Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Titel: Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone
Autoren: John Maddox Roberts
Vom Netzwerk:
Lehnsherrn an und verlor.« Er wechselte mit dem Hyrkanier einen Händedruck.
    »Ah, Pech! Damit kann man sich leicht unbeliebt machen.« Kye-Dee rückte die Schlinge für den Bogen und den Köcher auf der Schulter zurecht. An seinem Gürtel hing ein kurzes Krummschwert.
    »So ist es in der Tat gekommen«, bestätigte Conan. »Die wenigen meiner Kameraden, die überlebten, wurden in den Bergen gejagt. In einem Dorf oben in den Bergen habe ich von Leng gehört. Wie du gesagt hast: Der Winter naht, und diese Berge sind kein angenehmer Platz, wenn der Nordwind pfeift und du keine Mauern, kein Dach und kein Feuer hast.«
    Kurz vor der Stadtmauer trafen sie auf Pferche, die aus Ästen und Gestrüpp gebaut waren. Darin standen Schafe, Ziegen, Kühe und Schweine. Überall bewachten Bauern in Felltuniken Weidenkäfige, die vollgestopft mit Hühnern, Enten und Gänsen waren.
    »Die Einheimischen bereichern sich an den Neuankömmlingen«, sagte Conan. »Männer, die im ganzen Leben nie mehr als ein paar Kupfermünzen gesehen haben, verlangen jetzt Gold und Silber für dieses Federvieh.«
    »Die Landbevölkerung riecht Profit meilenweit«, sagte Kye-Dee und spuckte auf die Erde. »Du solltest mal sehen, wie sie nach einer Schlacht aus ihren Löchern gekrochen kommen und die Toten ausplündern.«
    »Das habe ich oft gesehen«, sagte Conan grimmig. »Aber nicht immer warten sie geduldig, bis die Männer tot sind. Sie erschlagen auch die Verwundeten. Wenn ein Mann nicht mehr die Kraft hat, sich zu wehren, machen sie sich manchmal nicht die Mühe, ihn zu töten, sondern schneiden ihm die Finger ab, um die Ringe zu bekommen, oder gar die Hand, um einen Armreifen abzuziehen.«
    »Das sind Schweine auf zwei Beinen!« rief ein anderer Hyrkanier.
    Conan zuckte mit den Schultern. »Nun, sie haben ebensowenig Grund, Soldaten zu lieben wie wir sie.« Er musterte seine neuen Gefährten. Viele humpelten, als hätten sie Fußschmerzen. »Ich habe selten Männer eures Volks zu Fuß gesehen.« Die Hyrkanier waren Nomaden, ein Reitervolk, denen der Gedanke, zu Fuß zu gehen, entsetzlich vorkam.
    Kye-Dee lächelte verlegen. »Vor ein paar Tagen wurden wir von Kagans Häschern im Schlaf überfallen. Sie haben alle unsere Pferde gestohlen. Wir haben als einzige überlebt, weil wir in die Dunkelheit geflohen sind. Sie haben sich nicht die Mühe gemacht, uns zu verfolgen, da sie annahmen, ohne unsere Pferde würden wir ohnehin bald sterben.«
    »Vor ein paar Tagen habe auch ich noch im Sattel gesessen«, bekannte Conan. »Ein Räuber wollte mich aus der Entfernung töten. Er war ein lausiger Bogenschütze und hat mich verfehlt, aber seine Pfeile haben mein Pferd getötet. Ich habe ihn umgebracht und dann meinen Sattel versteckt, aber ich bezweifle, daß ich je dorthin zurückkomme, um ihn zu holen.«
    Sie schritten durch den Torbogen und betraten Leng. Die niedrigen, schlammfarbenen Hausmauern machten einen trostlosen Eindruck, aber die Menschen auf den Straßen waren ein bunt zusammengewürfeltes Völkchen, das sich hier wohl aus der Hälfte aller Rassen und Völker der Welt zusammengefunden hatte. Man sah Männer in langen, gestreiften Burnussen der Wüstenbewohner, in fließender nemedischer Seide, sogar einige in der eng anliegenden modischen Kleidung aquilonischer Stutzer. Conan sah reisende Kaufleute mit harten Gesichtern und Männer, die offensichtlich Deserteure aus den Armeen der umliegenden Länder waren. Es gab Frauen in den herausgeputzten Gewändern zamorischer Huren und andere, weniger glückliche Frauen, die demselben Gewerbe nachgingen, aber Sklavenketten trugen.
    »Eine seltsame Stadt«, meinte Conan. »Eine Geisterstadt, die wieder zum Leben erwacht ist.«
    »He, mein Freund!« rief Kye-Dee einem schwerbewaffneten Händler zu, mit einer Bude voll Heiltränken und wundertätigen Salben für allerlei Krankheiten bei Mensch und Pferd. »Wo können müde Wanderer sich hier stärken und ein Dach als Schutz gegen diesen vermaledeiten Wind finden?«
    »Ich glaube, Männer wie ihr seid am besten im Roten Adler aufgehoben«, sagte der Händler und zeigte auf einen Wohnturm. Auf der einen Seite prangte die primitive Malerei eines roten Adlers mit ausgebreiteten Schwingen und einem bösartig gekrümmten Schnabel.
    »Warum Männer wie wir?« fragte Conan.
    Der Händler grinste hämisch. »Weil der Rote Adler der Lieblingstreff für Schurken und Banditen ist. Zugegeben, es gibt nur wenige ehrliche Menschen in dieser Stadt. Auf alle Fälle suchen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher