davon. Jetzt waren die beiden Gegner gefährlich nahe. Arpad schlug mit der Rückhand zu. Doch dieser Schlag war zu ungestüm, um tödlich zu sein. Die flache Klinge traf Achilea jedoch gegen das Kinn.
    Schnell sprangen die beiden zurück und schafften so Platz, um sich wieder zu umkreisen. Beide Kämpfer waren schweißüberströmt, und der Atem zischte aus ihren Lungen. Sie kämpften erst kurze Zeit, aber der Kräfteverschleiß bei einem Kampf rührt auch von der Anspannung her, nicht allein von den Schlägen. Die Zuschauer wurden ungeduldig. Leise murmelten sie und warteten gespannt auf die Entscheidung.
    Wieder bot Achilea sich weit offen dar. Diesmal nahm Arpad ihr Angebot an. Seine gereizten Nerven kosteten ihn viel Kraft. Weniger Kraft bedeutete auch, daß seine Schnelligkeit nachließ. Und das hieß baldiger Tod. Doch jetzt legte er die gesamte Kraft in den nächsten Stoß.
    Mit schrillem Kampfschrei führte Achilea einen waagrechten Schlag von rechts nach links, um den Mann im Vorwärtssprung zu halbieren. Gleichzeitig wich sie nach links, um seiner Klinge zu entgehen.
    Doch Arpad kannte noch einen letzten Trick. Er stellte mitten in der Attacke den Führungsfuß fest auf den Boden, hemmte damit seine Vorwärtsbewegung, so daß Achileas Klinge harmlos an ihm vorbeizischte. Gleichzeitig tat er einen kurzen Sprung nach vorn und schlug mit dem Schwert auf ihren bloßen Hals.
    Während Achileas Klinge weit am Ziel vorbeisauste, packte sie blitzschnell mit der linken Hand Arpads Handgelenk. Damit gelang es ihr, die scharfe Schneide keine drei Fingerbreit von der pulsierenden Schlagader unter ihrem linken Ohr aufzuhalten. Beide Kämpfer hatten die Körper gegen einander gepreßt und versuchten, mit ihrer ganzen Kraft den Gegner mit der eigenen Waffe zu verwunden. Arpads linke Hand war um Achileas rechten Unterarm gekrallt, dicht über dem Gelenk.
    Atemlose Stille herrschte bei den Zuschauern. Nur das Keuchen und Stöhnen der Kämpfenden waren zu hören. Arpads Hand zitterte, als er seine Klinge gegen ihren Hals drücken wollte. Achileas Muskeln wölbten sich unter der schimmernden Haut, als sie ihre Waffe herausziehen wollte.
    Mit traumgleicher Langsamkeit hob sich Achileas rechter Arm. Als erstes tauchte der Schwertgriff zwischen den beiden Leibern auf, dann die Klinge. Es sah aus, als zöge sie quälend langsam die Waffe aus der Scheide. Doch die Klinge war mit Blut gerötet. Arpads Augen quollen hervor. Er keuchte. Dann schoß ihm Blut aus dem Mund, und die bleichen Finger lösten sich vom Schwertgriff. Achilea ließ ihn los. Er taumelte zwei Schritte zurück. Jetzt sahen die Zuschauer die entsetzliche Wunde, die sich von seiner rechten Hüfte über den Bauch bis zum Brustbein zog. Blut und Gedärme quollen aus dem klaffenden Schnitt. Inmitten einer Blutlache brach er zusammen.
    »Hure!«
    Conan wußte nicht, welcher der beiden Gefährten Arpads das gerufen hatte; denn jetzt stürzten sich beide mit gezückten Kurzschwertern auf Achilea. Noch nie hatten die Umstehenden gesehen, daß jemand so unglaublich schnell das Schwert herausriß und dem Gegner den Kopf abschlug wie Conan. Dann schleuderte eine von Achileas Frauen ihre Axt durch den Kreis. Die halbmondförmige Schneide halbierte das Gesicht des zweiten Manns. Auch er schaffte es nicht, an den Fackeln vorbeizukommen.
    Einige Sekunden lang herrschte absolutes Schweigen. Dann ergriff Indulio das Wort.
    »Der Kampf ist vorbei. Geht wieder hinein und benäßt eure trockenen Gurgeln.« Schnell löste sich die Menge auf. Alle redeten aufgeregt über diesen großartigen Kampf, mit dem unerwarteten Höhepunkt. Viele riefen Achilea Komplimente zu,
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