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Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Titel: Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone
Autoren: John Maddox Roberts
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zamorischer Henker auf die Wange gedrückt hatte.
    »Wer Geld zum Bezahlen hat, kann von mir aus nackt hereinkommen«, sagte der Wirt und wischte sich die Hände an der Lederschürze ab.
    Conan blieb stehen und blickte den Mann mit der Brandnarbe finster an. »Wenn dir mein Aussehen nicht gefällt, kannst du versuchen, es zu ändern«, sagte er mit leiser, eisiger Stimme. Er beugte sich nach unten, bis sein Gesicht nur noch einen Zoll von dem des anderen entfernt war. »Ich sehe das Brandzeichen eines Diebes auf deinem Gesicht. Als die Zamorer dich hatten, haben sie sich nicht die Mühe gemacht, dich als Totschläger zu verurteilen.« Die blauen Augen des Cimmeriers brannten wie Schwefelflammen.
    Das Narbengesicht wurde blaß. Bis jetzt hatte er nur die barbarische Kleidung, aber nicht den Mann gesehen, der sie trug. »Ich ... ich werde meine Klinge nicht mit dem Blut eines Barbaren besudeln«, sagte er prahlerisch.
    »Du kannst meine benutzen«, bot ihm Kye-Dee an und machte sich daran, die Scheide vom Gürtel zu lösen.
    »Es reicht, Arpad!« rief der Wirt. »Du solltest mehr Verstand haben, als einen Krieger wie diesen herauszufordern. Steck deine Nase wieder in den Humpen, wo sie hingehört, und hör auf, meine Gäste zu belästigen.« Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, schlug der Hüne mit einem Schlegel auf die Theke.
    »Dieser Tiermensch ist mir völlig gleichgültig, Indulio. Wenn es dich stört, werde ich sein Blut nicht vergießen«, erklärte Arpad und rang sich ein Grinsen ab, um nicht vollends als Feigling dazustehen. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder dem Ale zu. Aber sein Gesicht war vor Scham gerötet. Der Cimmerier blieb noch einen Moment lang lächelnd neben ihm stehen, dann ging er zur Theke.
    »Wir sind durstig, hungrig und müde«, sagte der Hyrkanier. »Wie ich sehe, hast du was zu trinken. Wie steht's mit Essen und einem Platz zu schlafen?«
    »Das kommt darauf an«, sagte der Wirt. »Habt ihr Geld?«
    Der Cimmerier und seine Gefährten holten aus ihren Börsen Münzen, und schon bald lag ein kleiner Stapel Kupfer- und Silbermünzen auf der Theke. Der Wirt Indulio strahlte.
    »Dafür könnt ihr hier drei Tage und drei Nächte lang essen, trinken und schlafen.« Mit einer Pranke wischte er die Münzen von der Theke, mit der anderen fing er sie auf. Dann ließ er die Münzen durch einen Schlitz in eine eisenbeschlagene Kiste fallen, die zu seinen Füßen stand. »Danach müßt ihr wieder was hinlegen.«
    »Wo schlafen wir?« fragte Conan.
    Der Wirt zeigte nach oben. »Bis jetzt benutzt noch keiner den vierten Stock. Seid aber vorsichtig mit Kerzen und Lampen. Über euch ist nur das Reetdach. In meiner Schenke gibt es keinerlei Raufereien. Außerdem laßt ihr gefälligst die Finger von meinen Dienerinnen. Ansonsten könnt ihr tun und lassen, was ihr wollt.«
    »Ich werde mich an die Hausordnung halten«, versprach Conan. »Aber dieser Bursche Arpad hat meine Geduld auf eine harte Probe gestellt. Als ich noch jünger war, hätte ich ihm den Schädel gespalten, ehe das dritte Wort durch seine Zähne gekommen wäre. Aber jetzt bin ich geduldiger und langmütiger geworden.«
    »Ich habe nichts dagegen einzuwenden, wenn Männer sich gegenseitig umbringen«, sagte der Wirt. »Aber sie müssen es draußen tun.«
    Conan, Kye-Dee und die anderen fanden eine leere Ecke und setzten sich auf die Strohmatten. Endlich hielten sie Humpen in der Hand. Ein Sklave brachte aus einem Raum hinten einen niedrigen Tisch und stellte ihn in ihre Mitte. Gleich darauf erschien eine Dienerin mit einem Eisenring um den Hals und setzte eine Platte mit dampfenden Rippchen vor die Gäste. Eine andere Sklavin brachte Käse, Obst und einen Stapel Fladenbrote. In der Schenke unterbrachen fast alle Männer ihre Spiele und machten sich über das Essen her.
    Während der Cimmerier aß, bemerkte er, daß dieser Arpad ihm ständig finstere Blicke zuwarf. Es war nicht zu übersehen, daß Arpads Kumpane, ebenso übel aussehende Burschen, ihm Vorwürfe machten, weil er sich so unmännlich vor dem Kampf gedrückt hatte, den er herausgefordert hatte. Conan senkte nicht die Augen. Er war sich sicher, daß er Arpad töten müßte, ehe die Nacht vorüber wäre. Früher oder später würde Arpad soviel trinken, daß er die Herausforderung erneuerte. Diese Aussicht jedoch störte den Cimmerier nicht im geringsten.
    Als die Humpen wieder gefüllt waren, überließ Indulio die Theke einer Dienerin und setzte sich zu den neuen
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