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Conan-Saga 40 - Conan der Held

Conan-Saga 40 - Conan der Held

Titel: Conan-Saga 40 - Conan der Held
Autoren: Leonard Carpenter
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Sariya ...! Wieder ein übler Zauber von Mojurna ...«
    »Mojurna ist tot, Hauptmann«, unterbrach sie ihn kühl. »Als ihre Magie starb, konnte sie nicht lange weiterleben. Mojurna war eine Frau – wie du ja weißt.« Sie zeigte auf den Altar. Conan sah jetzt, daß er ein Scheiterhaufen war. In der Mitte lag aufgebahrt eine uralte Frau.
    »Und nun ist die Zeit gekommen«, fuhr Sariya fort, »daß ich ihren Platz einnehme ... die Rolle, für welche ich ausgebildet, ja, gezeugt wurde und ...«
    »Sariya! Als ich dich zum ersten Mal sah, wollte Mojurna dich töten!« unterbrach Conan sie jetzt. Er deutete wütend auf den Scheiterhaufen. »Oder dich lebendig einem unsterblichen Dämonen opfern. Diese bösartige alte Hexe ...«
    »Ja, das stimmt! Sie hätte unseren uralten Brauch verletzt.« Sariya sprach laut und deutlich. Ihre Worte waren nicht nur für den Cimmerier bestimmt. »Mojurna war eine strenge Priesterin mit starkem Willen. Sie konnte mitleidlos sein, wenn sie ihre Anhänger in der Schlacht befehligte. Vielleicht dachte sie, daß dieser Krieg nie enden werde oder daß ich zu schwach sei, um ihn zu gewinnen. Ich allerdings hege die Hoffnung, eines Tages Priesterin über ein Land zu sein, in welchem Friede herrscht.« Ihre strahlenden Mandelaugen glitten mit entrückter Abgeklärtheit über die Menge. »Sie versuchte, meine Jugend zu stehlen, um damit – und mit der Hilfe der Göttin Sigtona – ihr eigenes Leben zu verlängern. Auch wenn sie am Ende durch die schreckliche Last, die sie zu tragen hatte, zur Fanatikerin wurde und den Verstand verlor, muß ich ihr vergeben – denn sie war meine Mutter.«
    Conan stand wie vom Donner gerührt da. Die entsetzliche Enthüllung hatte ihn wie ein Hammerschlag getroffen. Juma trat zu ihm und legte ihm den Arm um die Schultern. Inzwischen sprach Sariya weiter.
    »Auch wenn ihre Methoden grausam waren, hat sie uns doch nahe an den Sieg geführt. Allerdings weiß niemand, was der morgige Tag bringt. Mein Weg war unauffälliger; aber auch ich hatte dabei stets das Wohl unseres Landes im Auge. Ich habe mich Mojurna widersetzt und meine Überzeugungen einer kleinen Schar Gläubiger vermittelt. Von allen Venji konnte nur ich allein ihrer Magie standhalten und die Abtrünnigen beschützen. In einer schlimmen Zeit suchte ich Schutz bei einem, der in der Schlacht unbesiegbar war – bei einem Mann, der zum Führer geboren wurde. Ich beriet ihn, heilte seine Wunden und gab ihm auch sonst Stärke.« Sie blickte Conan an. Zum ersten Mal hörte er jetzt etwas Wärme in ihrer Stimme. »Mit ihm gemeinsam lernte ich das Leben in einem Heim und die Liebe kennen, wie es sich für jede Priesterin geziemt. Aber diese Tage sind vorüber.«
    Nach ihren Worten herrschte tiefes Schweigen. Schließlich räusperte sich Conan und sagte laut: »Mojurnas Magie war stark genug für deine Ziele, Sariya – beinahe zu stark. Yildiz macht ein Friedensangebot.« Dann griff er zum Gürtel, nahm aber nicht das Schwert, sondern das Kästchen heraus, in welchem sich der königliche Erlaß befand. Diesen übergab er Sariya.
    »Eigentlich bin ich nicht überrascht«, erklärte die Priesterin. »Venji-Magie war immer schon stärker als der selbstgefällige Glaube Turans.« Sie nickte einem der Häuptlinge zu. Er trat vor und nahm das Kästchen. »Ich werde die Belagerung überall aufheben und deine Männer freilassen. Damit sind die Leiden gelindert, aber nicht beseitigt. Diejenigen Venjis, welcher eurer Sache gedient haben, müssen selbst entscheiden, ob sie mit euch gehen oder bleiben wollen, was allerdings gefährlich sein kann. Vielleicht haben wir dann endlich Frieden – wenn deine Soldaten dir gehorchen und Venjipur verlassen, um nie wieder zurückzukehren.«
    »Ein besserer Befehl könnte gar nicht kommen« – Conan blickte Sariya an – »jedenfalls für die meisten.« Dann suchte er ihre Augen. »Was mich betrifft – da bin ich immer noch nicht sicher, daß dies wirklich dein Wunsch ist.«
    »Keine Angst, Conan«, sagte sie und schaute ihn ruhig an. »Mein einziger Wunsch ist, von nun an meiner Bestimmung als Priesterin zu leben. Aber ich versichere dir, daß die Linie nach mir weitergehen wird.« Sie lehnte sich gegen die Stange und zeigte auf die besiegten Turaner. »Für dich und diese dort ist jetzt hier kein Platz mehr.«
    »Nun gut, Sariya. Leb wohl.« Er strich ihr über die Wange, dann übers Haar und zum letztenmal über die zarte bernsteinfarbene Haut. Dann ging er zum Tor, um seinen
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