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Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Titel: Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer
Autoren: Roland Green
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dann sogar: »Livia von Damaos!«
     
    Conan hätte mit seiner Truppe die Burg ungefähr gleichzeitig mit dem Kleineren Beobachter erreicht, wenn es nicht zu einem unglücklichen Zwischenfall gekommen wäre.
    Als sie etwa eine Viertelmeile hinter Akimos' Männern dahinmarschierten, stießen sie mit einer Schar Dorfbewohner zusammen, die dasselbe Ziel hatten. Jeder hielt den anderen für Akimos' Verstärkung. Beide Gruppen warfen sich zu Boden und gingen in Deckung. Dann gaben die Führer Anweisungen für Angriff und Verteidigung.
    Erst nachdem man so kostbare Zeit vertan hatte, erkannte Conan die Bauern, und einige von ihnen erkannten das Abzeichen der Damaos. Sogleich marschierten alle vereint weiter, aber sie waren noch auf dem Berg, als der Kleinere Beobachter weiter oben schon zuschlug.
    Trotz des Unheils, das der Kleinere Beobachter in der Burg anrichtete, war er für Conan und die Dorfbewohner ein Segen der Götter. Akimos und seine Leute waren so verwirrt, weil sie nicht wußten, was in der Burg vorging, daß sie nicht nach hinten schauten. Conan konnte daher seine etwas über sechzig Mann starke Truppe in Angriffsstellung bringen, ehe Akimos merkte, daß er Gäste bekommen würde.
    Der Cimmerier gab das Signal zum Angriff. Der Berghang verwandelte sich sogleich in ein unübersichtliches nächtliches Schlachtfeld. Conan stürmte mit erhobenem Schwert durch dieses Chaos und hinterließ eine breite Blutspur. Seine Kriegsrufe machten seinen Männern Mut und raubte ihn den Feinden. In dieser Nacht wuchs er über sich hinaus und kämpfte wie zehn Cimmerier. Es war für Akimos' Männer keine Schande, daß sie vor ihm flohen und schrien, Dämonen würden sie verfolgen.
    Endlich erreichte Conan das Tor. Nun stand er einem echten Dämon gegenüber. Der Kleinere Beobachter donnerte auf ihn und seine Männer zu.
     
    Livia beobachtete durch eine Schießscharte, wie dem Kleineren Beobachter Beine und ein mit Dornen gespickter Kopf ohne Augen wuchsen. Er glich einer riesigen Schildkröte mit acht, zehn – nein, zwölf Beinen, keinen Schwanz. Der Panzer war glatt wie Glas, bis auf einige Brandnarben.
    Die Legenden hatten recht. Wenn man Feuer in die Substanz eines Beobachters warf, litt er. Und wenn man das Feuer tief genug hineinstieß, würde er vielleicht sterben, ehe er die Burg kahl gefressen hatte.
    Von allen Seiten warfen die Männer Feuerbrände auf den Beobachter. Rauch stieg bereits an vielen Stellen auf. Inzwischen waren Livia und alle in den Unterkünften für die Kranken halb taub, so laut schrie das Ungeheuer.
    Plötzlich verstummte es und verwandelte wiederum seine Gestalt. Livia wußte nicht, ob der Beobachter gleich wieder angreifen würde oder sich anderswo eine leichtere Beute gesucht hatte. Sie betete zu den Göttern, daß letzteres zuträfe. Dann sah sie, wie dem Beobachter noch drei Beinpaare wuchsen und er durch den Torweg hinauswatschelte. Dabei riß das Ungeheuer zu beiden Seiten Steine aus den Mauern. Doch die übermannshohen Quadern prallten an seinem Panzer ab wie Wasser an der Ente.
    Livia kroch von der Schießscharte weg und kümmerte sich wieder um die Verletzten. Sie legte Verbände an, strich Salbe auf und hielt die Hände der Menschen, die am Verstand, und nicht am Körper Schaden genommen hatten.
     
    Akimos feuerte seine Männer an, als sie zur Burg stürmten. Jetzt konnte ein Angriff gelingen, da die Verteidiger offenbar abgelenkt waren. Doch gleich darauf verfluchte er sie, weil sie in wilder Flucht zurückliefen.
    Die Flüche erstarben ihm auf den Lippen, als er sah, wovor sie flohen. Er stellte sich ihnen dennoch in den Weg, schwang sein Schwert und rief:
    »Kämpft, Männer, kämpft! Für die Ehre des Hauses Peram! Für den Sieg über die verfluchten ...«
    Seine weiteren Worte gingen unter den Flüchen der Fliehenden unter. Ein Mann fluchte nicht nur, sondern versetzte gleichzeitig Lord Akimos einen Streich mit dem Kurzschwert. Der Hieb war übereilt und schlampig ausgeführt, doch der Zufall wollte es, daß er Lord Akimos' Hals traf.
    Blut spritzte heraus und floß ihm über Schulter und Brust. Akimos spürte, wie seine Kräfte schwächer wurden, je stärker das Blut herausschoß. Er mußte sich setzen und aufhören zu schreien, bis er neue Kräfte gesammelt hatte.
    Akimos lag auf dem Rücken, war aber noch nicht völlig verblutet, als der Kleinere Beobachter des Wegs kam und ihn verschlang.
     
    Conans Männer hielten die Stellung, als der Beobachter den Berg herab auf sie
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