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Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Titel: Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer
Autoren: Roland Green
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zumarschierte. Die Bauern hatten eine weniger gute Führung oder wußten nicht, wie sie die Beobachter bekämpfen konnten. Sie ergriffen schreiend in Panik die Flucht.
    Von den wenigen Männern, die von Akimos' Truppe noch übrig waren, folgten die meisten den Dorfbewohnern. Kaum einer hatte mehr Lust zu kämpfen. Sie wollten nur so viele Meilen wie möglich zwischen sich und das Ungeheuer bringen.
    Eine Handvoll beherzter Diener aus dem Haus Peram setzte sich jedoch gegen Conans Männer zur Wehr. Es kamen allerdings drei Gegner auf jeden von ihnen. Noch ehe der Kleinere Beobachter Akimos verzehrt hatte, waren sie tot, gefangen oder geflohen.
    »Conan, wir müssen Männer in die Burg schicken und Livia holen!« rief Harphos.
    »Wie sollen wir sie um das da herumschicken?« fragte Conan mürrisch und zeigte auf den Beobachter. Dieser hatte inzwischen drei Köpfe, allerdings mit kleinen zahnlosen Mäulern, aber riesigen roten Augen. Das Ungeheuer rührte sich im Augenblick – anscheinend zufrieden – nicht von der Stelle. Aber Conan konnte sich vorstellen, was es tun würde, wenn die nächste Beute in seine Nähe kam.
    »Wir können Livia nicht da drin lassen!« schrie Harphos.
    »Können wir nicht, stimmt! Aber sie kann ihre Leute und die Verwundeten nicht in der Burg zurücklassen«, erklärte Conan wütend. »Bei ihr gibt es nur alles oder nichts. Eine solche Führerin ist sie nun einmal. Und da es nicht alles sein kann, bis wir das Ungeheuer getötet haben ...«
    »Conan, ich gehe allein, wenn ...«
    Conan packte Harphos an den Schultern. Der junge Mann wand sich wie ein Fisch am Haken, konnte sich jedoch nicht befreien.
    »Du gehst nirgendwohin! Wenn du den Weg hinaufgehst und gefressen wirst, wird Reza mich umbringen, wenn Livia es nicht tut. Bleibst du nun, oder muß ich dich fesseln?«
    Harphos seufzte. »Conan, es gibt Momente, da glaube ich, daß du meine Braut besser verstehst als ich.«
    »Frauen sind nun einmal so. Ich kenne ähnliche Situationen«, sagte Conan. »Aber ich kenne weniger die Frau als die militärische Führerin.«
    Er schlug Harphos freundschaftlich auf die Schulter. »So, und jetzt müssen wir uns um Feuer kümmern. Wenn ein schöner großer Scheiterhaufen lichterloh brennt, geht dieser Beobachter ebenso zugrunde wie sein Vorgänger.«
    Harphos nickte und rief Männer zusammen. Talouf stellte sich neben den Cimmerier, als der junge Lord fortging.
    »Wie lange wird das Biest auf uns warten, Hauptmann?« fragte der Feldwebel.
    »Das wissen nur die Götter, und mit denen habe ich in letzter Zeit nicht geredet«, antwortete Conan. »Wenn es die Burg leer gefressen hat, läßt es sich vielleicht etwas Zeit, so wie ein Löwe, der satt ist.«
    Der Cimmerier erzählte Talouf nicht, daß er gehört hatte, daß ein Beobachter sich in zwei Teile spalten würde, wenn er gesättigt war, und daß jeder neue Beobachter ebenso mächtig war wie der alte. Das war der Grund, warum er niemand an dem Beobachter vorbei zur Burg schleichen ließ. Wenn niemand zwischen dem Beobachter und dem offenen Land stand und er sich dann teilte, würden zwei Beobachter das Land verwüsten und alles verschlingen, was ihnen in den Weg kam.
    Conan hatte nicht Hauptmann Khadjar gebraucht, um eine wichtige Lektion über den Krieg zu lernen: Wenn du den Feind vor dir hast, mußt du ihn dort bekämpfen, wo du kannst! Du darfst dich nicht auf deinen Arsch setzen und warten, bis er flieht und ihn dann verfolgen, wie ein alter Jagdhund ein junges Kaninchen!
    Conan und Talouf ließen den Beobachter nicht aus den Augen. Plötzlich sah Conan eine dunkle Gestalt über den Abhang herabkommen. Der Mond stand jetzt am Himmel und gab genügend Licht, so daß der Cimmerier sehen konnte, daß die Gestalt klein und dünn war und scharfe Züge trug.
    Skiron? Kam der Zauberer, um den Beobachter von einem hirnlosen Ungeheuer in eine Waffe zu verwandeln? Der Cimmerier beobachtete den Abstieg des kleinen Manns und maß die Entfernung mit den Augen. Er konnte – ja, bestimmt sogar – den Zauberer erreichen und töten, aber er würde niemals am Beobachter vorbeikommen.
    Nun, für jeden Mann kam einmal die Zeit – früher oder später. Meistens früher, wenn er dank seines Schwerts und seines Verstands noch lebte. Für den Cimmerier war diese Erkenntnis keine Überraschung. Er hatte sein Bestes gegeben, und wenn Crom das Beste nicht für gut genug befand, ging das nur Crom etwas an.
    Conan schlich vorwärts. Nach zehn Schritten rief Talouf ihn von
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