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Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Titel: Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator
Autoren: Leonard Carpenter
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Cimmerier. »Gib mir deine Hand und hilf mir hinauf.«
    »Commodorus! Ich dachte, Ihr wärt über Bord gespült worden!«
    Conan schaute nach unten. Er war verblüfft, den corinthischen Abenteurer so dicht hinter sich zu sehen. Commodorus kletterte am selben Tauwerk nach oben wie er. Der Tyrann sah unverletzt aus – aber naß. Seine kurze Tunika hing lose an ihm herunter. Conan mußte ihn auf das Geländer heraufziehen. Der Tyrann streckte ihm bittend eine Hand entgegen.
    »Stimmt, ich wurde von der riesigen Woge ins Wasser geschleudert. Aber die Götter der See scheinen mich zu lieben, denn eine andere Welle spülte mich wieder an Bord.«
    Conan nickte. Allerdings bezweifelte er insgeheim, daß irgendein Meeresgott Commodorus jemals geliebt haben sollte. Seiner Meinung nach hätte jedes Meer ihn zurück in die Welt der Menschen gespuckt.
    Der Cimmerier blickte am Tyrannen vorbei nach unten, da sich inmitten der Toten auf dem Wrack etwas bewegte. Ein vertrautes Gesicht unter kahlgeschorenem Schädel schaute zu den beiden Männern herauf. Dann befreite sich Xothar von den Tauen und der Bohle, die auf ihm lag. Er hatte zwar die Perücke verloren, war aber immer noch im Spiel.
    »Kommt herauf, Commodorus. Das Wrack kann jeden Moment ganz auseinanderbrechen.« Conan sah, daß das Wasser des künstlichen Sees jetzt schneller durch die Bresche abfloß, wodurch sich der Wasserspiegel in der Arena schneller senkte – und damit auch das Wrack des Flaggschiffs. Er beugte sich hinab und zog seinen Auftraggeber auf die Brüstung. Dort hielt er Commodorus mit seinem kräftigen Arm fest, damit dieser nicht in die schiebende Menge stürzte, die blindlings floh.
    »Hier entlang, folgt mir.«
    Der Cimmerier trat auf die oberste Rah des Mastes und schwang sich über die Köpfe der Menschenmassen hinweg zu einer Reihe von Stühlen mit hoher Lehne, die aus Stein gehauen waren. Diese Steine dienten ihm als Insel in einem brodelnden See von Menschen auf der Flucht. Er forderte Commodorus auf, es ihm gleichzutun. Der Tyrann war in bester körperlicher Verfassung und schaffte den Sprung ebenfalls mühelos. Mit Erleichterung sah Conan, wie hinter ihm der angebrochene Mast mit lautem Knirschen verschwand.
    »So, Tyrann«, sagte Conan, »da seht Ihr Eure Untertanen. Mit welchem Befehl könnt Ihr dieser Panik ein Ende bereiten?«
    »Was?« Commodorus blickte in offensichtlicher Hilflosigkeit auf die fliehenden Menschen und dann auf das einstürzende Amphitheater. »Was soll ich deiner Meinung nach tun? Den Zircus stützen, damit er nicht in sich zusammenfällt? Es sieht so aus, als würde alles im nächsten Moment einstürzen.«
    »Ihr habt Euch doch vor mir gebrüstet, wie sehr Euch das Volk liebt und achtet«, sagte der Cimmerier mit finsterer Miene. »Jetzt habt Ihr Gelegenheit, die Menschen zu beruhigen und an ihre Loyalität zu appellieren. Los!« befahl er ungeduldig. »Gibt es niemanden, dem Ihr einen Befehl zurufen könnt? Keinen Offizier, keinen von Eurer Garde?«
    Mit bedrücktem Gesicht schaute der Tyrann auf die Zuschauer, die nicht mehr in Panik drängten, sondern sich nur noch verzweifelt dahinschoben. Er beugte sich von seinem luftigen Standplatz hinab und packte einen reichen Bürger an der Schulter. Dieser starrte mit offenem Mund kurz zu ihm auf und schob sich wortlos weiter. »Nein, es ist aussichtslos«, erklärte Commodorus niedergeschlagen und schüttelte den Kopf. Dann schaute er den Cimmerier an. »Du bist der einzige, auf den sie hören. Sag mir, was soll geschehen?«
    Conan schnaubte verächtlich. Dann deutete er auf die Sitzbänke über ihnen. Sie lagen im Schatten eines Balkons, und dort saßen verhältnismäßig wenig Menschen. Wenn sie in einem Winkel unter dem jetzt tödlichen Balkon schräg nach oben kletterten und die verstopften Tunneleingänge vermieden, könnten sie es dorthin schaffen. »Hier hinauf«, sagte er zu Commodorus und begann zu klettern.
    »Wohin führst du uns?« fragte der Tyrann, alles andere als begeistert. »Das gesamte Amphitheater kann jeden Moment einstürzen, wenn man bedenkt, wie schlampig die stygischen Arbeiter beim Bau waren.«
    »Ich glaube, das Bauwerk ist so brüchig, weil Ihr so viele Leichen darin verborgen habt«, widersprach Conan. »Aber der einzige Weg, um zu entkommen, führt über die Dächer.« Er hatte keine Ahnung, ob es tatsächlich möglich wäre, aber er wollte zu Sathilda, die jetzt irgendwo in der Nähe des Mauerkranzes des Stadions war.
    »Ich verstehe«, sagte
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