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Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Titel: Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator
Autoren: Leonard Carpenter
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Himmel aufstiegen. Der Grund für all das war offensichtlich: Jegliche Ordnung fehlte. Der aus dem Zircus fliehende Mob war Amok gelaufen. Überall in der Stadt kam es zu Plünderei und Aufruhr. Die meisten von Luxurs Aristokraten und Beamten waren im Stadion gefangen oder zerquetscht worden. Die wenigen Überlebenden vermochten nie und nimmer den Mob der Armen in Schach zu halten, der sich keine Eintrittskarte zum Todesschauspiel hatte leisten können.
    Der Cimmerier blickte hinab. Plünderer liefen über die Terrasse einer Prunkvilla und schleiften Säcke mit Beute hinterher. Er glaubte, den Anführer zu erkennen. Es war einer der langbärtigen Gefangenen, die in der Arena geopfert werden sollten. Conan vermutete, daß die Piraten nicht lange brauchen würden, um die Ketten zu zerreißen, sobald sie der Arena lebend entkommen wären. Auch jeder Gladiator würde schnell zu einem gerissenen Dieb werden. Die wenigen Soldaten der Stadtwache, die sich außerhalb des Zircus befanden, waren den plündernden Horden gegenüber hilflos, die jetzt die Straßen beherrschten.
    »Alles weg ... alles weg«, sagte Commodorus mit matter Stimme hinter Conan. »Wie ich dir sagte, war die Arena das Herz meiner Herrschaft. Und das ist jetzt durchbohrt.« Er zeigte nach unten auf den eingestürzten Abschnitt des Amphitheaters, durch den das Wasser mit der unsichtbaren Strömung floß. Verzweifelte Besucher des Zircus stürzten sich hinein, um der Hölle des Stadions zu entfliehen.
    Der Cimmerier löste sich aus Sathildas Umarmung. »Ihr könnt immer noch alles wieder aufbauen, wenn Ihr die Herrschaft nochmals übernehmt«, sagte er. »Zweifellos sind jetzt viele Eurer Rivalen tot.«
    »Vielleicht sollte man diese als Glückliche preisen«, sagte Commodorus niedergeschlagen. »Selbst wenn ich überlebe, könnte ich niemals die Erniedrigung von alledem ertragen.« Er zeigte auf den zerstörten Circus Imperius.
    »Wie auch immer, müssen wir jetzt vor allem das Stadion verlassen«, erklärte Conan. Er ging auf dem Mauerkranz bis zum Dach der höchsten Villa – welche zufällig die von Commodorus war.
    Nur eine schmale Straße trennte den Dachgarten mit den herrlichen Mosaiken, wo Conan und Sathilda vor kurzem noch so großzügig bewirtet worden waren, von der Mauer des Stadions. Die Weinlauben boten ein verführerisches Ziel. Es hatten auch bereits etliche den Sprung gewagt, doch nicht geschafft, wie die Leichen auf den Pflastersteinen der Straße zeigten. Aber vielleicht waren sie auch in den Fluten ertrunken oder von der Menge zertrampelt worden. Falls jemand den Sprung geschafft hatte, war er inzwischen längst in die Villa gelaufen. Conan betrachtete Tiefe und Weite genau.
    Neue Beben im Mauerwerk unter den Füßen trieben seine Überlegungen an. Links von ihm gellten verzweifelte Schreie durchs Amphitheater. Neue Staubwolken erhoben sich, als weitere Teile des unterspülten Stadions einstürzten. Wieder verloren Hunderte dabei ihr Leben. Auch Conan und seine Begleiter schwebten jetzt in Lebensgefahr.
    »Wenn wir den Sprung versuchen wollen, müssen wir es bald tun.« Er stellte sich neben den Fahnenmast, an dem dicht unterhalb des Mauerkranzes eine farbenprächtige Flagge über die Straße flatterte.
    »Was meinst du, Sathilda?«
    Die Akrobatin trat mit der aufgeregten Tigerin an seine Seite. »Wenn wir drei einen ordentlichen Anlauf nehmen, könnten wir es schaffen. Aber ich glaube nicht ...«
    Ein gewaltiger Donner und laute Schreie unterbrachen sie. Der östliche Teil des Balkons, unter dem sie heraufgeklettert waren, war eingestürzt und hatte die Menschen unter sich begraben. Es waren auch die in der Nähe liegenden Sitzreihen eingestürzt.
    Jetzt standen der Cimmerier, seine Geliebte, Commodorus und die Tigerin auf dem Grat einer schwankenden, ständig kleiner werdenden Insel.
    »Qwamba, Platz!«
    Die schwarze Raubkatze verfügte über schärfere Sinnesorgane als die Menschen. Sie witterte die Gefahr und war äußerst unruhig. Sie streckte den Kopf über den Mauerrand und spähte nach unten. Sathilda hielt sie am Halsband und erteilte ihr mit harschem Ton Befehle. Sie hatte Mühe, die Tigerin zu beschwichtigen.
    »Halt sie nicht zu fest«, warnte Conan. »Falls sie plötzlich losspringt, könnte sie dich mit in den Tod reißen.«
    Doch Sathilda hörte nicht auf den Cimmerier. Kaum hatte er ausgesprochen, setzte die Tigerin zum Sprung an. Sathilda schwang blitzschnell ein Bein über den glänzend schwarzen Rücken der Raubkatze
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