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Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Titel: Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator
Autoren: Leonard Carpenter
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von den schnellen, in sauberer Formation fahrenden Piratenschiffen hin zu den Nachzüglern von Commodorus' Flotte schweifen. Er sah, daß es nicht mehr nötig wäre, Commodorus gegen Xothars tödliche Umarmung zu schützen. Der Tyrann würde weit wirkungsvoller von den Gegnern, die er selbst gewählt hatte, in der Arena erniedrigt oder getötet werden. Trotzdem wollte der Cimmerier ihn warnen ...
    Doch in diesem Moment trafen die beiden Schiffe aufeinander. Holz knirschte und splitterte. Ein heftiger Ruck. Schreie. Dann bohrte sich der mächtige Rammsporn in den Rumpf des Piratenschiffs, dicht hinter der Kombüse. Er riß jedoch kein sauberes Loch, sondern in flachem Winkel die ganze Seite bis zum Kiel hinab auf.
    Sofort strömte Wasser ins Piratenschiff. Es blieb auf dem Rammsporn hängen und zog dessen Bug ebenfalls ins Wasser. Der Aufprall hatte Offiziere und Gladiatoren auf die Knie geworfen. Auch die Ruderer waren von den Bänken geschleudert worden. Dann schossen die Bogenschützen in den Türmen Pfeile auf die Piraten und töteten mehrere Ruderer, verfehlten jedoch die beiden Aufseher. Conan sah die Gesichter der untersetzten, unrasierten Kerle, als sie nach achtern liefen, um Deckung zu suchen. Ihre Mienen spiegelten keine Angst wider, sondern geheimen Triumph.
    Im Augenblick des Aufpralls hielten die Zuschauer gebannt den Atem an und sahen schweigend zu, wie sich der mächtige Rammsporn ins Schiff der Piraten bohrte, wie er durch die Bankreihen der Ruderer glitt und die hilflosen Männer zerquetschte. Als die Gischt über den Bug des Flaggschiffs sprühte, glich sie blutigem Schaum. Auch aus der aufgerissenen Seite des Piratenschiffs quollen blutrote Wirbel in die hellen Fluten des Circus Imperius.
    Als die Menge Blut sah, brach riesiger Jubel im Stadion aus. Die Zuschauer stampften und schrien vor Begeisterung. Es war die uralte Faszination frisch vergossenen Blutes.
    Selbst einen hartgesottenen Veteranen wie Conan widerte der Lärm an. Er erhob sich auf dem Vorderdeck des Flaggschiffs aus dem Durcheinander von Tauen und Männern. Am angsteinflößendsten bei diesem alptraumhaften Geschrei war aber die Tatsache, daß es nicht schwächer wurde. Jetzt mischte sich noch ein tieferes und stärkeres Grollen in die Schreie. Conan stemmte sich gegen einen Turm und blickte zu den Rängen hinauf. Jetzt verstand er.
    Die neuen Anbauten im gigantischen Stadion hatten das wilde Stampfen der Menge nicht ausgehalten. Auf der Westseite, die an der Straße lag, lehnte sich ein großer Steinbalkon mit dem Ächzen einer Steinlawine zur Seite. Die Zuschauer waren entsetzt aufgesprungen und wollten fliehen. Dabei kämpften sie erbittert miteinander und verkeilten sich. Und dann stürzte der Balkon mit lautem Krachen ein.
    Das Donnern der fallenden Steine vermischte sich mit den Schreien aus allen Teilen des Stadions – am meisten schrien natürlich diejenigen, die unter den schweren Steinen begraben waren. Die Stimmen wurden zu einem markerschütternden Schrei, der sich an den seichten Wellen der Arena brach und dann zum Himmel emporstieg.
    Inmitten des ohrenbetäubenden Lärms gab auch die Basis, auf der der Balkon errichtet worden war, nach und stürzte in einer riesigen Lawine in den künstlichen See. Es entstand ein mächtige Woge, die über den im Kampf verkeilten Schiffen in der Mitte der Arena zusammenschlug.

K APITEL 14
     
    Kampf ums Überleben
     
     
    Vor dem Circus Imperius hatte die Menge, die nicht mehr Einlaß zum Spektakel gefunden hatte, auf den umliegenden Straßen eine festliche Stimmung verbreitet. In losen Gruppen stand man beisammen und stellte Spekulationen über die Ereignisse an, die innerhalb des Stadions, hinter den hohen Mauern, stattfanden. Dabei plauderten die Menschen fröhlich, aßen Obst und Gebäck, das sie bei den fliegenden Händlern kauften, und verfolgten eifrig alle Beifallsbezeugungen und Rufe im Circus Imperius. Vorrangig ging es ihnen um die Gewinnaussichten ihrer Wetten. Begierig lauschten sie auf die lautstarken Berichte der Melder oben auf dem Mauerkranz des Stadions und in den vollgestopften Eingängen. »Jetzt geht Commodorus an Bord seines Flaggschiffs«, lautete eine Meldung. »Die kaiserliche Flotte hat die Fahrt aufgenommen. Jetzt greift das vorderste Piratenschiff die Galeere unseres Tyrannen an.«
    Nicht lange nach dieser letzten Meldung hörte man draußen den tosenden Beifall. Allerdings war er durch die dicken Mauern seltsam gedämpft und verfremdet. Dann jedoch
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