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Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Titel: Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer
Autoren: Roland Green
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gewesen. Das Haus Damaos und das Haus Lokhri hatten beide eine offene Hand gezeigt, ebenso die Archonten (allerdings ging ihre Großzügigkeit auf Kosten von Lord Akimos' Erben.)
    »Ich hoffe, daß dich das nicht daran hindert, das Silber zu nehmen, das ich für dich aufbewahrt habe, seit wir die Truppe aufgelöst haben. Du bist der letzte Mann, dem ich noch etwas schulde.«
    »Nein, nein«, wehrte Talouf ab. »Ich möchte ein bißchen auf die hohe Kante legen. Bei meinem Sold würde das sehr lange dauern. Ich habe ein Auge auf eine Weinhändlertochter geworfen ...«
    »Wirklich auf sie oder auf die Fässer des Vaters?«
    »Sie hat eine Figur wie ein Faß, das muß ich zugeben, aber sie ist eins von zwölf Kindern und eine Köchin, die selbst die Götter nicht verschmähen würden. Wenn du wieder einmal vorbeikommst, findest du mich bestimmt fett und väterlich vor. Ich bin in ein Alter gekommen, wo das viel für sich hat, ehrlich.«
    »Für mich ist das nichts«, sagte Conan. »Ich wollte mir Messantia einmal ansehen, aber danach will ich weiter.«
    Talouf schwieg, bis die Dienerin den Wein gebracht hatte und wieder außer Hörweite war. Dann flüsterte er: »Dann mach schleunigst, daß du wegkommst! Du bist nicht ohne Feinde, auch wenn du ihr Blut in Notwehr vergossen hast ...«
    »Ich weiß, ich weiß. Die Gesetze von Argos würden auf mich fallen wie die Fladen aus einem Riesenbullen. Man würde mich wieder ins Haus von Charof stecken. Ich werde vorsichtig sein, Talouf. Das schwöre ich.«
    »Hauptmann, du hast keine vorsichtigen Knochen im Leib! Hast du je daran gedacht, auch bei den Wächtern einzutreten?«
    »Ja, weißt du denn nicht, daß ich die ganze Zeit, die ich in Argos bin, Hauptmann bei den Wächtern war?«
    Talouf trank einen Schluck und musterte den Cimmerier mißtrauisch. »Ein Wächter?«
    »Es scheint, daß sie das Gesetz gegen mich wegen etwas bemühen müßten, das wir getan haben, wenn ich kein Wächter wäre. Da haben sie geschrieben, daß ich Hauptmann der Wächter in geheimer Mission gewesen bin. Weil ich aber meine Kompetenzen überschritten habe, hat man mich entlassen und für immer von den Wächtern ausgeschlossen.«
    Talouf wollte auf den Boden spucken, erinnerte sich dann an den tadelnden Blick der Schankmaid und spuckte statt dessen in einen leeren Weinbecher. Er schüttelte den Kopf. »Die Gesetze von Argos!«
    »Bist du sicher, daß du unter diesen Gesetzen leben und andere dazu zwingen willst, ihnen zu gehorchen?« fragte Conan.
    »Es ist besser als ein kaltes Bett und die kümmerliche Verpflegung bei den Söldnern oder ein kurzes Leben als Dieb«, erklärte Talouf. »Aber wenn du als Söldner weitermachen willst, gebe ich dir die Namen von zwanzig Männern, die dir mit Freuden folgen würden.«
    Der Gedanke war verführerisch. Argos und Aquilonien brauchten immer noch keine Söldner, aber Shem und Koth nahmen sie mit Kußhand auf. Sie fürchteten nämlich, daß Moranthes II versuchen könnte, seinen wackligen Thron durch einen Krieg im Ausland zu festigen, und dann wären sie die ersten, die in Frage kämen.
    Aber das war auch sinnlos. »Ich würde mehr Silber brauchen, als ich besitze. Und mehr bekommen wir nicht von den Leuten, die wir gerettet haben. Nein, das ist undenkbar. Aber Livia und Harphos haben gelernt, daß mehr dazu gehört, um das Haus Lokhri in Ordnung zu bringen, als Reza mit einem Knüppel hinzuschicken. Sie brauchen ihr ganzes Silber für sich und dazu alles, was sie den Archonten abschwätzen können.«
    Talouf wollte gerade ein paar offene Worte über liebeskranke argossische Lords machen, als die Frau aus Conans Kammer zu ihnen trat und dem Cimmerier einen seidenen Beutel mit einem roten Band reichte. Talouf wog ihn vorsichtig in der Hand, lächelte bei dem Gewicht und starrte dann die Frau an.
    »Shilka!«
    »In der Tat, Feldwebel ... Talouf?«
    »Der nämliche. Wie kommst du denn nach Messantia?«
    »Mit meiner Schwester, als sie bei Lady Livia ihren Dienst angetreten hat. Ich dachte, ich sollte mir die Stadt ansehen, ehe ich zurück nach Hause gehe. Und dann habe ich einen Mann getroffen, der den gleichen Gedanken hatte.«
    »Also, ich möchte mich mit euch nicht streiten«, sagte Talouf und hob den Becher. »Aber, Hauptmann, vergiß nicht: In Argos gibt es zu viele Leute, die von dir nur deinen Rücken sehen wollen, wenn du an Bord eines auslaufenden Schiffs gehst.«
    »Ich werde daran denken, Talouf«, sagte Conan und schenkte Shilka einen Becher voll.
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