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Conan-Saga 40 - Conan der Held

Conan-Saga 40 - Conan der Held

Titel: Conan-Saga 40 - Conan der Held
Autoren: Leonard Carpenter
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Liebkosungen aussparten, hatte Yildiz keinerlei Mühe, sich zu konzentrieren. »Da hätten wir zum Beispiel den Vorwurf der Korruption. Angeblich soll der Großteil der Gelder und des Proviants, die wir nach Venjipur schicken, nie dort ankommen – oder, wenn es eintrifft, sofort von skrupellosen Funktionären, die in meinen Diensten stehen, in dunkle Kanäle weitergeleitet werden. Natürlich weißt du so gut wie ich, daß ein gewisses Maß an Korruption immer notwendig ist, damit sich die Räder eines Staatsauftrages drehen. Das habe ich auch den Kritikern gesagt; aber sie glauben, daß dort sehr viel mehr gemauschelt wird.«
    »Wie empörend, o Herrlichster! Wer wagt es, derartig verantwortungslose Anklagen zu erheben? Der Verräter und schamlose Lügner sollte aufs Rad geflochten und gevierteilt werden. Ich garantiere Euch persönlich, daß keinerlei derartige Mißstände existieren. Doch werde ich sofort eine Untersuchung anstellen lassen ...« Der General verlor den Faden, weil die ihm zugeteilte Haremsdame die kurzen Haare, die ihm aus dem Turban im Nacken hervorlugten, liebkoste und ihm zärtlich ins Ohr blies. Er schob sie entschlossen weg und fuhr fort: »Sollte ich Mißstände finden, werde ich die Schuldigen ohne Gnade aufs härteste bestrafen.«
    »Hervorragend, General! Von nun an werde ich mit größerer Sicherheit über diese Vorwürfe sprechen können. Da ist noch eine Anklage, die mich beunruhigt. Vielleicht steht sie irgendwie in Verbindung mit der Korruption von Venjipur. Es geht um die diplomatischen Bindungen, welche wir mit Venjipur eingegangen sind. Man behauptet, daß die Partei, die wir unterstützen, krasse Opportunisten, ja regelrechte Kriminelle sind, welche sich um unsere Interessen keinen Deut scheren und unfähig sind, einen Distrikt ordentlich zu verwalten, nachdem wir dort für Sicherheit gesorgt haben. Wie lautet deine Analyse dazu?«
    »Einfach unmöglich, Euer Herrlichkeit!« Abolhassan war immer noch damit beschäftigt, seine Gefährtin abzuwehren. Schließlich kniff er ihr kräftig in den Arm, worauf sie aufschrie. »Selbstverständlich war ich nie persönlich in Venjipur. Aber ich kann dafür bürgen, daß unsere Verbündeten dort sorgfältig ausgewählt wurden. Es handelt sich um die laut Erbfolge rechtmäßigen Kriegsherren des Landes, Nachfahren einstiger Eroberer. Sie verkörpern die Prinzipien der Aristokratie und der Autarkie, nach denen Euer Herrlichkeit unser heiliges Imperium regiert.«
    »Sehr gut, Abolhassan. Ich werde mir dieses Argument merken.« Yildiz warf dem General einen anerkennenden Blick zu. »Doch ich sehe, daß du die fleischlichen Vergnügungen, welche ich dir anbiete, nicht in Anspruch nimmst. Ist diese Sklavin nicht nach deinem Geschmack? Soll ich sie wegschicken und eine Frau mit üppigerer Figur oder mehr Erfahrung kommen lassen?«
    »Nein, danke, o Herrscher!« Abolhassan stand auf. Er war bei diesen peinlichen Fragen rot geworden. »Es liegt daran, daß ich ans harte Militärleben gewöhnt bin. Ein hartes, schmales Bett und Vergnügen höchstens in einer Karawanserei am Abend vor einer Schlacht oder inmitten einer brennenden Stadt.«
    »Verstehe.« Yildiz nickte. »Dir wäre also ein Knabe lieber.« Als er das blasse, verkrampfte Gesicht des Generals sah, ließ er das Thema sofort fallen. Er winkte der Haremsdame, sich zu entfernen, und sprach weiter. »Schon gut, Abolhassan, wie du willst.«
    »Als letzte unangenehme Meldung haben mir meine Informanten von einem Gerücht berichtet, wonach der gesamte Venji-Feldzug nur eine unliebsame Ablenkung sei, welche dazu diene, daß selbstsüchtige Offiziere sich auf Kosten des Reiches Vorteile verschaffen, indem sie Straßen, Kanäle und andere Dinge bauen lassen. Die logische Folgerung wäre, daß sie ihre militärische Macht auf meine Kosten stärken, um dadurch meine Herrschaft zu schwächen.« Yildiz machte eine kurze Pause, um die Bemühungen der Konkubinen an andere Körperstellen zu lenken. »Selbstverständlich besteht über die Loyalität meiner Stabsoffiziere keinerlei Frage. Ich stehe vor einem Rätsel. Kannst du mir erklären, wie eine derartig falsche Meldung entstehen konnte? Könnte es damit zusammenhängen, daß wir im Lauf der Erweiterung unserer Herrschaft auch fremde Regimenter in unsere Dienste nahmen? Oder sind lokale Rivalitäten schuld? Gibt es in irgendeiner Heimatprovinz Anzeichen für eine bevorstehende Revolte?«
    Abolhassan stand kerzengerade und blickte seinem König in die
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