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Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Titel: Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator
Autoren: Leonard Carpenter
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Commodorus. »Ich schätze, das Wagnis ist nicht größer als alles andere.« Er machte eine kurze Pause. »Aber, bei Mitra«, fuhr er fort, »diese Kletterei geht ganz schön in die Beine.«
    Bei jeder Reihe blieb er weiter zurück, auch der Cimmerier mußte den Kletterwinkel verändern, da die riesigen Stufen den Oberschenkeln viel Kraft entzogen und die Knie weich machten. Conan hielt einen Augenblick lang inne und wechselte zu einem Aufstieg nach rechts, dann jedoch gleich wieder nach links, da er nicht in die Nähe der Menschenmasse geraten wollte, die sich vor dem Eingang des Tunnels drängte. Aus dem Tunnel drangen schreckliche Schreie und grauenvolle Flüche.
    Als sie tiefer in den Schatten des schiefen Balkons kletterten, sahen sie noch deutlicher, in welch gefährlicher Lage das gesamte Amphitheater war. Sie mußten über gefallene Steine steigen, und ständig rieselte Mörtel auf ihre Köpfe. Und in dieser Höhe spürten sie, wie die Steinstufen unter ihren Füßen bebten und sich aufgrund unsichtbarer Störungen verschoben.
    »Das kommt daher, daß Wasser in die Grundfesten des Zircus eingedrungen ist«, erklärte Commodorus keuchend, als er neben dem Cimmerier stand, der auf ihn gewartet hatte. »Die Arena hätte halten müssen. Sie war solide gebaut. Aber diese Schockwellen haben zu Rissen im Mauerwerk geführt. Während wir jetzt sprechen, weicht das ausfließende Wasser wahrscheinlich den Boden unter allem auf.«
    Conan nickte mit finsterer Miene und trieb zur Eile an. Er spürte immer deutlicher die tödliche Gefahr über ihren Köpfen. Endlich war das Ende des Balkons erreicht, und sie standen im grellen Sonnenlicht. Sie hatten ungefähr zwei Drittel des Wegs zum oberen Rand des Stadions geschafft. Hier oben hasteten weniger Flüchtige dahin, da die meisten den leichteren Weg nach unten gewählt hatten. Conan sah Sathilda und ihre Tigerin geschmeidig auf dem Mauerkranz dahinlaufen. Jetzt drehte sie sich um und sah ihn. Sofort sprang sie eine Stufe nach unten. Doch der Cimmerier winkte ab. Sie sollte bleiben, wo sie war.
    »Aha, mein tapferer Leibwächter«, sagte der Tyrann. »Unsere Flucht führt auch zu einem Stelldichein! Doch ist mir das durchaus recht«, fügte er lachend hinzu. »Ich kann mir keinen besseren Beschützer vorstellen als eure Tigerin ... dich kühnen Cimmerier eingeschlossen.«
    Die Männer setzten den mühsamen Aufstieg fort. Beide waren beinahe am Ende ihrer Kräfte, als sie sich endlich der Nordkurve des Stadions näherten. Hier oben, hoch über den Trümmern des eingestürzten Balkons, lagen Tote, die von den Steinen erschlagen oder zertrampelt worden waren. Einige wenige Überlebende, die vor Angst anscheinend den Verstand verloren hatten, preßten sich gegen die Mauer, um so weit wie möglich vom Grauen unter ihnen entfernt zu sein. Dort unten herrschte unsägliches Chaos: Überall lagen verstümmelte Leichen, Mauertrümmer, und das blutrote Wasser umspülte die immer noch an den Ausgängen erbittert kämpfenden Menschen.
    In der Arena bot sich ein ebenso furchtbares Bild: im Wasser der Arena gestrandete und zerstörte Schiffe, umhertreibende Leichen, gierige Haie und Krokodile. Die blutigen Fluten strömten durch einen unsichtbaren Spalt hinaus. Dieses Grauen spiegelte sich auch auf den Gesichtern der Überlebenden, die Conan beim Aufstieg traf. Mit leeren Augen starrten sie auf den tödlichen Strudel, zu dem der einst so prächtige Circus Imperius geworden war.
    Endlich hatten der Cimmerier und der Tyrann den Mauerkranz erreicht, wo die besorgte Frau mit der nachtschwarzen Tigerin auf sie warteten. Im nächsten Augenblick lag Sathilda in Conans Armen.
    Der Cimmerier war erschöpft und atemlos. Doch vermochte er sich nicht über das Wiedersehen mit der Geliebten zu freuen, als er einen Blick in die Tiefe tat, denn auch auf den Straßen regierte schierer Wahnsinn.
    Die überfluteten Wege vor dem Stadion waren verstopft von Schlamm, Treibgut und Leichen. Sie glichen schlammigen, reißenden Flüssen, die sich eine Bahn vorbei an Ruinen von unterspülten, halb eingestürzten Gebäuden gesucht hatten. Auch die Gärten und Höfe der Reichen und Vornehmen waren verwüstet. Jetzt krochen halbnackte Überlebende umher, die sich vor den Haien und Krokodilen in Sicherheit bringen wollten. Eigentlich hatte der Cimmerier mit diesem Anblick gerechnet.
    Nicht jedoch mit dem Chaos in der Stadt darunter ... Gellende Schreie, Klirren von Glas, Brechen von Holz ... und Feuersäulen, die zum
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