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Conan-Saga 40 - Conan der Held

Conan-Saga 40 - Conan der Held

Titel: Conan-Saga 40 - Conan der Held
Autoren: Leonard Carpenter
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nicht bin. Wir sind schließlich in Venjipur trotzdem auf dem Weg zum Sieg, oder?« Der König nickte dem Seher zu und ging zur Tür. »Wenn ich es für richtig halte, Ibn Uluthan einen Tadel auszusprechen, werde ich es tun. Inzwischen wird er – so hoffe ich –, seine Bemühungen fortsetzen und mit aller Kraft weiterarbeiten.«
    »Gewiß, Euer Herrlichkeit.« Der General verabschiedete sich mit betont kurzem Nicken vom Zauberer und folgte Yildiz und dem Wachoffizier zum Geheimgang. Azhar und Ibn Uluthan sahen ihnen nach. Ihre Rücken wurden von dem überirdischen Schein des Feuers beleuchtet. Der juwelenbesetzte Totenschädel lächelte strahlend.

K APITEL 3
     
    Fort Sikander
     
     
    Je höher die tropische Sonne stieg, desto heißer wurde es. Seit seiner Ankunft in Venjipur hatte Conan oft über den scharfen Kontrast zwischen dem fieberverseuchten warmen Dschungel und der trockenen, sengenden Hitze im Militärlager gestaunt. Hier hatten die Invasoren Bäume und Schlingpflanzen gerodet, um eine Palisade zu errichten. Die nackte Erde war von Furchen und tiefen Löchern durchzogen, wo vorher Wurzelstöcke gestanden hatten. Alles war von der Sonne wie gebacken, jedenfalls bis zum Nachmittag. Dann verwandelten die Regengüsse vom Golf von Tarqheba alles wieder in Schlamm.
    Gegen Mittag wurden sogar die vom Boden reflektierten Sonnenstrahlen unerträglich heiß. Conan trat unter die ausgefranste Leinwand des Messezelts, um ihnen zu entgehen. Soldaten und Marketenderinnen drängten sich im Innern. Er blieb nahe beim Eingang stehen, um das Lager der Stabsoffiziere im Auge zu behalten, das auf der gegenüberliegenden Seite des Hofs lag. Er lehnte am Zeltpfosten und genehmigte sich einen Schluck Kvass. Conan störte es nicht, daß das Gebräu schon den Geschmack seiner Feldflasche angenommen hatte.
    Juma trat zu ihm. Wie alle im Lager, war er schlecht gelaunt. »Captain Murad hat sich nicht gerade übermäßig bedankt, daß wir den Dämonentempel gestürmt haben. Conan, du warst zu ehrlich, weil du ihm erzählt hast, daß der alte Zauberer entkommen ist.« Der schwarze Soldat lächelte. »Wir hätten dem häßlichen Hwong den Kopf abschlagen und diesen ein Stück durch den Dschungel kicken sollen. Danach hätten wir ihn als Mojurnas Kopf ausgeben können und uns bestimmt eine Woche Sonderurlaub in der Hauptstadt verschafft.«
    Conan schüttelte den Kopf und legte Juma beschwichtigend die Hand auf die Schulter. »Nein, mein Freund, dieser alte Eidechsenspalter ist ein zu gefährlicher Feind, als daß mit ihm zu spaßen ist. Wenn unsere kommandierenden Offiziere glauben würden, er sei tot, würden sie schlaff und sorglos. Und wer muß dann die Suppe für schlampige Planung auslöffeln?« Conan leerte den Becher mit dem sauren Bier und verzog das Gesicht. »Bei allen Göttern der schneebedeckten Berge, Venjipur ist wirklich ein selten übler Ort! Ich habe mich für diesen Krieg gemeldet, weil es hieß, der Dienst im Süden sei leicht. Jetzt schätze ich mich glücklich, wenn ich den nächsten Tag überlebe.«
    »Ja, Conan, du hast wirklich recht! Weißt du noch, wie die Venji-Kampagne so aussah, als könne man dort schnell Karriere machen?« Juma lächelte wieder zynisch. »Aber hier sind alle Offiziere Adlige mit einer Adlernase und wurden schon für diesen Posten geboren.« Er fluchte. »Wenn sich keiner von ihnen einer Gefahr aussetzt, kommt es doch nie zu einer freien Position, oder? Ach was, mir wird ganz schlecht, wenn ich darüber nachdenke!« Der Kushite betrachtete mißmutig die Soldaten in der Nähe. Dann wandte er sich an einen, der alle anderen um einen Kopf überragte. »Was ist mit dir, Orvad? Wie bist du nach Fort Sikander gekommen?«
    Der angesprochene Soldat war ein Riese von einem Kerl und so groß, daß er mit dem Haarschopf an das schmutzige Zeltdach stieß. Auf einer Seite hingen die schwarzen Haarsträhnen unnatürlich dicht am Gesicht. Er hatte ein Ohr verloren – wahrscheinlich auf einem Schlachtfeld im Norden oder durch eine Messerstecherei. Niemand hatte je gewagt, ihn danach zu fragen. Seine restlichen Gesichtszüge waren auch schlimm zugerichtet und sehr grobschlächtig; trotzdem konnte man ihn als einen Turaner oder Hyrkanier identifizieren. Er sprach sehr langsam und runzelte dabei immer die Stirn. Jetzt blickte er Juma erst eine Zeitlang an, ehe er antwortete.
    »Ich habe einen Schankwirt in Sultanapur erschlagen«, erklärte er schließlich. »Der Kerl versuchte, mir ein Betäubungsmittel
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