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Conan-Saga 40 - Conan der Held

Conan-Saga 40 - Conan der Held

Titel: Conan-Saga 40 - Conan der Held
Autoren: Leonard Carpenter
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grenzenlose Begeisterung der Soldaten über den überraschenden Ausgang des Kampfes drohte die Aufmerksamkeit der höheren Offiziere auf sich zu lenken oder zu einer Schlägerei auszuarten, weil einige sich wegen der Wetten nicht einigen konnten. Conan schüttelte die Schmerzen ab und ging entschlossen zu Sariya hinüber. Er legte ihr den Arm um den Rücken und küßte sie auf den Mund. Damit erklärte er sie in aller Öffentlichkeit zu seinem Besitz. Pfiffe und Zurufe zeigten, daß alle seinen Anspruch zur Kenntnis genommen hatten. Conan warf noch einen trotzigen Blick in die Menge, dann führte er das Mädchen fort. Seine Freunde begleiteten ihn.
    »Sei von nun an übervorsichtig, Conan«, warnte Babrak leise. »Du bist mit den Roten Würgern noch lange nicht fertig. Sie töten jeden, der auch nur das minderwertigste Mitglied ihrer Organisation angegriffen hat.«
    »Ja, Conan.« Juma schüttelte mit gespielter Sorge den Kopf. »Mußtest du ihn wirklich in aller Öffentlichkeit umbringen? Ich fühle mich jetzt nicht mehr sicher, mit dir herumzulaufen.«
    Conan ging um die Baracke herum, wo die Menge sie nicht mehr sehen konnte. Dann schlug er einen schnelleren Schritt an. »Der Kampf war nötig, um Klarheit zu schaffen. Der Tod dieses Narren hat Sariyas Leben erkauft. Wenn jetzt einer ihr zu nahe treten will, weiß er, daß er es mit mir zu tun bekommt.« Sie erreichten das Innentor der Holzpalisade. »Wir können eine Hütte im Dorf des Lagers nehmen, wo die Offiziere mit ihren Frauen wohnen.« Er hielt Sariya dicht neben sich. »Ob es dir gefällt oder nicht, mein Mädchen, wir gehören jetzt zusammen – aber ich zwinge mich dir nicht auf.«
    Sariya nahm seine verletzte Hand zwischen ihre schlanken Finger und betrachtete besorgt die Wunde. Ihr Akzent war exotisch und melodisch. »Mein armer großer Mungo! Wir müssen dafür sorgen, daß dies schnell verheilt.« Sie blickte ihm offen in die Augen. »In ganz Venjipur gibt es keinen größeren und besseren Champion. Conan, ich werde dir meine Dankbarkeit beweisen.«

K APITEL 4
     
    Der Silberteich
     
     
    Der Gong hallte laut von den Mosaikgewölben der königlichen Gemächer wider. Der Wachtposten, der ihn geschlagen hatte, wartete auf die lässige Handbewegung des Königs als Zeichen, sich entfernen zu dürfen, ehe er den Vorhang eines Eingangs beiseite schob und verschwand. General Abolhassan trat zögernd ein. Der Gongschlag hatte sein Kommen angekündigt.
    »Euer Herrlichkeit, meine Meinung ist keineswegs sehr dringlich. Ich wußte nicht, daß ihr ... beschäftigt seid. Wenn es Euch lieber ist, komme ich später ...«
    »Nein, General! Bleib nur!« Yildiz sprach mit dem Besucher vom Bett aus, das mitten im Raum stand und auf dem er sich mit seinen Haremsdamen amüsierte. »Tritt näher! Sag, was du auf dem Herzen hast.«
    »Ich wollte Euch nur die neuesten Meldungen aus Venjipur mitteilen. Sie bestätigen unsere Annahme, daß der Zauber Ibn Uluthan versagt hat. Aber es ist wirklich nicht dringlich und kann vertagt werden ...« Nur widerstrebend blickte er den König an.
    Das königliche Bett war eine dünne Samtdecke, die auf einem in Marmor gefaßten Teich voll Quecksilber schwamm. Die glänzende Flüssigkeit war wie ein Spiegel und trug Yildiz' Gewicht und das der beiden schwarzhaarigen Huris ohne den leisesten Wellenschlag. Die beiden jungen Frauen hatten die dunklen Augen mit Kajalstrichen betont. Ihre Körperfülle wurde durch die fast durchsichtige Haremskleidung nicht eben verhüllt. Der König war – zur Erleichterung Abolhassans – fast vollständig bekleidet und hatte noch dazu eine Seidendecke über die Beine gebreitet. Die eine Huri lag auf Yildiz, die andere neben ihm. Sie fuhren mit ihren Liebkosungen fort, als hätte der General mit dem schwarzen Turban den Raum überhaupt nicht betreten.
    »Keine Sorge, Abolhassan. Deine Anwesenheit stört mich nicht im geringsten.« Yildiz drehte nur etwas den Kopf beiseite, als er mit dem General sprach. »Als Herrscher bin ich oft gezwungen, mehrere Tätigkeiten gleichzeitig auszuführen – was auf dich gewiß auch zutrifft.« Yildiz streckte einen Arm aus. »Nimm Platz und schenke dir Wein ein, wenn du willst.« Er schob Abolhassan ein goldenes Tablett zu, auf dem Kristallgläser und eine Karaffe standen. Das Tablett drehte sich langsam auf dem silbernen Teich und landete sanft am Rand.
    »Ich danke Euch, o Herrscher.« Abolhassan setzte sich auf eine Marmorbank, rührte aber keinen Finger, um die
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