Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 40 - Conan der Held

Conan-Saga 40 - Conan der Held

Titel: Conan-Saga 40 - Conan der Held
Autoren: Leonard Carpenter
Vom Netzwerk:
Maultierkarren warfen, trat ihr Folterknecht ins Freie. Er war ein muskulöser Mann mit kupferfarbener Haut und dunklen Tätowierungen auf den Wangen und dem kahlgeschorenen Schädel. Conan wußte, daß der Mann Sool hieß und einer der Eunuchen des Kriegsherrn der Gegend, Phang Loon, war.
    Sool zerrte aus dem Schatten der Hütte einen schlanken Arm. Es folgte die schlanke Gestalt der Frau Sariya. Sie trug jetzt ein glattes Baumwollkleid, das man ihr gegeben hatte, um ihre Nacktheit zu verhüllen. Sool zerrte sie so erbarmungslos hinterher, daß sie stolperte und mit einem Knie in den Schmutz fiel. Beim Aufstehen stand sie im Gegenlicht. Als sie sich den Staub abbürstete, sah man ihre wohlgeformte Gestalt durch das dünne Kleid hindurch. Die Männer pfiffen anerkennend. Der Sklave Sool kümmerte sich nicht mehr um sie, sondern bedeutete ihr nur, den anderen Turanern zu folgen.
    Sariya schien sich ganz in der Gewalt zu haben. Anscheinend war sie nicht gefoltert worden. Conan hatte ihr dies auch zugesichert, da sie von vornehmer Abstammung war. Jetzt war Conan erleichtert, daß nach dem Verhör offenbar keiner der hohen Offiziere größeres Interesse für sie hatte. Er ging schnell vorwärts und rief: »Sariya! Komm, Mädchen, ich sorge für dich.«
    Doch als sie die dunklen Augen zu ihm aufschlug, trat ein großer hagerer Soldat mit schweißgetränkter Lederweste und Hose dazwischen. Unter seinem schmutzigen Turban hingen schwarze Haarsträhnen hervor und umrahmten ein sonnengebräuntes, bösartiges Gesicht. Am Gürtel hing ein langer Krummdolch. Die Schlinge aus roter Schnur wies ihn als einen Einzeltöter des Elitekorps aus. Diese Männer wagten sich weit ins Feindesland hinein, um ihre Mission auszuführen.
    Conan kannte den Mann nicht, wohl aber den Ruf des Elitekorps. Er trat noch einen Schritt weiter vor. Der Soldat stellte sich zwischen ihn und Sariya. »Warum so eilig, Unteroffizier? Weißt du nicht, daß – mit Ausnahme des Königs und seiner hohen Berater – wir Roten Würger uns als erste die Frauen aussuchen dürfen?« Der Mann sprach mit vor Ironie triefender Stimme. Sein Gesicht war gefährlich ruhig, während er Conans Größe und Stärke abschätzte.
    »Ich warne dich, mein Freund.« Die Stimme des Cimmeriers war rauh, als er sich dem Herausforderer weiter näherte. »Ich habe diese Frau gestern gefangengenommen. Sie bleibt in meiner Obhut. Ich dulde keinerlei Einmischung.«
    »Soll das vielleicht ein Befehl sein, Nordling? Denk zweimal, ehe du ihn durchzusetzen versuchst. Mein Rang ist dem deinen gleich – und ich bin sehr viel mehr Mann als du.« Der hagere Meuchelmörder warf einen schnellen Blick auf die Zuschauer, die anerkennend lachten. »Du mußt dieser ungehobelte Fremde sein, von dem ich schon gehört habe – Hauptmann Murads neuester Unteroffizier. Wenn ja, kann ich dich nur warnen; denn deine Männer verachten dich! Man sagt, daß du Selbstmordkommandos ausführst, wenn dir irgend jemand den Befehl gibt. Lern beizeiten, wo dein Platz ist, sonst hältst du dich nicht lange in Venjipur.«
    Dann nahm der Würger Sariyas Schulter und streichelte sie vor Conans Augen. Sariya zuckte nicht zusammen. Die meisten Zuschauer lachten bei dieser offensichtlichen Herausforderung und freuten sich auf das bevorstehende Kräftemessen zwischen einem Barbaren und dem Elitesoldaten.
    »Mach dir wegen des Mädchens keine Sorgen, Cimmerier!« rief einer aus der Menge. »Im Laufe der Zeit gehört sie zu den Lagerhuren, dann kannst du sie auch mal haben.«
    Wieder brandete Gelächter auf. Da bewegte sich Conan blitzschnell. Der Wechsel von völliger Ruhe zu atemberaubender Schnelligkeit kam so überraschend, daß die meisten ihren Augen nicht trauten. Mit gezücktem Jatagan sprang er zwischen Sariya und den Soldaten. Er stieß die überraschte Frau beiseite. Dann starrten alle wie gebannt auf die gelbe Staubwolke. Wer war der Überlebende? Obwohl der Angriff so blitzschnell erfolgt war, war er nicht schnell genug gewesen.
    Conan befand sich kampfbereit in der Hocke. Die eine Hand hielt die Klinge, die andere blutete – aber es war nicht das Blut des Gegners. Dessen Krummdolch hatte dem Cimmerier die Wunde zugefügt.
    »Siehst du, Nordling, hier in den Tropen geht alles sehr schnell. Die Kobra schlägt schnell zu, doch der Mungo noch schneller! Hättest du geduldig abgewartet und von uns gelernt, hättest du vielleicht eines Tages auch diese Schnelligkeit erworben, falls du lange genug gelebt hättest.« Der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher