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Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Titel: Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer
Autoren: Roland Green
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Skiron auseinanderrissen. Zweifellos würde sich das Ungeheuer als nächstes auf ihn stürzen. Der Zauberer war nicht mehr als eine Krume, und nachdem der Zauber gebrochen war, würde der Beobachter so schnell sein, daß selbst ein Cimmerier ihm nicht entkommen konnte.
    Wenigstens hatte er Skirons Leben beendet und damit – so hoffte er – die Gefahr verringert, daß es mehr als einen Beobachter geben würde. Wenn seine Männer mit Feuer und Stahl heraufkämen, würden sie es leichter haben ... und manche dürften wohl überleben und Livia berichten ...
    Der Beobachter zitterte. Der Spalt auf dem Rücken erstreckte sich jetzt von den Köpfen bis zu den Schwänzen. Rauch quoll hervor, der so dick und so stinkend war, daß Conan sofort Nase und Mund bedeckte.
    Der Rauch war schwer, wie Meernebel. Es senkte sich auf den Beobachter und über den Cimmerier. Conan lief es kalt über den Rücken, als die stinkenden grauen Greifarme seine Haut berührten.
    Aber im Rauch war keine Magie, nur ein ekelhafter Gestank, schlimmer noch als der beim ersten Beobachter. Er wollte sehen, was mit dem Beobachter hinter dem Rauchschleier geschah. Aber ebensogut hätte er versuchen können, durch eine Ziegelwand zu schauen.
    Dann kam ein Geräusch, als hätte jemand das gesamte faulige Obst in Argos gleichzeitig auf einen Steinboden geschleudert. Blaues Licht blendete Conan. Es drang durch den Rauch, blendete ihn aber trotzdem. Er preßte das Gesicht gegen den Felsen, als der stinkende Sturm über ihn hinwegbrauste und gegen seine Haut Kiesel und unaussprechliche Teile des Beobachters schleuderte.
    Endlich verging das grelle blaue Licht. Conan öffnete die Augen, wischte sich den Schmutz vom Gesicht und riß die Augen auf. Wo der Beobachter gestanden hatte, war jetzt ein tiefes Loch mit rauchendem blauen Glas, von schwarzem Fels eingesäumt. Verkohlte Hautfetzen des Ungeheuers lagen überall verstreut.
    Conan war nicht sicher, ob Akimos den Beobachter vergiftet hatte. Auf alle Fälle hatte es der Zauberer getan, der ihn aus dem langen Schlaf geweckt hatte. Skiron samt Zauber zu fressen, war für den Beobachter zu viel gewesen.
    Langsam ging Conan an dem Loch vorbei. Es wäre wirklich Schwachsinn, jetzt in das Höllenloch zu fallen, nur weil er nicht auf den Weg achtete. Endlich konnte er wieder frei atmen.
    Als der Cimmerier den Weg erreichte, führte Harphos die Männer mit Fackeln und Feuerbränden hinauf, wo Talouf Wache hielt. Anfangs brachte keiner ein Wort über die Lippen. Sie starrten Conan an, als wäre er von den Toten wiederauferstanden.
    Harphos brach schließlich das Schweigen. »Conan, was im Namen von ...«
    »Er hat etwas gefressen, das zu scharf für ihn war«, erklärte der Cimmerier und lachte ungezwungen. »Nämlich unseren Freund Skiron.«
    »Gut«, sagte der Lokhri-Erbe. »Ich wäre böse, wenn meine Mutter immer noch unter seinem Zauber stehen würde. Aber es sieht so aus, als wirke er nur, solange Akimos am Leben war. Sie ist aufgewacht und behauptete sofort, er sei tot. Dann wunderte sie sich, was ich mit meinen Kräutern und Salben tat, und schlief gleich wieder ein.«
    »Den Göttern sei Dank für kleine Wunder«, sagte Conan.
    »Wir brauchen mehr als ein kleines Wunder, wenn sie aufwacht und wieder herrschen will«, sagte Harphos.
    »Nein, das brauchen wir nicht«, widersprach Conan. Er packte den jungen Mann an den Schultern. »Du mußt nur zwei Dinge tun: erstens, Livia um ihre Hand bitten. Zweitens, so ein Mann zu bleiben, wie du heute nacht warst.«
    »Auch bei meiner Mutter?«
    »Vor allem bei deiner Mutter.«
     
    Lady Doris war so höflich, fast bis zum nächsten Abend zu schlafen. Es konnte also viel erledigt werden, während sie schlief. Doch kurz nachdem sie aufgewacht war, ließ sie Conan, Harphos und Lady Livia in ihr Gemach kommen.
    Sie saß im Bett und trug ein Gewand, das aus den Tuniken toter Soldaten zusammengenäht war. Dennoch hatte sie viel von ihrer alten Stärke. Conan beobachtete, wie Harphos es vermied, seiner Mutter in die Augen zu schauen, während sie sich lang und breit darüber ausließ, was sie über ihn, Conan und Livia gehört hatte.
    »Die Männer haben offenbar nicht gedacht, daß ich zuhörte, denn sie haben wie die Gänse geschnattert und genauso blöd und ordinär. Ich muß mich daher fragen, mein Sohn: Hast du vor, die Reste zu heiraten, die der Cimmerier dir übriggelassen hat?« Nicht nur Doris' Verstand hatte die Strapazen überstanden, auch ihre Entschlossenheit, zu
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